Tradition und Vielfalt
03.09.2024 Region Unterfreiamt, VillmergenGemeinde Villmergen stellt sich ihren neuen Bürgern vor
Am Neuzuzügertag stellt die Gemeinde, unterstützt vom Verkehrs- und Verschönerungsverein, nicht nur ihren Ort vor, sondern bestätigt, warum die neuen Bürger mit Villmergen als Wohn-, ...
Gemeinde Villmergen stellt sich ihren neuen Bürgern vor
Am Neuzuzügertag stellt die Gemeinde, unterstützt vom Verkehrs- und Verschönerungsverein, nicht nur ihren Ort vor, sondern bestätigt, warum die neuen Bürger mit Villmergen als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort die richtige Wahl getroffen haben.
Britta Müller
Gemeindeammann Ueli Lütolf, die Gemeinderatsmitglieder Renato Sanvido, Fabian Lupp, Daniel Füglistaler und René Schmidli sowie Gemeindeschreiber Josef Würsch strahlten mit der Sonne um die Wette, denn sie freuten sich über die 37 Teilnehmer unterschiedlichen Alters.
Insgesamt sind 340 Haushalte eingeladen worden mit dem Ziel, ihnen die Gemeinde und ihre Aufgaben nicht nur zu zeigen, sondern vor allem über die Geschichte, die vielfältigen Vereine und alle traditionellen Gebräuche Villmergens zu erzählen. «Uns ist es wichtig, dass Sie alle das Dorf und uns persönlich kennenlernen und es Ihnen dann leichter fällt, sich in Villmergen zu integrieren und wohlzufühlen, aber auch im Bedarfsfall mit einem Anliegen auf uns zuzukommen», begrüsst Ueli Lütolf die Gäste.
Spezialfall Ballygebiet
Mit einem Car starteten sie die Villmergen-Tour. Von der Schulanlage Mühlematten ging es über die Sportanlagen und die Badi direkt ins Ballygebiet. Lütolf erzählte von der grossartig motivierten Feuerwehr, sprach über Zahlen und Daten der Gemeindewerke und klärte die Kuriosität der verwirrenden Gemeindegrenzen auf. Denn das Ballygebiet gehört zu Villmergen – auch wenn dies nicht gleich so erscheint. Das Paar Anique Lippert und Eduard Maurer bestätigte dies. «Als wir hierhergezogen sind, haben wir uns in Villmergen angemeldet, da das Wohngebiet auf der Villmerger Gemeindefläche liegt. Der dortige Bahnhof heisst aber Dottikon-Dintikon und unsere Post muss mit der Postleitzahl 5605 von Dottikon adressiert werden», erzählt Eduard Maurer lachend und ergänzt: «Wir haben aber tolle Nachbarn, die uns immer wieder dabei helfen, uns zurechtzufinden.»
Die Gründe, warum die neuen Bürger sich Villmergen ausgesucht haben, sind vielfältig: Die Nähe zur Arbeitsstätte oder zu Familienangehörigen, die vielfältige Infrastruktur, gerade für Familien oder im Alter, und der besondere Orts-Charme gegenüber anderen Ortschaften werden dabei genannt. «Nachdem ich schon zwölfmal umgezogen bin, fühle ich mich in Villmergen zum ersten Mal angekommen», sagt die 43-jährige Manuela Korkomaz, die ursprünglich aus Hendschiken stammt. So etwas zu hören, freut die Gemeinde, denn genau das ist ihr Ziel, dass man sich in Villmergen wohlfühlt, sich zurechtfindet und bleiben will.
Attraktiver Arbeitgeber sein
Nach dem Besuch im Ballygebiet fuhr der Gemeinderat mit seinen Neuzuzügern ins Industriegebiet Allmend, erklärte, welche Firmen dort ansässig sind, und lud anschliessend – wieder zurück im Dorf – ins modern eingerichtete Gemeindehaus ein. In kleinen Gruppen führte jeweils ein Gemeinderatsmitglied durch diverse Räume wie den Empfang mit der Gemeindeverwaltung, das Bauamt oder die Finanzen. Sogar die heiligen Räume, wo der Gemeinderat mit seinen Kommissionen manchmal bis spät in die Nacht tagt, werden geöffnet. Gemeinderatsmitglied René Schmidli erklärt, wie wichtig es als Gemeinde ist, mit ergonomisch modernen Arbeitsplätzen nicht nur für ein gesundes und motiviertes Arbeitsklima zu sorgen, sondern auch als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Villmergen hat inklusive Hilfikon 8125 Einwohner, darunter 63 verschiedene Nationalitäten, und bietet im Gemeindegebiet über 3000 Arbeitsplätze.
«Wir als Gemeinde sind ein Dienstleistungsbetrieb. Damit wir unsere Leistung zur Zufriedenheit der Bürger absolvieren können, müssen sie wissen, was wir genau machen», erklärt René Schmidli und lädt ein: «Wenn Sie einmal eine Frage zum Beispiel zu Ihrer Steuerabrechnung oder einem Bauvorhaben haben, kommen Sie gerne vorbei – hier beisst Sie niemand, sondern man wird Ihnen freundlich Ihre Fragen beantworten.»
Nachwuchs für die «Musig»?
Der tiefste Punkt Villmergens liegt auf 408 Metern über Meer an der Bünz, der höchste auf 712 Metern auf dem Rietenberg. «Wer vorhat, einen Marathon zu absolvieren, kann ungefähr zweimal die Gemeindegrenze ablaufen», empfiehlt Lütolf, diese beläuft sich auf rund 24 Kilometer. Vorbei am Güüggibueb endete die Tour in Hilfikon. Mit der dortigen Aussicht vom Sandbühl zeigte sich die Gemeinde nochmals in ihrer vollen Grösse und Vielfalt.
Von dort aus kann man auch den Hof von Roman Wagner in Hilfikon erkennen. Er ist Landwirt und stammt ursprünglich aus Wölflinswil im Fricktal. Mit seinen 27 Jahren hat er Anfang Jahr diesen Hof übernommen. «Der einstige Besitzer suchte einen Nachfolger, damit er in den Ruhestand gehen kann», erklärt Wagner. Von ihm wird Wagner bei seinem Vorhaben immer noch unterstützt und auch in die Gemeinde eingeführt. 20 Hektaren Land will er mit Kartoffeln, Karotten, Getreide und Mais sowie mit einer Kälberaufzucht bewirtschaften. Was erhofft er sich vom Neuzuzügertag? «Ich will die Gemeinde noch besser kennenlernen», sagt Wagner und erzählt, dass er in Wölflinswil im Musikverein mitgespielt hat. Wer weiss, vielleicht gefällt ihm ja auch die Musikgesellschaft Villmergen, die zum abschliessenden Mittagessen den musikalischen Rahmen steckte und sicherlich für einen weiteren Grund sorgte, warum es schön ist, in Villmergen zu wohnen, zu arbeiten und zu leben.