Nach 13 Jahren Pause
12.08.2025 Waltenschwil, Region OberfreiamtSechs Freunde organisieren am 22. und 23. August wieder das «Maisfäscht» in Waltenschwil
Ein Fest mitten im Maisfeld. Das war damals die Idee. Und sie wurde zum Erfolg. Brachte aber auch immer mehr Aufwand mit sich. Weil die sechs jungen Männer von ...
Sechs Freunde organisieren am 22. und 23. August wieder das «Maisfäscht» in Waltenschwil
Ein Fest mitten im Maisfeld. Das war damals die Idee. Und sie wurde zum Erfolg. Brachte aber auch immer mehr Aufwand mit sich. Weil die sechs jungen Männer von «Sterne Sächsi» eben immer neue Ideen hatten. Dreimal organisierten sie damals das «Maisfäscht». Nun wagen sie es erneut.
Annemarie Keusch
Die Haare sind vielleicht beim einen oder anderen mittlerweile etwas meliert. Ja, auch sie sind älter geworden in den 13 Jahren. So lange ist es her, dass das «Maisfäscht» zuletzt stattfand. 2009, 2010 und 2012 lockte der Anlass pro Abend bis zu 400 Leute ins Maisfeld. Eine ausgefallene Idee. «Das gibt es sonst nirgends», sagen sie. Das galt damals. Und das gilt heute noch. «Wir wollten einfach etwas machen, was nicht alle schon kennen», sagt Marc Meier. Dies und der Wunsch, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und dafür zu sorgen, dass etwas läuft im Dorf – daraus entstand das «Maisfäscht». Beim gemeinsamen Bier nach einer Feuerwehrübung wurde es konkreter. Viel Arbeit sei es jeweils gewesen. Alle sechs bezogen dafür eine Woche Ferien. «Aber es hat Spass gemacht. Wir haben nur gute Erinnerungen», sagt Stephan Koch. Und trotzdem, der Aufwand wurde zu gross. «Wir schaufelten bis zu 100 Kubik Holzschnitzel», erinnert sich Roger Keusch. Der Eingang und das Gelände im Maisfeld mussten extra ausgeschnitten werden. Und der Aufwand stimmte einfach nicht mehr mit der Bereitschaft überein, Freizeit zugunsten des Festes zu investieren.
Bis jetzt. Wobei, die sechs langjährigen Freunde lachen. «Wir machen es uns etwas einfacher.» Nahe dem Eichhof in Waltenschwil konnten sie ein Feld so ansäen, dass nur rundherum Mais wächst und in der Mitte Gras. «So erübrigen sich die Holzschnitzel», meint Beat Keusch.
Immer wieder darauf angesprochen
Patrick Müller, Beat Keusch, Reto Kuhn, Stephan Koch, Roger Keusch und Marc Meier – sie bilden «Sterne Sächsi». Damals wie heute. «Wenn nicht alle dabei gewesen wären, hätten wir es wohl nicht noch einmal gewagt», sagt Patrick Müller. Sie seien in den letzten Jahren immer wieder darauf angesprochen worden, doch wieder einmal ein «Maisfäscht» zu organisieren. Marc Meier war zuerst überzeugt. «Als ich mir wieder einmal alte Fotos anschaute, wurde mir bewusst, dass wir uns fast ein wenig aus den Augen verloren hatten und es doch schön wäre, in dieser Konstellation wieder etwas auf die Beine zu stellen», sagt er. Schnell waren alle begeistert. «Auch weil seit der Pandemie gefühlt weniger los ist in der Region», sagt Roger Keusch. Es gebe zwei Möglichkeiten – dies zu bedauern oder daran etwas zu verändern. «Sterne Sächsi» entschied sich für Letzteres.
Am 22. und 23. August findet ihr Fest wieder statt. Wieder umgeben von Mais. Aber in der Nähe des Eichhofs. «Wo Strom und Wasser viel näher sind und wir nicht lange Leitungen ziehen müssen wie damals», sagt Beat Keusch. In der Organisation ziehen alle mit, bringen ihre Stärken und ihr Netzwerk ein. «Es macht Spass, wie damals», ergänzt Stephan Koch.
Ihre Art, Freundschaften zu pflegen
Einfach soll es sein, gemütlich, mit einer einzigartigen Atmosphäre im Maisfeld. Das sind die Ansprüche der Organisatoren. «Gute Leute, tolle Stimmung, passende Musik. Einfach so, dass es unseren Gästen gefällt. Und uns auch», sagt Marc Meier. Das Fest sei für alle – 18- bis 80-jährig. «Natürlich hoffen wir darauf, dass auch jene kommen, die vor 13 Jahren dabei waren. Es soll ein grosses Wiedersehen werden», sagt Beat Keusch. Das Miteinander von Generationen, das habe das «Maisfäscht» immer ausgemacht. Und so soll es auch bei der Neuauflage sein. Mit einem DJ, einer Bar, einem kleinen Foodcorner – am Freitag geht es mit dem «Fyrobigbier» ab 16 Uhr los, am Samstag ab 18 Uhr.
Die sechs Organisatoren freuen sich. «Wir verbringen auch beim Organisieren immer eine schöne Zeit miteinander», sagt Patrick Müller. Gemeinsam ein Fest zu organisieren, sei ihre Art, ihre Freundschaft zu pflegen. So wird es auch beim Aufbau, an den Festabenden selber und beim Abbau sein. Zumal auch die Helferinnen und Helfer aus ihrem persönlichen Umfeld kommen. «Die Helferfeste waren damals legendär. Wenn das ‹Maisfäscht› ein Erfolg wird, wird es natürlich auch wieder ein entsprechendes Helferfest geben.»
Mais auch in flüssiger Form
Gemütlich, gesellig – so beschreiben sie das «Maisfäscht». Warum die Leute kommen sollen? «Weil sie wohl noch nie an einem Fest mitten in einem Maisfeld waren», sagt Beat Keusch. Alle lachen. Natürlich hoffen die Organisatoren auf gutes Wetter. Aber auch bei Regen werden die Besucher unter dem Zelt nicht nass. 300 Leute pro Abend, darüber würden sich die Organisatoren freuen. Natürlich sei geraten, zu Fuss oder mit dem Velo zum Eichhof zu kommen. «Aber wir haben auch genug Parkplätze. Die SBB werden wohl nicht wegen uns die Zug-Haltestelle wieder in Betrieb nehmen», meint Marc Meier lachend.
Übrigens: Das «Maisfäscht» findet im Maisfeld statt. Aber es ist nicht der einzige Bezug zur namensgebenden Pflanze. Wer will, kann an der Bar Maisgold bestellen – ein Bier aus Einsiedeln, das zu 30 Prozent aus Mais gebraut wird.