Wo man beerdigt werden möchte
28.02.2025 Aristau, Region OberfreiamtInformationsveranstaltung zur Friedhofssanierung in Aristau
Der Friedhof in Aristau ist in die Jahre gekommen. Eine Arbeitsgruppe mit dem scheidenden Gemeindeammann Erwin Gerber plante, wie die Sanierung aussehen könnte. Von der einfachen Sanierung bis hin zur ...
Informationsveranstaltung zur Friedhofssanierung in Aristau
Der Friedhof in Aristau ist in die Jahre gekommen. Eine Arbeitsgruppe mit dem scheidenden Gemeindeammann Erwin Gerber plante, wie die Sanierung aussehen könnte. Von der einfachen Sanierung bis hin zur Umgestaltung der Anlage wurden die Möglichkeiten durchleuchtet. Die Resultate wurden vorgestellt.
Verena Anna Wigger
«Der Friedhof hat sich verändert», so Erwin Gerber. Die Tatsache, dass die Erdbestattungen in den letzten Jahren massiv abgenommen haben und viele der Bestattungen in einer Urne oder im Gemeinschaftsgrab stattfinden, ergibt bei der Sanierung des Friedhofs in Aristau neue Möglichkeiten. «Es entstehen Freiflächen, die man niemals brauchen wird.» Dies gab Erwin Gerber in seiner Ausführung bekannt. «Man müsste beim Konzept ansprechen, dass wir ein schönes Dorf werden», diesen Wunsch brachte eine Einwohnerin ein. Denn im Vergleich mit anderen Gemeinden verfügt Aristau mit 1500 Quadratmetern über genügend Fläche, um den Friedhof in eine parkähnliche Anlage umzugestalten.
Den Friedhof kostenlos genutzt
Edith Hausherr, Präsidentin der Kirchenpflege Aristau, stellte die Frage in den Raum: «Wie viel ist man bereit, in den Friedhof zu investieren?» Sie wies darauf hin, dass die Gemeinde seit dem Bestehen des Friedhofs der Katholischen Kirchgemeinde als Eigentümerin des Friedhofsgrundstücks keine Pacht bezahlen musste und so einen grossen Betrag sparen konnte. «Den Unterhalt hat immer die Gemeinde bezahlt», so Gerber. «Es dürfte eine Aufwertung des Dorfbilds geben, wenn es wirklich etwas Schönes gibt, auch wenn in der Umgestaltung kein WC vorgesehen ist. Dieses steht im Pfarreiheim der Kirchgemeinde ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung», gab sie an. Ihr Votum wurde aus der Runde unterstützt durch die Aussage, «dass man jetzt Geld in die Hand nehmen darf».
Boden ungeeignet für Friedhof
Erwin Gerber, der die Resultate der Arbeitsgruppe präsentierte, erklärte, dass der jetzige Friedhof genügend Platz für Grabstellen und auch genügend Freiflächen für weitere Gräber biete. Zwar sei der Boden, auf dem der Friedhof steht, ungeeignet dafür. Denn der lehmige Untergrund konserviere die Särge zu gut. Dies haben Sondierungsbohrungen gezeigt. Da wurden auch nach über 30 Jahren Säge gefunden die unversehrt waren. «Diese Sanierung des Bodens haben wir nicht in Betracht gezogen», erklärte Gerber. Allein diese Sanierung würde 180 000 Franken kosten. Bei diesen Abklärungen konnte die Arbeitsgruppe auf den fachmännischen Rat des Experten für Bodensanierungen zurückgreifen. Bei der Sanierung gehe es auch darum, die Bedürfnisse der Nutzer und betreffend Unterhalt und der Pflege zu berücksichtigen.
Eine parkähnliche Anlage anlegen?
Die beiden Projekte, welche vorgestellt wurden, bieten Platz für Grabstellen für Erdbestattung, Urnengräber und Familiengräber sowie das Gemeinschaftsgrab. Der Eingangsbereich soll durch eine Pergola, welche in den Friedhof führt aufgewertet werden. Hecken, die ihre Lebensdauer bereits erreicht haben, sollen ersetzt werden. Die Abgrenzung des Friedhofs zur Kantonsstrasse hin soll durch eine neue Hecke verbessert werden.
Beim Sanierungsentwurf sollen dazu wenige Bänke platziert sowie Stauden und Blumen angepflanzt werden. Die Wege sollen gefestigt werden, damit sie im Unterhalt pflegeleichter sind. Bei diesem Entwurf bleiben die Wege in der heutigen geometrischen Struktur. Hier geht man von Kosten im Rahmen von 400 000 Franken aus.
Aufwertung des Dorfkerns
Beim umfangreichen Umgestaltungsentwurf geht es in Richtung Neugestaltung. Hier führen die Wege strahlenförmig zum Gemeinschaftsgrab hin, jedoch mit den bestehenden Flächen. Dazu sollen Bänke als Gruppen unter Bäumen platziert werden. Dieser Entwurf beläuft sich auf rund 600 000 Franken. Nun möchte die Arbeitsgruppe mit der Informationsveranstaltung herausfinden, in welche Richtung sie weiter planen soll, damit sie das Projekt vor die Gemeindeversammlung bringen kann – unabhängig davon, für welches Projekt sich die Einwohner entscheiden. Die Kosten hat der Gemeinderat bereits im Finanzplan, mit dem tieferen Steuerfuss, eingeplant.