Chaostheatergruppe bespielte erstmals nach vielen Jahren wieder die Chillout-Bühne in Boswil
Nach Jahren der Abstinenz feiert die Chaos-Theatergruppe ein fulminantes Comeback und begeistert in Boswil das Publikum. Mit dem Stück «Liebling, lass uns ...
Chaostheatergruppe bespielte erstmals nach vielen Jahren wieder die Chillout-Bühne in Boswil
Nach Jahren der Abstinenz feiert die Chaos-Theatergruppe ein fulminantes Comeback und begeistert in Boswil das Publikum. Mit dem Stück «Liebling, lass uns töten» bringen sie eine tiefschwarze Komödie auf die Bühne, und so viel sei verraten: Nicht alle Protagonisten überleben den Abend.
Patrick Fischer
Nach zehn Jahren in Wohlen und sechs Jahren Pause ist die Chaos-Theatergruppe zurück – und wie. «Dank der alten Kallern-Connection», wie sich Regisseurin Janine Meier-Berger ausdrückt, hat die Chaos-Truppe bei Pitsch Wyrsch im Chillout in Boswil ein neues Zuhause gefunden und ein Experiment gewagt, das voll aufgegangen ist. Neben der familiären Atmosphäre war auch die Umgebung für die Schauspieler neu: Die Bühne hat keinen Vorhang, und einen Raum hinter der Bühne gibt es auch nicht. «Wir haben draussen dafür extra ein Zelt aufgestellt», erzählt die Regisseurin von den Herausforderungen, mit denen die sechs Freunde nach der langen, spielfreien Zeit (Baby-Pause, Corona) zu kämpfen hatten.
Doch davon bekommen die Zuschauer nichts mit, werden sie vom Löwen-Team doch bestens bedient und mit währschafter Küche und feinen Tropfen verwöhnt.
Seit Juni geprobt
Auf der Bühne ist bald Schluss mit lustig: Die Probleme der Firmenbesitzer Claire und Roland von Bergen gipfeln in einen vielschichtigen Mordkomplott, der dann auch nicht ohne Opfer bleibt. Janine Meier-Berger und Michel Marty spielen die Krise der Eheleute äusserst glaubwürdig, und auch ihre Geschäftsführerin Melina (Silvia Etterlin) wirkt durchaus gestresst vom schlechten Geschäftsgang. Zentrale Figur im Chalet ist aber eigentlich Butlerin Elisa (Stefanie Stöckli), die nach und nach herausfindet, was da zwischen den von Bergens vor sich geht. Ihre geheime Liebschaft mit dem gut aussehenden Skilehrer Toni (Marc von Flüe) – der allerdings auch so einiges auf dem Kerbholz hat – sorgt für allerlei Verwicklungen und zahlreiche Missverständnisse. Zu diesen trägt auch Hausmeisterin Trudy (Agnes Wüthrich) nicht unwesentlich bei – ihre Gespräche mit dem verstorbenen Ehemann sorgen für herzhafte Lacher und auch der ein oder andere Mordanschlag geht nicht spurlos an ihr vorbei.
«Seit Juni haben wir einmal wöchentlich geprobt», gewährt Regisseurin Meier Einblick in die Vorbereitungen. «Und selbst das Bühnenbild haben wir diesmal selber gestaltet», ergänzt sie nicht ohne Stolz. Auch für die Stück-Auswahl zeichnet sie verantwortlich: «Es ist nicht immer ganz einfach, ein passendes Stück zu finden, zumal wir nur zwei Männer im Team haben», sagt sie mit einem Schmunzeln, «aber ich hoffe trotzdem, dass wir in zwei Jahren wieder auf der Bühne stehen werden.»