Objekt der Begierde
18.07.2025 Wohlen, BücherKrimiautor Roland Näf geht mit «Die Rückkehr der Vergangenheit» in die zweite Runde
Ein Hobby, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Krimiautor Roland Näf spricht über die Fortsetzung seines Erstlingswerks und die Herausforderung des Schreibens ...
Krimiautor Roland Näf geht mit «Die Rückkehr der Vergangenheit» in die zweite Runde
Ein Hobby, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Krimiautor Roland Näf spricht über die Fortsetzung seines Erstlingswerks und die Herausforderung des Schreibens und Vermarktens.
Monica Rast
Bei einem Zusammentreffen mit einem alten Schulfreund kamen die Erinnerungen an die Jugendzeit zurück. «Ich wusste nicht mehr, dass ich mit meinem Schulkollegen Hörspiele auf Kassetten aufgenommen habe», meinte Roland Näf lachend.
Fantasie hatte er schon immer, meinte er. Inzwischen ist das zweite Buch von ihm erschienen – «Die Rückkehr der Vergangenheit». Die Geschichte dreht sich wieder um die Protagonisten Mac und Pierre. «Ich habe schon immer gerne Krimis gelesen oder geschaut», verrät Näf. «Der Reiz liegt beim Miträtseln, darin, jemanden auf die falsche zu Fährte locken und dass der Schluss immer anders ausgeht als erwartet.»
Es fasziniert ihn, seine Geschichte auf Papier zu bringen. Auf die Frage, ob er etwas mit dem Protagonisten Mac gemeinsam habe, antwortete Näf: «Die einzigen Gemeinsamkeiten sind die Liebe zu schönen Autos, einem feinen Essen und einem Glas Wein dazu. Und dass auch ich manchmal einen Whisky und eine Zigarre geniesse.»
Der zweite Band knüpft dort an, wo der erste aufhört», verrät der Krimiautor. «Ich habe die Idee für vier Romane im Kopf, aber es sind in sich geschlossene Geschichten. Mord inklusive.» Während sich im Erstlingswerk «Die zwölfte Jungfrau» vor allem die Freiämter Sage des roten Wyssenbachers als übergeordnete Geschichte in den Vordergrund drängt, geht es im zweiten Teil um eine Steinfigur.
Doch ganz ohne Sagen geht es auch hier nicht. «Aber eher als Nebengeschichte», verrät der Autor. Auch ist das Freiamt nicht mehr der einzige Schauplatz der Geschichte. Die Reise führt Mac bis in die Karibik. «Doch der Showdown findet wieder im Freiamt statt.»
Spannung halten
Damit die Leser sich auch auf die nächsten Titel freuen, möchte der Krimiautor die Spannung aufrechterhalten. Den dritten Band ist er bereits am Schreiben und die Idee zum vierten ist auch vorhanden. «Die vier Freiämter Romane sind wie Eckpfeiler. Nun geht es darum, eine Geschichte dazu zu basteln, sie auf Papier zu bringen und auszuschmücken.
Roland Näf weiss, dass er nicht «der» Krimiautor schlechthin ist. Er möchte auch niemanden kopieren oder nachschreiben. «Es ist meine Geschichte, mein Schreibstil. Alles andere würde nicht funktionieren.»
Ausgleich zum Beruf
Das Recherchieren und Schreiben macht ihm Freude. «Es ist ein Ausgleich zu meinem Beruf in der Automobilbranche», erklärt Näf. Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, wo die Frage auftauchte: Wie weiter?
Dies war für ihn der längere und schwierigere Teil seines Traums vom eigenen Buch. «Als Nobody in einen Verlag einzusteigen ist schier unmöglich.» So kam nur Selfpublishing infrage. Die Suche nach einer Druckerei und einem Lektor war sehr spannend und lehrreich für ihn. «Es ist kein kleiner Betrag, den man in die Hände nimmt», erklärt der Autor.
Deshalb hat er sich für sein zweites Buch eine Art Sponsoring ausgedacht. Einzelne Firmen konnten Buchseiten sponsern und werden in der Fusszeile genannt. Das Sponsoring musste aber, ohne Nennung des Namens im Text, zum Inhalt passen. Wie das von Rafael Häfliger. Auf seiner Seite wird von einer zukünftigen Steinmetzin gesprochen. Und so sind einige Seiten gespickt mit Namen von Garagen, Restaurants oder Geschäften, die aber beim Lesen nicht stören.
Nicht üblich bei Büchern, doch Not macht erfinderisch. Die Mühe hat sich ausgezahlt. Rund vier Jahre brauchte er für sein zweites Buch. Es ist fast doppelt so dick wie das erste. Vor allem das Zusammensitzen mit den Sponsoren brauchte Zeit. «Aber die Idee stiess auf ein gutes Echo. Sie fanden es schon spannend, in einem Buch verewigt zu sein.»
Neben der Lektorin ist seine Lebenspartnerin die grösste Kritikerin. Conny Vögeli ist die Erste, die in den Genuss kommt, das Geschriebene zu lesen. «Sie muss während des Schreibens viel auf mich verzichten», meint Näf, der zu 100 Prozent arbeitet. «Während ich in den Krimiwald abtauche, hält sie mir den Rücken frei.» Gerade dies schätzt Näf an seiner Partnerin besonders. So ist der Laptop auch in den Ferien sein ständiger Begleiter. Oder das kleine Notizbuch für spontane Ideen. «Manchmal muss auch eine Serviette herhalten, wenn es etwas gibt, das ich im Buch verwenden könnte», meint er schmunzelnd.