Plakate in Wohlen suggerieren uns, Ja zum modernen Abfallreglement zu stimmen. Der Streitpunkt sind die Grüngutabfälle als Teil unseres täglich produzierten Abfalls. Über zusätzliche Gebühren sollen die fehlenden 700 000 Franken wieder in die Gemeindekassen ...
Plakate in Wohlen suggerieren uns, Ja zum modernen Abfallreglement zu stimmen. Der Streitpunkt sind die Grüngutabfälle als Teil unseres täglich produzierten Abfalls. Über zusätzliche Gebühren sollen die fehlenden 700 000 Franken wieder in die Gemeindekassen fliessen. Dies entspricht in etwa einer Erhöhung des Steuerfusses um zwei Prozent.
Argumentiert wird, dass die aktuelle Situation nicht gesetzeskonform ist. Mag sein. Schon seit 40 Jahren gemäss Bundesgesetz über den Umweltschutz (1983) respektive 13 Jahren gemäss kantonaler Verordnung zum Einführungsgesetz Umweltrecht (2011). Auch argumentiert wird, dass die Gebühren verursachergerecht umgewälzt werden. Mag auch sein. Wollen wir nicht in Wohlen Gärten und Grünflächen fördern, als Mittel gegen die Überhitzung unserer Gemeinde?
Und mit dieser Grüngutabfuhr bestrafen wir eben diese Hobbygärtner. Finde ich schade. Es erstaunt mich, dass dies von den Grünen und Linken Parteien unterstützt wird!
Klar, wenn wir Nein zum neuen Abfallreglement stimmen, wird sich der Steuerfuss erhöhen. Doch entspricht dies nicht der Realität? Bis anhin wurden in Wohlen mit dem Steuerfuss von 113 Prozent auch die laufenden Ausgaben gedeckt, inklusive Grüngutabfälle. Im aktuellen Finanzplan ist eine Steuerfusserhöhung von 113 Prozent auf 118 Prozent im Jahr 2024 und eine weitere Erhöhung auf 120 Prozent ab dem Jahr 2026 geplant. Zusätzlich zu dieser Steuerfusserhöhung kommen die 2 Prozent für die Grüngutgebühr. Das ist für mich das grösste Problem! Hierüber sollten wir diskutieren: Wie können wir unsere Kosten in den Griff bekommen!
Für mich als Finanzcontroller ist der erste Schritt zur Lösung das Aufzeigen der Realität. Und nicht eine versteckte zusätzliche Steuereinnahme in der Form von Grüngutgebühr.
Daher werde ich, obwohl ich mich damals im Einwohnerrat der Stimme enthalten habe, Nein an der Urne stimmen. Ich will, dass wir das aktuelle Problem angehen.
Claudia Hauri, Einwohnerrätin SVP, Mitglied Finanz- und Geschäftsprüfungskommission, Wohlen