Notter Gruppe: Schulklasseneinsatz zur Förderung der Biodiversität
Im Rahmen des Projekts «Friday for Biodiversity – ein gemeinsamer Einsatz für die Natur» besuchten vier Oberstufenklassen der Schule Junkholz das Notter-Kieswerk in Stetten. ...
Notter Gruppe: Schulklasseneinsatz zur Förderung der Biodiversität
Im Rahmen des Projekts «Friday for Biodiversity – ein gemeinsamer Einsatz für die Natur» besuchten vier Oberstufenklassen der Schule Junkholz das Notter-Kieswerk in Stetten. Dabei erhielten sie spannende Informationen zu Baustoffen und der Dynamik einer Kiesgrube.
Der Verband der Kies- und Betonproduzenten Aargau (VKB) spannt mit regionalen Kiesproduzenten zusammen, um Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Kiesgruben für die Biodiversität näherzubringen. Im Rahmen des Projekts «Friday for Biodiversity – ein gemeinsamer Einsatz für die Natur» besuchten vier Oberstufenklassen der Schule Junkholz das Kieswerk in Stetten, welches zur Notter Gruppe gehört.
Baumaschinen anstelle von Eiszeit
Zu Beginn wurden den rund 70 Schülerinnen und Schülern die ökologischen und betrieblichen Aspekte eines Kieswerks aufgezeigt. Reto Seifert, Leiter Baustoffe, erklärte den Lebenszyklus von Baustoffen und die Dynamik in der Kiesgrube. Wo früher vorwiegend die Eiszeit für die Verlagerung von Material sorgte, übernehmen in der Kiesgrube die Baumaschinen diese Veränderung. Durch den Kiesabbau entsteht eine Grube, welche von Pionierarten besiedelt wird. Im Verlauf der Zeit wird der neue Lebensraum wieder mit sauberem Aushubmaterial aufgefüllt und dient als Landwirtschaftsfläche.
Je eine Vertreterin des Verbands «Baustoff Kreislauf Schweiz» und von Pro Natura stellten die Lebensräume Kiesfläche und Gewässer von Pionierarten wie beispielsweise der Blauflügeligen Ödlandschrecke, der Kreuzkröte und der Gelbbauchunke vor.
Praktischer Einsatz zur Förderung der Biodiversität
Seichte Tümpel in Kiesgruben, welche in den Herbst- und Wintermonaten austrocknen, stellen für diese seltenen Pionierarten wichtige Ersatzlebensräume dar.
Ebenfalls bietet die Kiesgrube Raum für Pflanzen wie Thymian, Karde oder Echter Dost, um sich dort entfalten zu können.
Nach dem theoretischen Teil leisteten die Teenager einen praktischen Einsatz zur Förderung der Biodiversität. Unter fachkundiger Anleitung bauten sie gruppenweise eine Steinlinse als Unterschlupf zur Überwinterung für Amphibien sowie als Rückzugsort für Mauereidechsen. Ausserdem pflegten sie die Naturfläche, indem sie die Neophyten auf dem Areal reduzierten. Bei einem weiteren Posten sammelten die Schulklassen Astmaterial und bauten damit einen Asthaufen als Versteck für Kleintiere. Kleinsäugetiere wie Igel oder Wiesel und Vögel wie der Hausrotschwanz nutzen diese Totholzstruktur gerne als Rückzugsort. --zg