Wie ein geschlossener Kreislauf …
07.11.2025 Wohlen, Einwohnerrat, ParteienAuf welches hauptsächliche Ziel sich die Parteien konzentrieren
Qualitatives Wachstum, die Bildung, grundsätzlich gescheite Lösungen, die Finanzen, die Siedlungsgestaltung oder gar ein Kreislauf, der alles verbindet. Die Parteien setzen im Wahlkampf auf ...
Auf welches hauptsächliche Ziel sich die Parteien konzentrieren
Qualitatives Wachstum, die Bildung, grundsätzlich gescheite Lösungen, die Finanzen, die Siedlungsgestaltung oder gar ein Kreislauf, der alles verbindet. Die Parteien setzen im Wahlkampf auf verschiedene Schwerpunkte und Ziele.
Nur ein einziges Ziel zu formulieren. Das ist praktisch für alle Parteiverantwortlichen eine (zu) grosse Herausforderung. Fast alle reagieren gleich. «Es gibt doch mehrere Themen, die dafür infrage kommen. Verkehr, Schulraum, Sicherheit», sagt beispielsweise Roland Büchi, Präsident der SVP. «Das alles sind aber Brandherde und darum muss die Ursache angesprochen werden.»
Das unsägliche Wachstum in der Gemeinde müsse bekämpft werden. Dies sei an den gesellschaftlichen Strukturen, in der Schule oder beim Pro-Kopf-Steuerertrag erkennbar, führt Büchi weiter aus. «Fachkräfte kommen dagegen kaum nach Wohlen.»
Mitte: Alles ist eng miteinander verbunden
Wohlen benötige ein «qualitatives und kein quantitatives Wachstum». Dann werde sich auch «der Bestand an Ausländern wieder regulieren, der seit Jahren nur in eine Richtung zeigt. Wer dieses Problem nicht erkennt, hat keinen Bezug zu Wohlen oder unserer schönen Schweiz.»
Daniel Heinrich, Fraktionspräsident der Mitte, verweist auf die fünf Wahlthemen seiner Partei. Verantwortungsvolle Finanzpolitik, hochwertiger Wohnraum und Lebensqualität, attraktive Zentrumsgemeinde, zeitgemässer und finanzierbarer Schulraum sowie ein sicheres Wohlen. «Da wird schnell deutlich, dass sie alle eng miteinander verknüpft sind. Jedes Thema beeinflusst die anderen, und gemeinsam bilden sie einen geschlossenen Kreislauf», erklärt er.
Hochwertiger Wohnraum sei ein Ausgangspunkt, sagt er. Dieser sei ein zentraler Baustein. «Er ermöglicht es, finanzstarke Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für Wohlen zu gewinnen. Diese tragen wesentlich dazu bei, die finanzielle Basis unserer Gemeinde zu stärken. Und mit zunehmenden Steuereinnahmen verbessert sich die finanzielle Lage von Wohlen nachhaltig. Solide Finanzen schaffen den notwendigen Handlungsspielraum, um gezielt in die Zukunft zu investieren – insbesondere in Infrastruktur, Bildung und Sicherheit.»
Die Mitte setzt also auf einen geschlossenen Kreislauf. «Ganz gleich, bei welchem unserer Sachthemen man ansetzt – ob bei Finanzen, Wohnraum, Bildung oder Sicherheit –, am Ende schliesst sich der Kreis immer», so Daniel Heinrich. «Jedes Thema stützt das andere und gemeinsam bilden sie die Grundlage für ein starkes, lebenswertes und zukunftsorientiertes Wohlen.»
SP rückt die Bildung in den Mittelpunkt
Die SP verfolgt das Ziel, dass in Wohlen alle miteinbezogen werden. «Wenn wir ein einziges Kernziel priorisieren müssten, dann ist es eine starke Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur für alle Kinder und Familien in Wohlen. Gute und moderne Schulen sind die Grundlage für Chancengleichheit, sozialen Zusammenhalt und die Zukunft unserer Gemeinde», betont SP-Präsidentin Laura Pascolin.
«Eine Gesellschaft, die bei Bildung spart, spart an ihrer Zukunft – und das kommt später teuer zu stehen, sozial wie finanziell. Gleichzeitig stärkt ein attraktives Bildungs- und Betreuungsangebot auch den Standort Wohlen.» Ein guter Bildungsstandort zieht laut Pascolin Familien an, «hält Fachkräfte hier und macht unsere Gemeinde langfristig konkurrenzfähig».
GLP will gescheite Lösungen
Die Grünliberalen stehen für Nachhaltigkeit ein. «Und zwar in allen Facetten», wie GLP-Präsident Matthias Angst betont. Und weiter: «Es geht uns um gescheite Lösungen, die langfristig wirken. Es geht um Investitionen, die nicht nur kurzfristig günstig sind. Und es geht um vertrauenswürdiges Handeln, das funktionierende Kooperationen ermöglicht.»
Die Freisinnigen, die Finanzexperten
Die FDP will sich weiterhin auf die Finanzlage von Wohlen konzentrieren. «Wir setzen uns für eine finanzielle Gesundung ein bei einer gleichzeitigen Konzentration aufs Wesentliche», erklärt Fraktionspräsident Lionel Zingg. Die FDP habe im Einwohnerrat in den letzten vier Jahren regelmässig Ausgabenposten abgelehnt, «wenn sie unverhältnismässig oder nicht notwendig waren. Gleichzeitig haben wir wichtige Investitionen in die Zukunft unterstützt, die unsere Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort fördern.»
Nun mit einem FDP-Unternehmer im Gemeinderat, in der Person von Thomas Geissmann, gilt es laut Zingg erst recht, «das Gleichgewicht zwischen finanziell Vertretbarem und mit Blick in die Zukunft notwendigen Investitionen wiederherzustellen». Die FDP habe zudem in den Budgetdebatten der letzten Jahre zusammen mit politischen Partnern «aktiv dazu beigetragen, dass der Steuerfuss auf dem aktuellen Niveau gehalten werden konnte. Unser finanzpolitisches Engagement möchten wir fortsetzen, denn jeder Franken, der ausgegeben wird, muss zuerst erarbeitet werden.»
Grüne setzen auf die BNO
Das wichtigste Geschäft in der kommenden Legislatur für die Grünen «ist wahrscheinlich die Revision der Bauund Nutzungsordnung. Dieses Geschäft verbindet Siedlungsgestaltung, Energie- und Klimafragen, öffentliche Infrastruktur und Grundlagen zum Zusammenleben in Wohlen», erklärt Co-Präsident Patrick Schmid. «Weiterhin setzen wir uns für eine gute Schule und eine solidarische Verwaltung ein.»
Anglikon will das Zusammenleben stärken
Wohlen finanziell gesund zu halten «und mit Weitsicht weiterzuentwickeln, das gilt auch für uns in Anglikon», sagt Einwohnerrat Mika Heinsalo. «Die Reduktion von Ausgaben und kreative Ansätze finden, um mehr Einnahmen zu generieren, führen zu finanzieller Gesundung», so Heinsalo weiter. «Wir dürfen nicht über unseren Verhältnissen leben. Trotzdem sollten wir in das investieren, was das Zusammenleben stärkt. Gute Schulen und attraktive Arbeitsplätze sind die Basis dafür.» So bleibe Wohlen ein Ort, «an dem sich alle Generationen zu Hause fühlen können». --dm
