Beim Schulraum herrscht endlich Einigkeit
09.12.2025 Wohlen, Einwohnerrat, SchuleDer Einwohnerrat hat die neue Schulraumstrategie positiv zur Kenntnis genommen
Zum Abschluss gab es fast eine harmonische Sitzung. Aber ganz konnte die anderen Parteien die Kritik an der SVP nicht lassen, weil diese sich nicht in die Schulraumkommission einbrachte. Das ...
Der Einwohnerrat hat die neue Schulraumstrategie positiv zur Kenntnis genommen
Zum Abschluss gab es fast eine harmonische Sitzung. Aber ganz konnte die anderen Parteien die Kritik an der SVP nicht lassen, weil diese sich nicht in die Schulraumkommission einbrachte. Das ändert nichts daran, dass alle Parteien mit dem vorliegenden Papier zufrieden sind.
Für einmal gab es nur Lob für den Gemeinderat. Und zwar von links bis rechts. Alle Parteien nahmen die neue Schulraumstrategie mit Wohlwollen zur Kenntnis. Der jetzt eingeschlagene Weg sei der richtige, betonten alle Redner. Wobei es mit der Strategie nicht getan ist. «Wir als Rat müssen in Zukunft bei den Anträgen darauf achten, dass die Vorgaben auch eingehalten werden», erklärte Daniel Heinrich im Namen der FGPK.
Für das Wohl der Kinder
Von allen Parteien wurde betont, dass die neue Strategie breit abgestützt ist. Kritik gab es an der SVP, welche in der Schulraumplanungskommission nicht mitgearbeitet hat, sondern den Weg über die Medien gesucht hat. Das kam nicht bei allen gut an. Aber immerhin sind ihre Anliegen auch eingeflossen, so der FGPK-Sprecher. In Zukunft hofft man aber auf ein anderes Vorgehen. «Wir wünschen uns, dass jetzt alle Parteien in Wohlen konstruktiv mitarbeiten zum Wohl der Kinder», sagte etwa Martina Arnet von der SP. Sie rief zudem dazu auf, mit Weitblick zu planen, «nicht dass der Schulraum schon beim Bezug der neuen Räume wieder knapp wird.»
Gelobt wurde von verschiedener Seite, dass jetzt etappiert vorgegangen wird. Und dass den Tagesstrukturen Beachtung geschenkt wird, auch wenn man den Bedarf ständig wieder überprüfen müsse. Auch das Vorgehen bei den Kindergärten stösst auf Zustimmung. Dennis Andermatt von der Fraktion GLP/EVP freut sich besonders, dass bei diesen mit dem GOV eine Einigung erzielt wurde. «Leider findet man keinen Hinweis, wie die künftige Zusammenarbeit konkret aussieht.»
In Zukunft Konzentration auf das Nötige
Franziska Matter von den Grünen freut sich, dass auch ökologische Aspekte berücksichtigt wurden, etwa durch die konsequente Nutzung vorhandener Strukturen oder das Setzen auf kurze Wege, beispielsweise durch das Schulhaus Farn oder dem Festhalten am Schulhaus Anglikon. Dieter Stäger (FDP/Dorfteil Anglikon) wies darauf hin, dass seiner Partei vor allem eine bescheidenere, effizientere und kostenbewusstere Planung wichtig war. «Unsere Kernanliegen sind erfüllt. Vor allem die Konzentration auf das Nötige», stellte Stäger erfreut fest. Daniel Heinrich (Mitte) verlangt, dass die Kündigung der teuren, externen Mietlösungen bei den Kindergärten nicht vergessen gehen. Und auch die Mitte wünscht sich, dass in Zukunft alle Parteien lösungsorientiert mitarbeiten.
Selbst die kritisierte SVP begrüsst die Stossrichtung der Strategie. Vor allem auch die Tatsache, dass bei neuen Projekten vermehrt wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Für sie ist das geplante neue Schulhaus im Farn eine Knackpunkt. «Neue Einzonungen im Farn sind nicht wünschenswert. Ohne Einzonung braucht es aber auch kein neues Schulhaus», sagte ihr Sprecher Manfred Breitschmid. Dem widerspricht Gemeindeammann Arsène Perroud. Die konkrete Einzonung sei erst ab 2040 ein Thema, auch wenn jetzt schon Vorarbeiten laufen. «Schulraum an diesem Ort braucht es aber schon vorher, weil in den angrenzenden Quartieren die Schülerzahlen sehr stark steigen.»
Chancengleichheit schaffen
Insgesamt freute sich Perroud über die positive Aufnahme der Strategie. «Bildung hat für die Gemeinde grosse Bedeutung. Es geht nicht nur um das Schreiben und Lesen, sondern um Chancengleichheit für alle. Dementsprechend kommt der Infrastruktur eine grosse Bedeutung zu», machte er deutlich. Man habe alle Aspekte kritisch hinterfragt und, wo nötig, die Zahlen korrigiert. Gleichzeitig warnte er. Prognosen bei den Schülerzahlen seien schwierig, weil sie sich dauernd verändern können. Schon jetzt stelle man wieder einen Anstieg gegenüber den letzten Prognosen fest. Gleichzeitig habe die neue Strategie zur Folge, dass es mehr Provisorien benötigt. «Über ein erstes Projekt kann der neue Rat vermutlich schon im März abstimmen«, kündigte Perroud vorsorglich an.

