«Volksentscheid ein Gewinn»
21.11.2025 Wohlen, Parteien, PolitikDie SVP zur neuen Schulraumstrategie bis 2040: Sie will konstruktiv mitgestalten
Der Bedarf sei in den Mittelpunkt gerückt und man habe sich von Maximalwerten verabschiedet. So kommentiert die SVP die neue Schulraumstrategie. Die neue Lösung sei durchdacht und ...
Die SVP zur neuen Schulraumstrategie bis 2040: Sie will konstruktiv mitgestalten
Der Bedarf sei in den Mittelpunkt gerückt und man habe sich von Maximalwerten verabschiedet. So kommentiert die SVP die neue Schulraumstrategie. Die neue Lösung sei durchdacht und zukunftstauglich.
Daniel Marti
Ein Jahr nach dem Volks-Nein zu zwei Projektierungskrediten präsentierte der Gemeinderat vor einer Woche die überarbeitete Schulraumstrategie. Die SVP, die mit ihrem Referendum das Nein des Stimmvolkes ermöglichte, hielt sich bis anhin ziemlich zurück. Wie reagieren die SVP-Strategen nun auf die überarbeitete Schulraumplanung? Recht positiv und zufrieden.
Die Volkspartei äussert sich erstmals in einer Medienmitteilung zum neuen Strategiepapier. Präsident Roland Büchi und Fraktionspräsident Manfred Breitschmid tun das sachlich. Das Duo hätte ja Gründe, um triumphierend aufzutreten. An der Urne stimmten im November des vergangenen Jahres 62 Prozent Nein zu den Plänen des Gemeinderates. Die SVP trat damals auch gegen die Meinung aller anderen Parteien an.
Bei der Schulraumplanungskommission arbeitete die SVP nicht mit, sie beschränkte sich auf ein Schreiben mit einem Grobkonzept und etlichen Fragen an den Gemeinderat. Nun haben die Verantwortlichen die Neuausrichtung eingehend studiert. Und sie kommen zu einem versöhnlichen Schluss. «Mit der neuen Schulraumstrategie 2025–2040 liegt nun ein überarbeitetes Konzept vor, das realistischer rechnet, flexibler gestaltet ist und die Gemeinde finanziell deutlich entlastet», schreiben Büchi und Breitschmid in einer Mitteilung. Und weiter: «Das Ja vom November 2024 zum Referendum war kein Nein zur Schule, sondern ein Ja zu Vernunft und Verantwortung.» Und der damalige Volksentscheid habe sich als Gewinn für Wohlen herausgestellt.
Es lassen sich Millionen sparen
Aus Sicht der SVP basiert die neue Planung «auf Bedarf, nicht auf Maximalwerten». Die aktuellen Zahlen zeigen gemäss Volkspartei ein klares Bild: Weniger Wachstum als angenommen, weniger zusätzliche Klassen, kein Turnhallen-Neubau, geringerer Raumbedarf, günstigere Projektierungs- und Planungskosten. «Statt sofortiger Grossbauten wird nun saniert, erweitert und etappiert», so die Volkspartei.
In der Mitteilung wird auch auf die Investitionen verwiesen und es wird vorgerechnet, was die neue Strategie für die Gemeindefinanzen bedeutet. «Wir haben früh darauf hingewiesen: Mit einer realistischeren Planung lassen sich Millionen sparen.» Mit der überarbeiteten Schulraumstrategie bestätigt sich das. «Eine exakte Zahl zu nennen, wäre unseriös – klar ist aber: Es geht um Millionen. Das ist unternehmerisches und finanzpolitisch verantwortungsvolles Denken.» Genau das brauche Wohlen jetzt.
Erst die Referendumsabstimmung vom vergangenen November habe diesen Weg freigemacht, so Büchi und Breitschmid. «Die 62 Prozent, die im November 2024 Nein zu den Projektierungskrediten sagten, haben diesen Erfolg erst möglich gemacht. Sie haben Raum geschaffen für eine bessere Lösung.» Diese sei solid abgestützt, durchdacht und zukunftstauglich.
Weiterhin verantwortungsvoll
Die SVP verspricht, dass sie beim Schulraum konstruktiv bleiben wird. «Wir begleiten die nächsten Schritte weiterhin verantwortungsvoll», schreiben Büchi und Breitschmid. Die Partei werde weiter einstehen «für Schulraum, der pädagogisch sinnvoll, räumlich durchdacht und finanziell tragbar bleibt». Das Mitdenken habe sich jedenfalls gelohnt.
Bei ihren Betrachtungen und Analysen konnte die Partei auf die Unterstützung von Alfred Kohli, Firmengründer der Kohli & Partner Kommunalplan AG, zählen. Dies in Zusammenarbeit mit Fraktionspräsident Manfred Breitschmid. Diese beiden haben laut Medienmitteilung «mit ihren konzeptionellen Überlegungen und dem Grobkonzept Schulraumplanung früh gezeigt, wohin eine realistische und tragfähige Planung führen kann».
Anliegen berücksichtigt
Die Wogen gingen hoch vor einem Jahr. Die genaue Analyse folgte erst nach den Schuldzuweisungen betreffend Nein an der Urne. Bei der Schulraumplanungskommission waren alle Parteien dabei – bis auf die SVP, die damals auf eine Mitarbeit verzichtete und sich auf die Fakten und Fragen ihres Grobkonzepts konzentrierte. Diese Absenz bedauerte Gemeindeammann Arsène Perroud bei der Präsentation der überarbeiteten Strategie vor einer Woche. Gleichzeitig betonte Perroud, dass er der Meinung sei, «dass wir auch die Anliegen der SVP abholen konnten». Das scheint gelungen zu sein. Dieser Schulterschluss ist zudem eine gute Basis für die Umsetzung des neuen Strategiepapiers.

