Der Elternverein lud einmal mehr zum vereinseigenen Clean-Up-Day
Der nationale Clean-Up-Day findet jeweils im September statt. Weil dann die Schulen im Einsatz sind, macht sich der Elternverein jeweils im Frühling ans Aufräumen. Und das bereits seit sechs ...
Der Elternverein lud einmal mehr zum vereinseigenen Clean-Up-Day
Der nationale Clean-Up-Day findet jeweils im September statt. Weil dann die Schulen im Einsatz sind, macht sich der Elternverein jeweils im Frühling ans Aufräumen. Und das bereits seit sechs Jahren. «Der Anlass zeigt Wirkung», ist Markus Hunn überzeugt.
Chregi Hansen
Stolz kehren die Gruppen am Ende der Runde in den Werkhof zurück. Sie tragen Säcke mit Dosen, PET-Flaschen, Papierabfällen und vielem mehr. Ein Kind schiebt ein verrostetes Kickboard vor sich her. Zwei andere tragen einen alten Gartenstuhl. Und alle Gruppen haben auch PET-Flaschen voller Zigarettenkippen bei sich. «Gruusig», finden das die Kleinen.
Seit 2019 gehört der Clean-Up-Day zum Jahresprogramm des Villmerger Elternvereins. Initiant ist Markus Hunn, der heute noch die Fäden in der Hand hält. «Wir waren mit der Familie am Spazieren, als wir den vielen Abfall bemerkt haben. Darum haben wir beim nächsten Mal Abfallsäcke mitgenommen. Nach nur zwei Kilometern hatten wir schon zwei volle Säcke», schaut er auf den Anfang zurück. Daraus entstand die Idee im Elternverein, die Mitglieder für eine solche Aufräumaktion einzuspannen. «Es nützt nichts, sich über den Müll aufzuregen. Wir wollen etwas tun dagegen», so Hunn.
Mehr als 60 Kinder und Erwachsene beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion. Aus einer Familie sind sogar drei Generationen dabei. Ausgerüstet mit gelben Warnwesten, Handschuhen, Greifern und speziellen Säcken, mit denen sich der Abfall gleich trennen lässt, und aufgeteilt in zehn Gruppen, machen sie sich auf den Weg, um die zugeteilten Quartiere zu durchkämmen. «Wir haben das nötige Material selbst besorgt, dabei haben uns die Ortsbürger unterstützt. Wir geben es auch anderen Vereinen ab, etwa dem FC, der regelmässig sammelt», erklärt Hunn. Man habe sich zudem entschieden, den eigenen Rundgang in den Frühling zu verlegen, da am nationalen Clean-Up-Day bereits die Schulen unterwegs sind. Abfall aber liegt das ganze Jahr herum.
Schuhe, Handys, Gasflaschen
Das zeigt sich auch dieses Jahr wieder, als die verschiedenen Gruppen ihre Säcke ausleeren. «Es ist verrückt, was entlang der Kantonsstrasse und des Velowegs liegt», sagt etwa Vorstandsmitglied Nadine Lienhard. Das Aufräumen stösst auf Beachtung. «Es gab viele Autofahrer, die beim Vorbeifahren kurz gehupt oder sogar applaudiert haben», berichtet sie. Anderen geht es ähnlich, immer wieder bedanken sich Passanten für den Einsatz. Eine Gruppe bringt sogar ein Paket Schoggistängeli mit, das sie von einer Unbekannten als Lohn für die Mühen erhalten hat. Und ein anderer berichtet, dass ihm zwei Männer beim Vorbeigehen zugesichert haben, dass sie nächstes Jahr ganz sicher auch wieder mitmachen.
Obwohl viele bereits zum 6. Mal mit von der Partie sind, staunen sie immer wieder, was sie alles finden. Etwa ein Handy, dessen Besitzer man ausfindig machen konnte. Oder nigelnagelneue Schuhe, die achtlos im Gebüsch liegen. Auch Spritzen und Gasflaschen wurden schon aufgesammelt. Mit der Aktion will man nicht nur für ein schönes Dorf sorgen, sondern auch präventiv wirken. Kinder, die sich an solchen Aktionen beteiligen, sind sensibler für das Thema. «Meine Tochter hat jetzt angefangen, andere zurechtzuweisen, wenn sie Zigaretten einfach wegwerfen», erzählt eine Mutter stolz.
Mittagessen als Dankeschön
Nach dem Aufräumen versammeln sich alle zum obligaten Gruppenfoto. Und während die einen noch den gesammelten Müll trennen und korrekt entsorgen, machen sich die anderen auf den Weg ins Clubhaus des FC Villmergen, wo ein feines Mittagessen auf sie wartet. «Das haben sie jetzt verdient», meint Organisator Markus Hunn stolz, während er die Karten der verschiedenen Quartiere wieder einsammelt. Diese werden dann nächstes Jahr wieder benötigt.