Wer sich informiert, der erfährt, dass zahlreiche Liegenschaftsbesitzer den unerfreulichen Brief vom aargauischen Steueramt zur massiven Erhöhung des Eigenmiet- und Vermögenssteuer noch gar nicht erhalten haben. Ist es möglich, dass es wie beim anfänglichen ...
Wer sich informiert, der erfährt, dass zahlreiche Liegenschaftsbesitzer den unerfreulichen Brief vom aargauischen Steueramt zur massiven Erhöhung des Eigenmiet- und Vermögenssteuer noch gar nicht erhalten haben. Ist es möglich, dass es wie beim anfänglichen fehlerhaften Versand der Eröffnung der neuen Schätzungswerte von Liegenschaften im Departement für Finanzen und Ressourcen etwas chaotisch zugeht? Oder aber wird der ganze Prozess bewusst so gesteuert, um den erwarteten Aufschrei der Betroffenen zu dosieren?
Der Kanton ist schuldenfrei und sitzt auf Reserven und Rückstellungen von über 1,1 Milliarden. Aber anscheinend soll der prall gefüllte Tresor des Staates weiter alimentiert werden, mit der schweizweit einzigartigen und massiven Erhöhung der Eigenmietwert- und Vermögensbesteuerung. Obwohl das Schweizervolk, der Souverän, einen deutlichen Entscheid getroffen hat, wird diese Tatsache vom Regierungsrat Aargau und dem Verwaltungsgericht ignoriert.
Aber das ist nicht das Ende der «Bad News». Zusätzlich werden mit der Vermögenswert-Erhöhung auch die Versicherungsprämien steigen, vom Versicherungsamt Aargau (mit der Begründung: Erhöhung der Reserven) bereits angekündigt. Mit den höheren Vermögenswerten werden aber auch die Handänderungssteuern und -gebühren zunehmen. Der ganze Verwaltungsaufwand für Immobilien steigt, und es wäre naiv anzunehmen, dass die Mieter schlussendlich nicht auch zur Kasse gebeten werden.
Es kann zwar Einspruch gegen den Bescheid des Steueramtes erhoben werden, aber der Grossteil dieser Einsprachen wird wohl abgelehnt werden und dann wird es richtig teuer. Denn ein Weiterzug ist anspruchsvoll und zugleich kostenpflichtig! Aussicht auf Erfolg: sehr gering. Als Steuerzahlende sind wir hier ganz klar am ganz kurzen Hebel. Die einzige Chance ist, dass wir uns bei den nächsten Wahlen genau merken, welche Politiker und Parteien uns diese massiv überhöhten, unnötigen Kosten aufgebürdet haben.
Walter Cadosch, Wohlen