Politische Grenzen aufbrechen
29.09.2023 Region Bremgarten, Wahlen, Region Wohlen, Region Oberfreiamt, Region Unterfreiamt, WohlenNationalratswahlen: Lukas Huber aus Berikon tritt für die GLP auf der Hauptliste den Wahlkampf an
Die Erhaltung der Lebensgrundlagen sichern, das ist Lukas Hubers politisches Anliegen. Dabei spricht er nicht nur vom Schutz der Biodiversität, sondern auch von der ...
Nationalratswahlen: Lukas Huber aus Berikon tritt für die GLP auf der Hauptliste den Wahlkampf an
Die Erhaltung der Lebensgrundlagen sichern, das ist Lukas Hubers politisches Anliegen. Dabei spricht er nicht nur vom Schutz der Biodiversität, sondern auch von der wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung.
Celeste Blanc
Er zählt sicher zu einem Durchstarter im hiesigen Politikgeschehen: Erst 2020 entschied sich Lukas Huber, der Grünliberalen Partei beizutreten. Im gleichen Jahr gründete er die Ortspartei «glp Mutschellen» mit, die heute eine der grössten GLP-Ortsparteien im Kanton ist, und kandidierte für den Grossen Rat, in den er auch gleich Einzug hielt. «Ich merkte, dass es Zeit wird, sich auch politisch zu engagieren», so der gebürtige Beriker. Nun möchte er den Weg in die nächste politische Ebene nach Bundesbern durchziehen.
Mit Lukas Huber und Hans-Peter Budmiger stehen gleich zwei Freiämter Namen auf der GLP-Hauptliste – der Murianer Budmiger mit Listenplatz 11, Huber auf Platz 5. Ob es für den Einzug in den Nationalrat reicht, sieht Huber realistisch. Für ihn ist klar: «Chancen kann man kalkulieren, die Bürgerinnen rechnen aber nicht, sie wählen. Am Ende des Tages spielt die Musik in der progressiven Mitte, weshalb ich mit Überzeugung kandidiere.»
Prozesse effizienter machen
Keine leeren Versprechungen, keine Polarisierung – Lukas Huber nimmt sich bewusst zurück, wählt den moderaten Weg. Ihm ist es wichtig, sachlich zu diskutieren und progressiv Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. «Schliesslich profitieren wir alle davon, wenn ein Kompromiss gefunden wird.» Diesen hinsichtlich der Erhaltung der Lebensgrundlagen in der Schweiz zu finden, ist sein grosses politisches Anliegen.
Eines mit einem breiten thematischen Spektrum, das bei grossen Fragen wie dem Schutz der Biodiversität und ihrer Vereinbarkeit mit wirtschaftlichem Wachstum anfängt. «Wenn wir keinen Weg finden, dann haben alle verloren: der Mensch, die Wirtschaft, die Erde. Hier muss man alle Kraft reinstecken», ist er überzeugt. Weiter findet die Erhaltung der Lebensgrundlagen auf der kleinen, persönlichen Ebene der Bevölkerung statt. Themen, die in diesem Zusammenhang aktuell beschäftigen, sind etwa die steigenden Kosten durch die Teuerungen oder im Gesundheitsbereich. Auch die negativen Folgen der Migration fallen darunter, die zu gesellschaftlichen Spannungen führen. «Spannungen, die adressiert und ausgewogen angegangen werden müssen.» Dafür möchte sich Lukas Huber im Nationalrat einsetzen. Der Blick in die Zukunft beschäftigt den dreifachen Familienvater. Deshalb kreisen seine Anliegen hauptsächlich darum, wie sich gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen zukunftsträchtig ändern können. So zählen für ihn zu einer klimafreundlichen und gesunden Lebensgrundlage auch der Ausbau der Mobilität, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Förderung von Bildung, Wissenschaft sowie Kinder- und Jugendsport.
Und auch die Effizienzsteigerung von Arbeitsprozessen gelte es voranzutreiben. Huber nennt es die «digitale Transformation». Als Stabschef der Oberstaatsanwaltschaft Zürich arbeitet er am Projekt «Justitia 4.0» mit, das den Wechsel von Papier- zu digitalen Akten im Justizwesen fördern möchte. Zukunftsgerichtet und doch kritisch sieht er dieser Entwicklung entgegen: «Vieles ist mit der Technologie möglich. Dennoch müssen die persönlichen Daten geschützt und grossen Techkonzernen Regeln auferlegt werden.»
Karten werden neu gemischt
Die Aufbruchsstimmung und der Drive, der ihm damals an der grünliberalen Partei zugesagt hat, hält bis heute an. Für Huber ganz wichtig dabei ist, dass die GLP von Beginn an stets eine klare Linie gewahrt hat. Veränderungen sollen nicht durch Verbote, sondern durch Anreize für die Bevölkerung hervorgebracht werden. «Das ist der richtige Weg», ist sich Huber sicher. Auch, um sein Kernanliegen, den Schutz der Natur und die Vereinbarkeit der Wirtschaft, nachhaltig zu gewährleisten.
Diese Aufbruchsstimmung ist aber auch der Grund, weshalb Huber zur Wahl für das nationale Parlament antritt. Vor allem möchte er etwas zurückgeben. Sein ganzes Leben habe er vom Land profitiert, in dem er aufgewachsen ist. Immer in Sicherheit, ohne grosse Beeinträchtigungen. «Es ist nicht selbstverständlich, dass man so leben darf.» Und mit seiner Ansicht zur Art und Weise, wie man Politik macht, sei er für das Parlamentswesen geschaffen. «Politik sollte nicht nach Parteiprogramm geführt werden. Mit einem offenen und menschlichen Geist sollten Argumente stets abgewägt werden, statt sie um jeden Preis durchzubringen.» Parteien müssen ihre Grenzen aufbrechen, um zusammenzuarbeiten. Das sei nach Hubers Meinung nicht immer gelungen. «Nun werden die Karten neu gemischt.»