Einwohnerrat bewilligt Kredit, kürzt ihn aber von 1,27 auf 1,1 Millionen Franken
Die Organisation für das grosse Fest «850 Jahre Wohlen» kann gestartet werden. Der Einwohnerrat war sich einig: Wohlen braucht dieses Ereignis im Jahr 2028. Allerdings ein ...
Einwohnerrat bewilligt Kredit, kürzt ihn aber von 1,27 auf 1,1 Millionen Franken
Die Organisation für das grosse Fest «850 Jahre Wohlen» kann gestartet werden. Der Einwohnerrat war sich einig: Wohlen braucht dieses Ereignis im Jahr 2028. Allerdings ein weniger günstiger als vorgesehen.
Es gehe um eine Grundsatzfrage, sagte FGPK-Sprecherin Sonja Isler-Rüttimann: ob Wohlen bei angespannter Finanzlage tatsächlich einen Kredit in der Höhe von 1,27 Millionen Franken sprechen soll. «Denn Einsparungen sind möglich.» Bei den Publikationen (250 000 Franken) und bei der Administration (120 000 Franken). Genau dort hakte die Mitte ein. Ruedi Donat stellte den Antrag, den Kredit von 1,27 Millionen Franken auf 1,1 Millionen Franken zu kürzen. Das sind Einsparungen in der Höhe von 170 000 Franken.
«Damals war Wohlen im Ausnahmezustand»
Und der Rat stimmte diesem Begehren tatsächlich zu. Denkbar knapp. Mit 19 Ja zu 18 Nein bei einer Enthaltung. Die Schlussabstimmung für das gesamte Fest ergab dann eine grossmehrheitliche Befürwortung. Das OK kann also mit der Planung beginnen.
Ruedi Donat erinnerte zudem, wie viele andere Parlamentsmitglieder, an die rauschende 800-Jahr-Feier im Jahr 1978. «Damals war Wohlen im Ausnahmezustand», blickt Donat zurück. Und die Zielsetzungen sollen ähnlich sein. «Auch mit 1,1 Millionen Franken sollte eine würdige Feier möglich sein», so Donat. Und er bekam sogar ein Kompliment von der SVP. «Ruedi Donat spricht mir aus dem Herzen», freute sich Peter Christen. Die SVP wie auch Teile der FDP unterstützten den Kürzungsanstrag. Eines war jedoch unbestritten: Wohlen braucht dieses Fest im Jahr 2028. «Wohlen ist zu einem lebendigen Ort geworden», sagte Martina Arnet von der SP. «Ein solches Jubiläumsfest ist eine gute Gelegenheit, um die Zukunft zu gestalten.» Wohlen soll dann auch zeigen können, wie vielfältig es als Freiämter Metropole sei. Voller Energie und Herzblut soll dieses Jubiläum angegangen werden. «Und der Kredit gibt nun Planungssicherheit», so Arnet.
«Wollen Qualität und keinen Zufall»
Auch für die Grünen ist das 850-Jahr-Jubiläum eine Chance, wie Franziska Matter betonte. Wohlen dürfe ruhig stolz sein auf sich selbst. «Und jeder Franken, der dafür ausgegeben wird, wird Wirkung zeigen. Das ist eine Investition in die Zukunft und ein Meilenstein.» Auch SVP-Sprecher Roland Büchi betonte, dass seine Partei für dieses Fest einsteht. Aber halt ein wenig günstiger.
Dass Dennis Andermatt (Grünliberale) in den höchsten Tönen von einer 850-Jahr-Feier schwärmt, ist selbstverständlich. Schliesslich ist er im OK dabei. «Solche Anlässe verbinden ganze Generationen. Und das Jahr 2028 wird dadurch zum ganz besonderen Moment.» Wohlen werde sich als buntes Mosaik abbilden können, so Andermatt weiter. Er werde mitarbeiten, damit in diesem Fest vieles drinstecke, «was Wohlen ausmacht». Wenn das kein Versprechen ist. Und Andermatt lieferte postwendend zwei Beispiele: 850 Pflastersteine setzen oder 850 Bäume pflanzen. Aber wichtig sei einfach, dass der Kredit gesprochen werde, «Denn wir wollen Qualität und keinen Zufall.»
Auch die FDP begrüsst das Jubiläumsfest. «Das fördert den Zusammenhalt und darf etwas wert sein», sagte Lionel Zingg. Und es soll im Herzen von Wohlen stattfinden – der Festort mit dem Merkur-Areal und der Steingasse ist bereits gesichert.
Bleibt noch der Gemeinderat. Es soll ein würdiges Fest geben, erklärte Gemeindeammann Arsène Perroud. «Wir möchten alle zeigen, dass wir zusammengehören.» Und Perroud möchte, dass die 850-Jahr-Feier nachhaltig sein wird. Das kostet etwas. Den neuen Nettobetrag von 1,1 Millionen Franken nahm er so entgegen. Wohl gerne.