Vielseitige kulturelle Momente
30.09.2025 Wohlen, Kultur, KircheKatholische Pfarrei Wohlen würdigte ihren Pfarrer Ignatius Okoli
Ein Fest von seltener Prägung erlebte die katholische Pfarrei Wohlen am vergangenen Sonntag. Verbunden mit afrikanischem Frohmut und einheimischer Herzlichkeit feierte Ignatius Okoli einen ...
Katholische Pfarrei Wohlen würdigte ihren Pfarrer Ignatius Okoli
Ein Fest von seltener Prägung erlebte die katholische Pfarrei Wohlen am vergangenen Sonntag. Verbunden mit afrikanischem Frohmut und einheimischer Herzlichkeit feierte Ignatius Okoli einen «runden Geburtstag». Die kulturelle Vielfalt kam in Wohlen einmal mehr gut an.
Stefan Treier
Seit gut zwei Jahren ist er als umsichtiger Seelsorger im Pastoralraum Unteres Freiamt im Einsatz. Durch seine herzliche, offene Art im Umgang mit den Menschen aller Konfessionen hat Ignatius Okoli viele Sympathien in der Region gewonnen und auch zu einem erspriesslichen, freudvollen Miteinander beigetragen.
Zum 50. Geburtstag soll eine fröhliche Feier in der Gemeinschaft stattfinden, was nicht nur dem Wunsch des Gefeierten, sondern auch zahlreicher Pfarreiangehöriger entsprach.
Afrikanische Gäste aus Nigeria und der Schweiz
Zur Eröffnung des bunten Festgottesdienstes zeigte sich Pfarrer Ignatius Okoli hocherfreut über die so zahlreichen Gäste aus Nigeria, dem Pastoralraum Unteres Freiamt, dem Pastoralraum «Berner Oberland» aus Interlaken (seinem früheren Wirkungskreis). Die Kirche war nahezu voll besetzt.
Ignatius Okoli lag es am Herzen, für die Freude des Lebens zu danken, im Besonderen seinen in Nigeria verstorbenen Eltern. Der in Wohlen gerne gesehene Jodlerklub «Heimelig», Villmergen, umrahmte unter der Leitung von Anna Eisenhut mit feierlichen Liedern den festlichen Anlass.
Der Gefeierte freute sich über den breiten Kreis von Gratulantinnen und Gratulanten, namentlich natürlich seiner Familienangehörigen, welche aus Nigeria zu diesem Anlass angereist waren. Weitere afrikanische Gäste, darunter auch fünf Priester und eine Folkloregruppe mit Trommeln, erwiesen dem Jubilar die Ehre.
In seiner Predigt bezog sich Ignatius Okoli auf Worte des heiligen Paulus, welcher Ratschläge für Leben und Glauben fürs Streben nach Frömmigkeit, Freude, Starkmut und Liebe erteilte.
Von zentraler Bedeutung
Alsdann bezog sich der Gefeierte auf das Thema «Armut und Not», welchem er eine zentrale Bedeutung beimass. Er erinnerte an die Bedeutung der Arbeit der Caritas-Institutionen. Es geht vielerorts nicht nur um materielle, sondern auch um seelische Armut. Gegen diese kann etwas erwirkt werden durch die Erweisung von Solidarität, was durch Liebe, Mitgefühl und Gebet gegenüber den Betroffenen erwirkt werden kann.
Dabei warb er auch für ein Projekt für Ärmste der Armen in seinem afrikanischen Heimatland. «Wir müssen dankbar sein für das durch die Gnade Gottes Erreichte», so Ignatius Okoli, «wobei wir die Armen nicht vergessen dürfen.» Die Gebete und Gesänge wurden abwechslungsweise in deutscher Sprache, wie auch in der Igbo-Sprache aus der nigerianischen Heimat des Jubilars, dargeboten.
Da von den anwesenden afrikanischen Priestern auch solche mit italienischem Studium dabei waren, durfte auch das Italienische nicht fehlen. Im Anschluss an den bewegten Festgottesdienst überbrachte Präsident Josef Brunner dem Jubilar die Glückwünsche der Kirchenpflege. Er zeigte sich erfreut über die Lieder und Klänge aus der Heimat von Pfarrer Okoli. Als Geschenk wolle er ihm etwas übergeben, «das Bestand halte, nicht vergänglich sei und ihm jederzeit, auch bei Besuchen in Afrika, zum Nutzen sein könne», so der Gratulant scherzhaft. Er überreichte dem populären Seelsorger einen echten Wohler Strohhut und erntete dafür den Applaus der Festgemeinschaft.
Gemeinsames Festmahl im Chappelehof
Im Anschluss an den ersten Teil der Feier lud Pfarrer Okoli die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher in den Chappelehof zum gemeinsamen Festmahl ein.
Er richtete seinen herzlichen Dank an alle, welche zum frohen Gelingen dieses unvergesslichen Anlasses beigetragen haben. Das frohe Beisammensein mit Verpflegung war jedoch nur möglich, weil eine stattliche Schar von «guten Pfarrei-Feen» aus dem Frauenverein wacker Hand anlegte und, zusammen mit afrikanischen Mitwirkenden, für eine kulinarische Vielfalt besorgt war.
Die zahlreichen Gäste fühlten sich sichtlich wohl. Sie durften einmal mehr freudvoll erleben, dass man es in Wohlen versteht, unter verschiedenen Kulturen richtige freundschaftliche Kontakte zu pflegen.