Pascal Stahl bewirbt sich als Gemeinderat
Niemand zeigte sein Interesse am frei werdenden Fischbach-Gösliker Gemeinderatssitz bis zum Ablauf der Anmeldefrist. Jetzt stellt sich am 24. November der Politwissenschaften- und Geschichtsstudent Pascal Stahl zur Wahl.
...
Pascal Stahl bewirbt sich als Gemeinderat
Niemand zeigte sein Interesse am frei werdenden Fischbach-Gösliker Gemeinderatssitz bis zum Ablauf der Anmeldefrist. Jetzt stellt sich am 24. November der Politwissenschaften- und Geschichtsstudent Pascal Stahl zur Wahl.
«Ich dachte, das könne doch nicht sein, dass sich niemand für dieses Amt bewirbt», blickt der 22-jährige Pascal Stahl auf den Moment zurück, als er die entsprechende Mitteilung gelesen hatte. «Dabei ist es so wichtig, dass sich besonders auch junge Menschen für die Kommunalpolitik interessieren. So entstand die Idee für meine Kandidatur.» Als Gemeinderat möchte er sich dafür einsetzen, dass es zu einer weiteren Beruhigung und Versachlichung in der Gemeindepolitik kommt. «Auch die Bewahrung des Know-hows in der Verwaltung mit geringerem Personalwechsel ist mir wichtig», erklärt er.
Wechsel gab es in Fischbach-Göslikon in letzter Zeit viele. Nachdem im November vor einem Jahr Gemeinderat Andreas Wyss und Gemeindeammann Hans Peter Flückiger ihre sofortigen Rücktritte einreichten, kündigte jetzt auch Vizeammann Thomas Rohrer seine Demission auf Ende Jahr an. Für seinen Posten bewirbt sich Gemeinderat Martin Iten, der im Frühling in den Rat gewählt wurde.
Gutes Zeugnis für Bisherige
Neukandidat Pascal Stahl stellt dem bisherigen Gemeinderat gerade wegen dieser Krisen ein gutes Zeugnis aus: «Dass trotz Unruhen in der Gemeindepolitik der letzten Jahre wichtige Entscheidungen wie über das Budget erfolgreich getroffen werden konnten, ist ein grosser Gewinn», lobt er. Stahl ist im Dorf aufgewachsen, ging hier in die Primarschule, in Bremgarten in die Bezirks- und in Wohlen in die Kantonsschule. Er empfindet Fischbach-Göslikon als sehr lebenswerte Gemeinde mit gut funktionierender Infrastruktur.
Sein mögliches Engagement als Gemeinderat möchte er nutzen, um das Wissen, das er gerade als Student in Politikwissenschaften erlangt, in die Praxis umzusetzen. «Wir haben im Studium vertieft die Funktionsweisen des Schweizer Staates angeschaut, wie zum Beispiel der direkten Demokratie oder der Entscheidungsmechanismen in den Gremien. Dieses Verständnis für die Strukturen könnte mir helfen, schneller den Einstieg zu finden, und mir das Begreifen der Geschäfte erleichtern», mutmasst er.
In der sozialen politischen Mitte
Neben dem Studium arbeitet Pascal Stahl seit Anfang Jahr Teilzeit als Kundensupporter und Tester von Fahrplansoftware in einem Zürcher Verkehrsplanungsunternehmen. Generell sei er sehr interessiert am öffentlichen Verkehr, insbesondere an Eisenbahnen. «Im Gemeinderat würde ich mich besonders einsetzen für eine Schulraumplanung, die dem erwarteten Schülerzuwachs Rechnung trägt, eine Raumplanung mit einem verkraftbaren Bevölkerungswachstum, eine weiterhin nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen oder die Verbesserung der ÖV-Anbindung nach Wohlen.» Er sei sich aber der Tatsache bewusst, dass der Gemeinderat Entscheidungen nur im Kollektiv treffe. Im parteipolitischen Spektrum ordnet er sich in der sozialen Mitte ein.
Allgemein empfinde er jedoch, dass es in der Kommunalpolitik vor allem um Sachthemen gehen sollte und nicht um Parteipolitik. «Politik interessiert mich schon lange. Es wäre mir eine grosse Freude, dem Dorf etwas zurückgeben zu können.» --rwi