Sie wollen es krachen lassen
25.07.2025 Region Unterfreiamt, Niederwil, MusikAm RüssChatze-Open-Air in Niederwil gibt die Band «Yaks» ihr erstes öffentliches Konzert
Zusammengetan haben sie sich für ein Konzert an einer Geburtstagsfeier. Doch weil es viel Spass gemacht hat, blieb das Quartett dran. Inzwischen hat die Band ...
Am RüssChatze-Open-Air in Niederwil gibt die Band «Yaks» ihr erstes öffentliches Konzert
Zusammengetan haben sie sich für ein Konzert an einer Geburtstagsfeier. Doch weil es viel Spass gemacht hat, blieb das Quartett dran. Inzwischen hat die Band einen Namen, ein Logo und zwei bevorstehende Gigs. Aber bisher noch kein bisschen Lampenfieber.
Chregi Hansen
Der Proberaum sieht so aus, wie man es sich von einer Rockband vorstellt. Etwas dunkel, Poster an den Wänden, ein Kühlschrank voller Bier, wenig Platz, viel Equipment und Instrumente. Und doch gibt es einen Unterschied. Es handelt sich nicht um ein Kellerlokal, sondern um die umgebaute Scheune eines Bauernhofs.
Auf dem Hof lebt Kurt von Felten. Er spielt seit vielen Jahren Bass in einer Rockband. «Wir proben nur zum Plausch, ohne irgendwelche Ambitionen», grinst er. Nun aber kommt eine zweite Band dazu. Zusammen mit David Hufschmid (Gitarre und Gesang) und den beiden Brüdern Ronny (Gitarre und Gesang) und Mike Forrer (Schlagzeug) hat er eine Formation gegründet. Die vier kennen sich alle schon lange, stammen aus der Region, sind aktiv im Turnverein. Und nennen sich jetzt «The Yaks». Die Idee stammt von Hufschmid, nachdem dieser eine Tierdokumentation gesehen hat im TV. «Der Name passt», finden die anderen drei. Yaks seien urige und bodenständige Tiere, genau so wie sie. Und schliesslich wird auf einem Bauernhof geprobt. Da gibts zwar keine Yaks, aber zumindest Rinder. Und einen Nachbarn, der keine Probleme hat, wenn es mal lauter wird. «Aber es kommt vor, dass er eine Whatsapp schreibt und einen bestimmten Song wünscht», erzählt der Hausherr.
«Grass & Gravel Tour»
Lauter wird es hier ab und zu, denn inzwischen proben schon drei Bands in diesem Raum. Wobei das mit dem Proben bei den «Yaks» gerade etwas schwierig ist. «Irgendjemand ist immer in den Ferien», erzählt Mike Forrer.
Dabei steht die Band aktuell vor dem «Höhepunkt» ihrer bisherigen Karriere – dem ersten öffentlichen Konzert. «Was heisst ein Konzert, wir gehen auf Tour», ruft Ronny Furrer dazwischen. Denn nach dem Auftritt vom 2. August am RüssChatze-Open-Air folgt eine Woche später ein zweiter am Grümpi in Tägerig. Die «Grass & Gravel Tour» nennen sie diese Tournee und haben sich – genau wie die Top-Bands – passende T-Shirts drucken lassen, auf denen viele weitere Gigs in allen Metropolen der Welt aufgedruckt sind. Etwas «Merch» muss eben sein im Rockbusiness.
Man spürt, die vier haben Freude an dem, was sie tun. Und nehmen sich selbst nicht zu ernst. «Uns verbindet die Leidenschaft zur Musik. Wir spielen die Songs, die wir selbst gerne hören, das macht Spass», erklärt von Felten. «The Yaks» covern Rocksongs aus früheren Jahren, etwa von den «Ramones» oder «Greenday». Darunter einige bekannte Hits, aber auch eher unbekannte Werke. Dabei könne jeder Ideen einbringen, die Arrangements erarbeite man dann gemeinsam. Das grösste Problem sei, geben sie offen zu, wer den betreffenden Song denn nun singe. Irgendwie fühlt sich niemand wirklich dazu berufen. Meist trifft es den, dessen Stimme am nächsten zum Original sei.
Als einmalige Geburtstagseinlage entstanden
Entstanden ist das Bandprojekt aus Zufall. «Unser Vater hatte den Wunsch, dass wir an seinem Geburtstag mal live Musik machen», berichten Mike und Ronny Forrer. Ihr Vater ist Marcel Forrer aus Fischbach-Göslikon, ein alter Rock-’n’-Roller, bekannt als Organisator von «Rock i de Schüür». «Zum 50. hat es nicht gereicht, aber letztes Jahr zum 60. haben wir mit den anderen beiden einen Auftritt einstudiert», so Mike Forrer weiter. Das Ganze war als einmalige Sache gedacht, aber der Gig kam gut an beim Publikum, also hat man weitergemacht. «Gemeinsam Musik zu machen, ist etwas vom Grössten», sagt von Felten. «Wir pushen uns gegenseitig und werden immer besser.»
Nun steht also der erste öffentliche Gig an. Und das quasi vor der Haustür. «Wir kennen fast alle vom OK und vermutlich auch im Publikum», schmunzelt Ronny Forrer, der letztes Jahr am RüssChatze-Open-Air als DJ Nyron am Schluss des Abends aufgelegt hat. Denn Ronny mag nicht nur Rock, sondern auch Elektro. Diesmal ist er also als Musiker da und nicht als DJ. «Das wird eine coole Sache», sind alle überzeugt. Die Setliste haben sie zusammengestellt, 17 Songs sind darauf zu finden. Ob die alle in die Stunde passen, die sie zur Verfügung haben? «Es wird schon niemand reklamieren, wenn es ein paar Minuten länger dauert», sagt Mike Forrer. Und: Es lohne sich, pünktlich da zu sein. Es wird gemunkelt, dass «The Yaks» sogar mit einer Vorband kommen.
Die Vorfreude ist gross bei allen. Und trotz Ferienabwesenheit – es wird noch genau eine gemeinsame Probe geben vor der grossen Premiere. Dies genau am Tag vor dem Konzert. Das muss dann aber reichen. «Hauptsache, alle haben Spass», so das Motto der vier. Das gilt sowohl für sie wie auch für das Publikum. Man darf gespannt sein, was die vier zu bieten haben.
Das grosse Wiedersehen
Das bereits 5. RüssChatze-Open-Air in Niederwil findet am Samstag, 2. August, von 16 bis 2 Uhr statt. Die Fasnächtlerinnen werden das Areal auf «Gauchs Bergli» oberhalb des Dorfes diesmal ganz neu gestalten. Das Gelände an der Wohlerstrasse 3 erreicht man am besten zu Fuss oder mit dem Velo oder Töffli, Parkplätze gibt es nur begrenzt. Das Programm startet um 16.30 Uhr. Alle, die schon vorher da sind, werden mit einem Gratis-Willkommensdrink belohnt.
Das Line-up liest sich wie eine Neuauflage des letzten Jahres. «Die Bands kamen alle gut an, darum haben wir sie wieder engagiert», erklärt Cindy Gauch von den Rüss-Chatze. Mit dabei ist die Schwyzerörgeli-Formation Siebäsiächä, die mit ihren «Hudigägeler» für Swissness sorgt. Für viel Stimmung sorgt auch sicherlich Sonja mit ihren Coversongs aus Rock und Schlager. Schon zum dritten Mal in Niederwil dabei sind «Guiltypleasure», eine Rockcover-Band, bekannt durch viele Konzerte, beispielsweise in der Henry’s Sportbar in Baden. Und natürlich gibt es die Premiere einer neuen Niederwiler Band, «The Yaks» (siehe Artikel). Darauf freut sich Cindy Gauch besonders, «denn Ronny und Mike sind meine Cousins».
Natürlich gibt es auch wieder Getränke, Food und Unterhaltung, alles ganz nach dem Motto «Klein, fein, gemütlich und cool». Die Rüss-Chatze freuen sich sehr auf die vielen bekannten Gesichter und natürlich auch über ein paar neue.
Tickets gibt es im Vorverkauf über die eigene Website: www.ruesschatze.ch/open-air.--chh