Nachhaltigkeit als grosses Thema
24.09.2024 Region Unterfreiamt, VillmergenEinblicke ermöglicht
4. Nacht der Aargauer Wirtschaft
Der Abend stand ganz im Zeichen der Aargauer Wirtschaft. Elf Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen gewährten einen Einblick in ihr Schaffen. Darunter auch die Montana Bausysteme ...
Einblicke ermöglicht
4. Nacht der Aargauer Wirtschaft
Der Abend stand ganz im Zeichen der Aargauer Wirtschaft. Elf Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen gewährten einen Einblick in ihr Schaffen. Darunter auch die Montana Bausysteme AG in Villmergen. 30 Personen nahmen die Gelegenheit wahr, hinter die Kulissen zu blicken.
Die Abendveranstaltung fördert den Dialog zwischen der Wirtschaft und der Bevölkerung. Beat Bechtold, Direktor der Aargauischen Industrieund Handelskammer, sagt: «Mit der Nacht der Aargauer Wirtschaft wollen wir zeigen, wie unsere Unternehmen mit ihrer Arbeit zu unserem Wohlstand beitragen. Letztlich geht es auch darum, das Verständnis für die Unternehmen zu fördern und ihre Bedürfnisse aufzuzeigen.» --red
«Nacht der Aargauer Wirtschaft»: Zu Besuch bei der Montana Bausysteme AG in Villmergen
Bereits zum vierten Mal öffneten diverse Betriebe an einem Abend ihre Türen für die Öffentlichkeit. Im Freiamt war es die Montana Bausysteme in Villmergen, welche Interessierten Einblicke in ihre Produktion erlaubte und erklärte, warum ihre Profile so sehr gefragt sind.
Chregi Hansen
Dass die Montana bei dieser «Nacht der Aargauer Wirtschaft» dabei war, ist alles andere als selbstverständlich. «Denn normalerweise arbeitet bei uns um diese Zeit niemand mehr», erklärt Geschäftsführer Marcel Kamm bei der Begrüssung. Trotz der grossen Nachfrage sei man bestrebt, den Betrieb mit nur einer Schicht zu meistern. Man sei sehr flexibel und tue alles, um die spezifischen Kundenwünsche zu erfüllen.
Organisiert hat die Besichtigung die Aargauer Industrie- und Handelskammer. «An elf verschiedenen Orten im Kanton findet dieser Event statt. Uns ist es wichtig, dass auch unsere Region immer präsent ist», sagt Philippe Widmer, der Präsident der Regionalgruppe Freiamt. Und das Angebot stosse auf Interesse. «Einige sind heute das erste Mal dabei, andere sieht man jedes Mal», so Widmer in seiner Begrüssung. 30 Personen haben sich für die Führung in Villmergen angemeldet. Und müssen sich erst daran gewöhnen, dass in der Montana die Du-Kultur eingeführt wurde. Statt mit «Sehr geehrte Damen und Herren» werden die Gäste mit «Hoi zäme» begrüsst.
Kleines Rädchen in weltweit tätigem Grosskonzern
Ein Zeichen dafür, dass die Firma mit der Zeit geht. Gegründet vor genau 60 Jahren, ist die Montana heute Teil der indischen Tata-Gruppe, einem riesigen Mischkonzern, der weltweit rund eine Million Personen beschäftigt und damit zu den grössten Arbeitgebern überhaupt gehört. «Da sind wir mit unseren derzeit 115 Mitarbeitenden nur ein kleines Rädchen», macht der Geschäftsführer deutlich. Aber ein durchaus erfolgreiches. Die Montana Bausysteme AG gehört zu den führenden Unternehmen bei der Herstellung von Profilen für Dächer, Decken und Fassaden.
Montana bietet komplette Produkte für Industrie- und Gewerbebauten, Büro- und Verwaltungsbauten, den Wohnungsbau oder für öffentliche Bauten wie Parkhäuser oder Sportanlagen. «Jedes zweite Industriegebäude der Schweiz ist mit unseren Materialien eingekleidet», sagt Kamm stolz. Zum Erfolgsrezept gehört die Tatsache, dass die Montana über viele Standardprodukte verfügt, die sie aber spezifisch auf die Kundenwünsche anpassen kann. «Wir sind im Kleinen wie im Grossen tätig», führt Kamm weiter aus. So findet man die Elemente aus Villmergen sowohl in Carports, aber auch in Stadien, in Hotels oder auch auf der Bergstation der Zugspitze. Neuerdings sogar im Mecca Royal Clock Tower Hotel in Saudiarabien, einem der höchsten Gebäude der Welt. «Aber unser Hauptmarkt liegt in der Schweiz», betont Kamm.
Für die Produktion der verschiedenen Elemente setzt die Montana auf einen grossen Maschinenpark, wie die Gäste bei der Besichtigung feststellen können. Viele sind schon seit Jahrzehnten im Einsatz, andere sind ganz neu und modern. «Wir stellen zum einen Produkte her, die es seit Jahrzehnten gibt und bestens bewährt sind. Andererseits müssen wir innovativ sein und neue Lösungen entwickeln», macht Marcel Kamm deutlich. Aktuell beschäftige man sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Ziel sei es, bis 2020 CO2-neutral zu sein. Mit dem Bau zweier grosser Photovoltaik-Anlagen hat man einen grossen Schritt dazu getan, ist die Herstellung der Blechelemente doch stromintensiv. «Die Herstellung von Stahl ist heute alles andere als klimafreundlich», ist sich der Geschäftsführer bewusst. Aber auch hier sei man, zusammen mit der Muttergesellschaft, auf der Suche nach neuen Lösungen.
Nah bei den Kunden sein
Der Geschäftsführer betont, dass in der Montana eine besondere Kultur gepflegt werde. «Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied aus. Darum sollen sie möglichst bei allen Entscheidungen eingebunden sein», sagt er. Die Wege im Betrieb sind kurz. «Wir sind nahe bei den Kunden, tun alles für sie. Wir wollen ihnen das gewisse Extra bieten», betont Kamm. Und das höre nicht beim Verkauf auf, sondern umfasse auch den Service danach. Die grosse Zahl der zufriedenen Kunden spricht dafür, dass dies gelingt.
Der Platz wird langsam knapp
Zum Problem wird immer mehr der Platz. Als die früher in Würenlingen tätige Montana 1990 die Durisol in Villmergen übernehmen konnte, baute sie aus den bestehenden grauen Gebäuden eine moderne und farbenfrohe Produktionshalle, die zudem um über 150 Meter verlängert wurde. «Das war optimal, wir konnten die Maschinen in der leeren Halle nach unseren Bedürfnissen einrichten», erklärt Kamm. Mit dem Wachstum wird es aber immer enger in den Räumen, wie der Rundgang deutlich macht. Darum ist für den Betrieb Tempo wichtig. Das Rohmaterial wird vorne angeliefert, möglichst schnell verarbeitet und hinten wieder abtransportiert. Alles «just in time». Denn Lagerfläche fehlt.
Sich eigene Kantine leisten
Trotz des knappen Platzes leistet sich die Montana ein Extra, eine eigene Kantine samt Köchin, wobei auch Externe hier essen können. «Wir tun das für unsere Mitarbeitenden. An vielen Orten steht nur ein Aufenthaltsraum mit einer Mikrowelle zur Verfügung. Wir wollen, dass sie sich richtig verpflegen können», betont der Geschäftsführer. Und dass das Team der Kantine ihr Handwerk versteht, davon können sich die Teilnehmer der «Nacht der Aargauer Wirtschaft» beim abschliessenden Apéro dann gleich persönlich überzeugen.



