Neupositionierung geglückt
12.09.2025 Wohlen, Film, Vereine57. Generalversammlung des Filmklubs Wohlen
Der Filmklub Wohlen darf sich seit Langem über einen Mitgliederzuwachs freuen. Neue Statuten sollen den Klub ebenfalls weiterbringen.
Monica Rast
Trotz den zahlreichen ...
57. Generalversammlung des Filmklubs Wohlen
Der Filmklub Wohlen darf sich seit Langem über einen Mitgliederzuwachs freuen. Neue Statuten sollen den Klub ebenfalls weiterbringen.
Monica Rast
Trotz den zahlreichen Mitgliedern bleibt die Generalversammlung klein. Gerade mal Vorstand, Filmauswahlkommission, Revisoren und ein einzelner Gast stellen sich den acht Traktanden.
Gleich zu Beginn eine erfreuliche Bilanz aus der Jahresrechnung: Rund 7000 Franken Mehreinnahmen aus den Mitgliederbeiträgen und über 2000 Franken Mehreinnahmen bei den Einzelticketverkäufen.
«Unsere Wette ist aufgegangen und die Neupositionierung des Filmklubs ist gelungen», meint Präsident Daniel Renggli. «Mit dem Label ‹Kino im Chappelehof› wollten wir deutlich machen, dass der Filmklub für alle da ist und man nicht Vereinsmitglied sein muss, um vom Filmangebot profitieren zu können.»
Mit Unterstützung des Chappelehofs und vom Sponsor Raiffeisenbank wurde schon fast ein richtiges Kino geschaffen. Das Team um Paul Huwiler sorgte für eine einwandfreie Technik mit einer grossen Leinwand und die Sitzkissen sorgen für Bequemlichkeit.
Ob der Filmklub, bei Fertigstellung, zurück ins Kino geht oder ob man beim «Kino im Chappelehof» bleibt, ist noch nicht definitiv entschieden. «Wir wollen auf keinen Fall in Konkurrenz zum Kino treten», meint Renggli. «Allerdings hätten die kleineren Säle im neuen Kino zur Folge, dass wir die Filme an zwei Abenden zeigen müssten, was mit einem entsprechenden Mehraufwand, personeller und finanzieller Art, verbunden wäre. Wir werden das rechtzeitig mit Sascha Heubacher klären.» Heubacher ist der Besitzer des Kinos.
Full House bei der ersten Vorstellung
Renggli mag sich noch gut erinnern, wie der Filmklub in der letzten Saison bei der ersten Vorstellung fast überrannt wurde. Die Leute standen vor dem Chappelehof Schlange.
So war die erste Vorstellung bis auf den letzten Platz ausverkauft und auch die zweite Filmvorführung kam gut an. «Das Erfreulichste für mich war, dass wir viele neue Gesichter ausmachen konnten.» Seit der Veröffentlichung des letzten Programms konnten über 100 neue Newsletter-Abonnenten dazugewonnen werden. «Das spricht doch für sich», meint der Präsident strahlend.
Zum Erfolg beigetragen hat sicherlich die neue Website, welche teuerer war als geplant, aber über mehr Vorteile verfügt als die alte. So können Abos neu über die Website bestellt und direkt bezahlt werden. Patrick Grob trug einen wesentlichen Teil zur Neugestaltung der Website, dem Flyer und den Plakaten bei.
Renggli ist überzeugt, dass das Filmprogramm bei den Besuchern insgesamt gut angekommen ist. «Natürlich gibt es immer wieder Filme, die das Publikum spalten. Doch genau dies gehört zum Filmklub.»
Ausserhalb des ordentlichen Programms wurde in Zusammenarbeit mit der Kunstkommission und «Let’s Doc» der Film «Visages Villages» über eine französische Filmemacherin dem Publikum nähergebracht. «Der Film ist bei mir richtig eingefahren», meint Renggli. Erstmals wurde mit «Der kleine Nick erzählt vom Glück» ein Film für die ganze Familie gezeigt.
Für den Filmklub war die Saison sehr erfreulich. «Nach vielen Jahren mit Verlusten oder eher moderaten Gewinnen konnten wir nun eine Trendwende einläuten», meint der Präsident und freut sich auf die kommende Saison.
Wechsel im Vorstand und in der Filmauswahlkommission
Gleich vier Demissionen verzeichnet der Filmklub. Vor 44 Jahren übernahm Klara Bosshart einen Sitz im Vorstand. «Das ist eine gewaltige Leistung», meint der Präsident. 18 Jahre lang war Eveline Meyer-Bartlone als Kassierin tätig und war immer präsent. Nun übergibt sie ihr Amt an Nadja Staldervon Felten weiter. Klara Bosshart wie auch Eveline Meyer wurden als Ehernmitglider in den Verein aufgenommen. «Mir hat die Arbeit all die Jahre gefallen und ich habe eine tolle Zeit erlebt», meint Klara Bosshart.
Lukas Stäger tritt zwar aus dem Vorstand zurück, bleibt dem Verein aber als Filmauswahlkommissionsmitglied erhalten. Dafür wechselt Prisca Zweifel aus dieser Kommission in den Vorstand. «Eine Familien-Rocharde», meint Prisca Zweifel lachend. Des Weiteren tritt Patrick Grob aus dem Vorstand zurück. Doch auch er wird dem Filmklub erhalten bleiben und die Flyer weiterhin gestalten. An seiner Stelle kommt Adrian Hochstrasser in den Vorstand und ist der Verbindungsmann zur Kanti Wohlen. Sylvie Bonifay und Tommy Weber unterstützen neu die Filmauswahlkommission.
Neue Statuten und ein weiteres Jubiläum
Bisher wurden die Statuten des Filmklubs auf zwei Seiten festgehalten. Nun wurden sie nach 60 Jahren überarbeitet und dem aktuellen Vereinsrecht und dem Datenschutz angepasst. «Wir wollen die Vereinsstruktur ein wenig verändern», meint Renggli, «und orientieren uns am Sternensaal und am Kantiforum.» Es werden neu hauptsächlich Filmabos und Einzeltickets verkauft und die Mitglieder werden zu Gönnern mit gewissen Vorzügen. Damit möchte der Filmklub der allgemeinen Meinung eines geschlossenen Vereins entgegenwirken. «Wir werden an den Vorführungen wieder Tickets knipsen, wie Klara zu ihren Anfangszeiten», erklärt der Präsident.
Bereits jetzt werden fleissig Ideen für das 60-Jahr-Jubiläum im Herbst 2026 gesammelt. Man darf gespannt sein. «Mit dem Jubiläum möchten wir gerne etwas zurückgeben», meint Prisca Zweifel.