Rückgrat der Verwaltung gestärkt
11.11.2025 Wohlen, Einwohnerrat, FinanzenKredite für neue ICT-Betriebslösung grossmehrheitlich genehmigt
Die Verwaltung kann die neue ICT-Lösung angehen. Der Einwohnerrat bewilligte zwei Kredite grossmehrheitlich. Damit wird der professionelle Betrieb der Informatik gesichert.
...Kredite für neue ICT-Betriebslösung grossmehrheitlich genehmigt
Die Verwaltung kann die neue ICT-Lösung angehen. Der Einwohnerrat bewilligte zwei Kredite grossmehrheitlich. Damit wird der professionelle Betrieb der Informatik gesichert.
«Eine funktionierende und zuverlässige ICT-Infrastruktur ist das Rückgrat einer modernen Gemeindeverwaltung und ist zwingend erforderlich.» So steht es im gemeinderätlichen Bericht und Antrag. Und dieser Meinung sind auch alle Fraktionen im Einwohnerrat. Darum wurde der Verpflichtungskredit in der Höhe von 264 000 Franken für die Einführung der Cloud-basierten ICT-Betriebslösung mit grosser Mehrheit genehmigt. Auch die jährlich wiederkehrenden Ausgaben von 398 000 Franken wurden befürwortet. Mit 38 Ja- zu 2 Nein-Stimmen.
«Von zentraler Bedeutung»
«Die bestehende ICT-Infrastruktur geht dem Lebensende entgegen», sagte Olivier Parvex für die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. Die jetzige Infrastruktur wurde im Jahr 2016 angeschafft «und kann nicht mehr weiterentwickelt werden». Der im Jahr 2023 entschiedene Strategiewechsel sei sinnvoll, so Parvex weiter. Dies aus verschiedenen Gründen. Mit der Neuerung werden die sensiblen Daten der Gemeinde so gespeichert, «dass der Gemeinderat Zugriff hat. Und die allgemeine Digitalisierung kann so weitergeführt werden, das ist im Sinn der FGPK.» Parvex machte noch ein Beispiel: Laptops werden künftig gemietet und nicht mehr gekauft. «So stehen immer die aktuellsten Geräte zur Verfügung.» Letztlich könne mit dem neuen Betriebssystem auch Personal eingespart werden, betonte Parvex noch.
Die neue Betriebslösung sei zwingend nötig, betonte Gemeindeammann Arsène Perroud. «Sie ist das Rückgrat, damit die Verwaltung überhaupt funktionieren kann.» Der Wandel zu einer Auslagerung mache Sinn, «und sie ist die Grundlage für weitere Digitalisierungsprojekte», so Perroud weiter. «Die neue ICT-Infrastruktur ist für die Gemeinde Wohlen von zentraler Bedeutung.» Dies sahen auch alle Fraktionen so. Die gemeinderätliche Vorlage sei überzeugend, betonte Laura Pascolin für die SP. Das jetzige System sei am Anschlag, das neue Betriebssystem sorge dafür, dass alle Daten sicher sind. Pascolin begrüsste es, dass bei der Entscheidungsfindung die Mitarbeitenden miteinbezogen wurden. «So entsteht ein echter Mehrwert. Das neue Outsourcing-Modell überzeugt die SP.» Dies gilt auch für die Grünen. Die neue ICT-Infrastruktur sei modern, sicher und wichtig, erklärte Franziska Matter, «und sie ist ein Schritt hin zu einer verantwortungsvollen Verwaltung». Für Sonja Isler-Rüttimann und die Mitte ist klar, dass es keinen Aufschub mehr leiden mag, «sonst ist die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet».
Auch die Grünliberalen sehen laut Philipp Stäger den Handlungsbedarf. «Datenschutz auf höchstem Niveau ist in der heutigen Zeit unerlässlich.» Auch für die FDP ergibt die Auslagerung sehr viel Sinn, wie Dieter Stäger erklärte. Die Sicherheit geniesse eine hohe Bedeutung. Und die Kosten seien planbar, sagt er noch. Trotzdem führte er auch negative Gedanken an. Ob denn ein Zusammengehen mit anderen Gemeinden geprüft worden sei, wollte er wissen. Das verneinte der Gemeindeammann.
«Extrem teuer»
Bei den Kosten hatte Stäger sogar grosse Bedenken. «Da wird uns etwas vorgeflunkert», reklamierte er. Das werde um einiges teurer als in der Vorlage ausgewiesen, prognostizierte er. Und bekam dabei Unterstützung von der SVP. Die Cloud-Lösung sei überhaupt nicht günstig, fügte Peter Christen für die Volkspartei an. «Das ist ein extrem teures Unterfangen», beteuerte er. «Ich hoffe, dass der Gemeinderat hier mit Bedacht und mit Vernunft vorgehen wird.» Dem stimmte Perroud zu. «Die Digitalisierungsprojekte kosten etwas.» Und beim Personalbestand werde es Jahr für Jahr eine Neubeurteilung geben. Da stellt sich dann heraus, ob ein totales Pensum von 280 oder 200 Prozent benötigt werde. «Der Gemeinderat kalkuliert die Kosten immer knapp, ganz im Bewusstsein der Finanzlage von Wohlen», so der Ammann abschliessend. --dm

