Durchbruch nach über zehn Jahren
30.12.2025 Region Bremgarten, Fischbach-Göslikon, Schule, BaugewerbeJahresrückblick: Fischbach-Göslikon bewilligt den Bau eines Schulhauses und einer Doppelturnhalle
Vor über zehn Jahren begannen die Schule und der Gemeinderat von Fischbach-Göslikon, sich Gedanken und Pläne über die Erweiterung der ...
Jahresrückblick: Fischbach-Göslikon bewilligt den Bau eines Schulhauses und einer Doppelturnhalle
Vor über zehn Jahren begannen die Schule und der Gemeinderat von Fischbach-Göslikon, sich Gedanken und Pläne über die Erweiterung der Schulanlage zu machen. Bis 2024 scheiterten verschiedene Anläufe. Am 23. September gelang schliesslich der Befreiungsschlag an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung.
«Ich war sehr erleichtert und überglücklich über diesen Entscheid», strahlt Frau Gemeindeammann Renate Ballmer noch heute. «Dieses Jahr war ein hartes Stück Arbeit, ich investierte sehr viele Stunden in das Projekt. Umso mehr freut es mich, dass es dann so erfolgreich angenommen wurde.» Mit 122 Ja- zu 8 Nein-Stimmen wurde der Verpflichtungskredit von 13 Millionen Franken für den Bau eines zusätzlichen Schulhauses und einer Doppelturnhalle mit integrierter Bühne genehmigt. «Dieses Ja ist für mich bei dem Betrag nicht selbstverständlich und ich bin dankbar für das Vertrauen der Bevölkerung. Ich setze alles daran, niemanden zu enttäuschen», so Ballmer.
Dass der Entscheid so klar ausfallen würde, konnte man im Vorfeld höchstens hoffen. Denn alle bisherigen Anläufe zur Schulraumerweiterung der letzten zehn Jahre waren gescheitert. Die ersten Diskussionen fanden bei einer Schülerzahl von 110 statt, aktuell sind es 176 und ab Schuljahr 2027/2028 werden 183 Schüler prognostiziert. Schliesslich stellte der Gemeinderat Mitte August 2025 an einer Infoveranstaltung zwei mögliche Varianten zur Schulhauserweiterung vor. Die Anwesenden signalisierten danach mit Farbklebern, welche Variante sie bevorzugen würden. Diese wurde dann auch öffentlich durch den Gemeinderat favorisiert und dem Souverän zur Abstimmung vorgelegt. «Wie diese jahrelange Blockade gelöst werden konnte, ist eine schwierige Frage», sagt Renate Ballmer. «Einerseits verging sicher viel Zeit und es wurde auch bereits viel Geld ausgegeben. Dies ohne wirkliches Ergebnis, das bei der Mehrheit der Bevölkerung Anklang fand», blickt sie zurück. «Ich denke, der ausschlaggebende Punkt für die jetzt deutliche Zustimmung war wohl unsere Absicht, nichts Überdimensionales zu gestalten, am Boden zu bleiben und trotzdem modernen, neuen und bezahlbaren Schulraum erstellen zu dürfen.» Und vielleicht sei es auch an der anderen Herangehensweise gelegen. «Sicherlich hatte das Abholen der Sportvereine und deren Sympathie gegenüber dem Projekt einen grossen Stellenwert.»
Mit Trick zur Bühne
Da Fischbach-Göslikon bisher nur über eine mobile Bühne verfügt, welche die Vereine aufwendig in der Turnhalle aufbauen müssen, fragte der Turnverein an der Infoveranstaltung Mitte August nach, ob in einer Variante nicht eine fix installierte Bühne integriert werden könnte. Diese war in den bisherigen Plänen nicht vorgesehen. Der Gemeinderat präsentierte darauf an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung eine überraschende Lösung: Mit dem Verzicht auf die Normen des Bundesamtes für Sport (BASPO) bei der Doppelturnhalle wird der Bau so viel günstiger, wie eine feste Bühne inklusive Technik kostet. In der neuen Doppelturnhalle können lediglich keine nationalen und internationalen Turniere von Sportarten wie zum Beispiel Basketball durchgeführt werden. Die betroffenen Sportarten werden aktuell in Fischbach-Göslikon aber nicht oder nicht auf diesem Niveau betrieben. Wohl deshalb fand der Vorschlag des Gemeinderats grossen Anklang. Renate Ballmer: «Diese fest installierte Bühne war ein grosser Wunsch des Turnvereins und er hat lange darum gekämpft. Es war sicher wichtig, dass der Turnverein dem Projekt gut gesinnt war.» Sie betont: «Das Schulhaus selbst wurde durch den Turnverein jedoch nie infrage gestellt.»
Baupläne wohl Mitte Januar
Dass es jetzt mit der Planung für ein neues Schulhaus und eine neue Doppelturnhalle vorwärtsgeht, betrachtet die Frau Gemeindeammann Renate Ballmer als sehr wichtig: «Der Gemeinderat hat schon sehr lange über das Thema diskutiert und einige Varianten wurden über die Jahre hin verworfen. Nun hat man sich geeinigt und kann einen grossen Schritt machen.» Der Gemeinderat erhält die Pläne für das Baubewilligungsprojekt Mitte Januar. «Dann wird es öffentlich publiziert und geht seinen geordneten Lauf», schaut Renate Ballmer voraus. Ziel sei, dass der Spatenstich im Sommer 2026 erfolgt und der Schulraum Ende 2027 bereit zum Einweihen ist.
«Eine Lehre aus diesem jahrelangen Prozess zu ziehen, ist schwierig», erklärt die Frau Gemeindeammann. «Ich bin jedoch davon überzeugt, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss und dass man mit Ehrlichkeit und Transparenz am besten fährt.» Im Moment habe sie keine grossen Projekte in Fischbach-Göslikon neben dem Bau des Schulhauses und der Doppelturnhalle. --rwi

