Es bleibt bei der Stimmfreigabe
31.10.2025 Wohlen, Parteien, Politik, WahlenDie Mitte erklärt sich
Der genaue Verlauf der Kandidatur von Markus Keller, der als Unabhängiger und ehemaliges Mitte-Mitglied zur Gemeinderatsersatzwahl antritt, sorgt für Diskussionen. Die Mitte selber startet nun einen Erklärungsversuch. ...
Die Mitte erklärt sich
Der genaue Verlauf der Kandidatur von Markus Keller, der als Unabhängiger und ehemaliges Mitte-Mitglied zur Gemeinderatsersatzwahl antritt, sorgt für Diskussionen. Die Mitte selber startet nun einen Erklärungsversuch. Mittlerweile ist auch bekannt, dass führende Personen der Mitte das Anmeldeformular des unabhängigen Kandidaten unterzeichnet haben.
SP und Grünliberale sind irritiert über die Wandlung der Mitte.
Die Mitte zu den Ersatzwahlen in den Gemeinderat – ein Erklärungsversuch der Partei
«Die Mitte Wohlen wird seit Tagen zu ihrem Verhalten bei den anstehenden Ersatzwahlen für den Gemeinderat kritisiert. Die ungerechtfertigten Vorwürfe widerlegen wir.» Dies schreiben die Co-Präsidentinnen Stefanie Dietrich und Sonja Isler-Rüttimann.
Die Kandidatur von Markus Keller bringt die Mitte unter Druck. In einer Medienmitteilung, verfasst vom Co-Präsidium, werden die Ereignisse beleuchtet. In chronologischer Reihenfolge. Beginnend am Samstag, 11. Oktober. Da fand die erste Kontaktaufnahme durch Markus Keller mit dem Co-Präsidium per Telefon statt. Darauf erfolgten diverse parteiinterne Gespräche und Abklärungen. Am darauffolgenden Dienstag nahmen Findungskommission und Vorstand eine Auslegeordnung vor und spielten mögliche Szenarien durch. «Hier erfolgten auch Telefonate mit Laura Pascolin (SP) und Olivier Parvex (GLP) mit der Frage nach Eineroder Zweierkandidatur des inneren Rings. Es wurde beiden mitgeteilt: Es könnte eine mögliche Kandidatur, nicht zwingend Nomination, eines Mitgliedes der Mitte Wohlen geben.»
Vorsorgliche Unterschriften …
«Die Mitte ging von verschiedenen Szenarien aus», heisst es in der Mitteilung. Und die Mitte ging nicht davon aus, dass Manfred Breitschmid (SVP) auf eine Kandidatur verzichtet.
Dann der nächste wesentliche Schritt: «Um für alle Fälle gewappnet zu sein, unterschrieben einige der Mitte-Mitglieder vorsorglich die Rückseite des Wahlempfehlungsformulars. Es war zu diesem Zeitpunkt offen, ob eine Nomination von Markus Keller durch die Mitte erfolgen würde. Die Mitte wusste auch nicht, ob Markus Keller ohne die Partei kandidieren würde.»
Danach, am Mittwoch, 15. Oktober, folgten Gespräche mit Markus Keller über das weitere Vorgehen. Gleichenttags erfolgte die Mitteilung von Manfred Breitschmid, «dass er seine Kandidatur vorläufig zurückstellt».
Weiter informierten GLP und SP, dass der innere Ring sich auf Olivier Parvex geeinigt hat. Hier der Input der Mitte: «Durch den Verzicht von Manfred Breitschmid auf eine Kandidatur müsste sich der innere Ring nicht auf eine Person einigen. Gemäss Olivier Parvex hatte man sich aber so oder so für diesen Weg entschieden.» Gleichentags teilte Markus Keller mit, dass er als unabhängiger Kandidat ins Rennen steigen werde. «Aus Zeit- und Kollegialitätsgründen haben alle Unterzeichnenden zugestimmt, dass Markus Keller das Wahlempfehlungsformular für seine unabhängige Kandidatur nutzen dürfe», heisst es in der Mitteilung. Am Montag, 20. Oktober, wurde dann ein Foto dieser Wahlempfehlung «mit allen Namen auf diversen Kanälen verbreitet» und hat für Unruhe gesorgt
Am gleichen Tag erfolgte der Vorstandsbeschluss betreffend Wahlempfehlung und Unterstützung von Kandidierenden. Am Mittwoch, 22. Oktober, fand ein Treffen mit Laura Pascolin und Olivier Parvex statt: Erläuterungen zur Entscheidungsfindung der Mitte, Erklärung zu den Unterschriften auf dem Wahlempfehlungsformular.
Sorgfältige Analyse
Grundsätzlich hält das Co-Präsidium fest: «Die Parteileitung der Mitte hat ihre Führungsaufgabe jederzeit vollumfänglich wahrgenommen. Sie hat alle Involvierten zu jedem Zeitpunkt offen und ehrlich über die Geschehnisse und Beschlüsse informiert. Die Entscheidungen wurden breit abgestützt durch die Findungskommission und den Vorstand gefällt. Die veränderte Situation wurde sorgfältig analysiert und die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen.»
Weiter habe die Mitte Laura Pascolin und Olivier Parvex mehrmals kontaktiert, «um sie über die jeweiligen Veränderungen zu informieren», schreibt das Co-Präsidium. Und weiter: «Die Mitte hat Markus Keller nicht nominiert. Die Ziele der Mitte waren nach der erfolgreichen Wahl von Sonja Isler-Rüttimann in den Gemeinderat und als Frau Vizeamman vollumfänglich erreicht. Einen zweiten Sitz im Gemeinderat hat die Mitte zu keinem Zeitpunkt angestrebt. Der Austritt von Markus Keller ist nicht die Folge von Unstimmigkeiten. Er hat diesen Schritt bewusst gewählt, um als glaubwürdiger unabhängiger Kandidat für diese Ersatzwahlen anzutreten.»
Keine Empfehlung – die Wähler sollen entscheiden
Laut Mitte-Präsidium stehen zwei kompetente Kandidaten zur Auswahl. «Die Mitte kann sich eine Zusammenarbeit mit beiden sehr gut vorstellen. Aus diesem Grund hat sich die Mitte für eine Stimmfreigabe entschieden. Wie auch immer die Wählenden entscheiden werden, beide würden einen Teil der Bevölkerung vertreten», schreiben die Co-Präsidentinnen Sonja Isler-Rüttimann und Stefanie Dietrich abschliessen. --dm

