Naturschutz vorleben
23.08.2024 Berikon, Region Wohlen, Region Bremgarten, Region Oberfreiamt, Region Unterfreiamt«Einsatz für die Natur»: Der Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung unterhält den Waldlehrpfad Buholz
Der Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung fördert ganz allgemein die einheimische Flora und Fauna. Und dies seit 54 ...
«Einsatz für die Natur»: Der Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung unterhält den Waldlehrpfad Buholz
Der Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung fördert ganz allgemein die einheimische Flora und Fauna. Und dies seit 54 Jahren. Die Pflege des Spychers in Berikon sowie der Waldlehrpfad in Rudolfstetten sind zwei ihrer Steckenpferde.
Sabrina Salm
Was gehört zu den Aufgaben eines Natur- und Vogelschutzvereins? Dieser Diskussion stellte sich der Natur- und Vogelschutzverein Berikon und Umgebung in seiner Entwicklung. «Ganz am Anfang waren wir auch ein Verschönerungsverein und haben beispielsweise Sitzbänke in Wäldern gestellt und unterhalten», erzählt Rosmarie Groux, die seit 1999 Vereinspräsidentin ist. Vogelschutz war die erste Priorität. «Mit der Zeit fanden wir aber, dass Naturschutz noch mehr bedeutet. Schlussendlich auch, um die Vögel zu schützen. Denn alles hängt zusammen.» Und so kümmern sich die Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Berikon und Umgebung, welcher in den Gemeinden Zufikon, Berikon, Widen, Oberwil-Lieli, Rudolfstetten-Friedlisberg und Bremgarten tätig ist, heute um vielfältige Anliegen. Neophytenbekämpfung gehört ebenso zu ihrem Repertoire wie der Einsatz zur Begrünung im Siedlungsraum.
Ein «Natur-Juwel» haben sie in Berikon im Spycher erschaffen. Steinhaufen, Blumenwiese, Ruderalfläche sowie andere Massnahme wurden umgesetzt, um Lebensraum für Reptilien und Kleinlebewesen zu bieten und das Nahrungsangebot für Insekten und einheimische Vogelarten zu fördern. Auf ihrem Vereinsgebiet kümmern sie sich auch um über 1000 Nistkästen.
Kraftort Wald
Ein weiteres Steckenpferd des NVV Berikon und Umgebung ist der Waldlehrpfad Buholz im Rudolfstetter Wald. Vor 25 Jahren wurde er mit Hilfe der Gemeinde Rudolfstetten, dem Bauund Forstamt und freiwilligen Helferinnen und Helfern erstellt. «Unser neuer Waldlehrpfad ersetzte den verfallenen Grütli-Waldpfad», erklärt Margrit Güntert. Bereits die Idee der Versicherung Grütli war es, die Natur im Wald dem Menschen näherzubringen und damit die Gesundheit zu fördern. «Der Wald bietet Ruhe, sauerstoffreiche Luft und tut uns Menschen einfach gut. Es ist ein Kraftort. Deshalb verfolgten wir diesen Ansatz weiterhin», erzählt Güntert. Ausserdem gebe es im Wald so vieles zu entdecken. Als freie Mitarbeiterin von Rudolfstetten war sie für die Koordination zuständig. Ein neues Konzept wurde erarbeitet und mit viel Sorgfalt die Bäume und Sträucher, die zu bezeichnen waren, ausgesucht. Auf gravierten Tafeln sind deren Eigenschaften und Besonderheiten festgehalten und in der erarbeiteten Broschüre findet man Beschreibungen zu den verschiedenen Lebensräumen im Wald sowie der Pflanzen. «Nur was wir kennen, schätzen und schützen wir auch. Mit dem Waldlehrpfad können wir auch auf einfache Weise die Zusammenhänge in der Natur sichtbar machen.»
Aufgeben keine Option
Auch mit Kindern wird der Lehrpfad immer wieder erforscht. So auch im Rahmen des Ferienpasses. «Es liegt uns am Herzen, dem Nachwuchs die Natur näherzubringen.» Gerne würde sie auch wieder die Aktivitäten der JU-NAMU (Jugend und Natur auf dem Mutschellen) durchführen. «Wer weiss, vielleicht wird die Gruppe wieder reaktiviert. Bis dahin ist es einfach wichtig, dass wir Erwachsene den Naturschutz vorleben. Dann ziehen auch die Jüngeren nach.» Für die Zukunft ist sie positiv gestimmt. Die nächste Generation habe gemerkt, dass man etwas ändern muss.
«Mit Arbeitseinsätzen, Exkursionen oder Vorträgen wollen wir andere Leute mit ins Boot holen», erklären Güntert und Groux. Dies erweise sich als nicht immer einfach. «Wenn nur die Vorstandsmitglieder dabei sind, kann einen das manchmal schon in die Krise bringen. Doch aufgeben kommt nicht infrage. Es lohnt sich allemal sich für die Natur einzusetzen», findet Rosmarie Groux. Margrit Güntert ergänzt: «Auch wenn wir nur eine Person mehr erreichen können, lohnt sich der Aufwand schon. Denn jede Person zählt.» Und so hoffen sie, dass bei ihrem nächsten Anlass möglichst viele Interessierte mit dabei sind. Auf dem Waldlehrpfad Buholz organisiert der NVV zum 25-Jahr-Jubiläum am Samstag, 28. September, von 14 bis 18 Uhr einen geführten Rundgang gemeinsam mit Maurus Landolt, der zum Thema Wald, Bäume und Klimaveränderung erzählt. Anschliessend gemütlicher Grillplausch. Der Treffpunkt ist beim Gemeindehaus Rudolfstetten.
Weitere Informationen zum Verein und seinen Aktivitäten findet man unter www.nvberikon.ch.