Mit Respekt für Wohlen einsetzen
12.12.2023 Wohlen, EinwohnerratMarc Läuffer (SVP) zum Einwohnerratspräsidenten gewählt – Julia Frischknecht (GLP) neue Vizepräsidentin
Der höchste Wohler heisst wie erwartet Marc Läuffer. Er schaffte die Wahl zum Einwohnerratspräsidenten souverän. Eine ...
Marc Läuffer (SVP) zum Einwohnerratspräsidenten gewählt – Julia Frischknecht (GLP) neue Vizepräsidentin
Der höchste Wohler heisst wie erwartet Marc Läuffer. Er schaffte die Wahl zum Einwohnerratspräsidenten souverän. Eine kleine Überraschung brachte die Wahl ums Vizepräsidium: Mit Julia Frischknecht wurde eine junge und erfrischende Kraft gewählt.
Daniel Marti
«Ich versichere ihnen, mich für das Wohl von Wohlen einzusetzen», sagte Marc Läuffer, der sich über die Wahl zum neuen Einwohnerratspräsidenten sehr freute. Er werde sein Amt mit viel Respekt ausführen «und ich schätze das Vertrauen sehr», betonte er weiter.
Seine Wahl war unbestritten. Er erhielt 32 von 37 gültigen Stimmen. Ein sehr gutes Resultat für den Familienvater. Parteikollegen Peter Christen beschrieb ihn als «standhaften Wohler». Läuffer ist in der grössten Freiämter Gemeinde aufgewachsen, kurz lebte er in Villmergen, «aber er bemerkte rasch, dass es in Wohlen schöner ist», so Christen abschliessend. Marc Läuffer wurde also souverän vom Vizepräsidenten zum höchsten Wohler gewählt.
Routinier Donat gegen die junge Julia Frischknecht
Eine Kampfwahl gab es um das Vizepräsidium. Die Mitte nominierte Ruedi Donat. Stefanie Dietrich bezeichnete ihn als Fasnächtler, Tänzer, Jasskönig, Biobauer und als erfahrenen Politiker, der schon im Grossen Rat und im Gemeinderat tätig war. Ruedi Donat würde das Vizepräsidium mit viel Gelassenheit ausfüllen, so Dietrich weiter.
Und die Grünliberalen schickten Julia Frischknecht ins Rennen. Seit zehn Jahren ist sie im Einwohnerrat dabei. «Stets engagiert», wie Simon Sax erwähnte. «Als Stimmenzählerin kennt sie das Ratsbüro.» Frischknecht ging in Wohlen zur Schule (Bez und Kanti), studierte Gesang und absolvierte zwei Masters-Ausbildungen erfolgreich. «Sie tut Wohlen gut, sowohl als Vizepräsidentin wie auch später als Einwohnerratspräsidentin», so Sax weiter. «Sie vertritt zudem eine junge Bevölkerungsschicht.» Und als Gesangslehrerin und Chorleiterin ist sie sich gewohnt, den Takt anzugeben. Zur Mitte-Kandidatur hatte Sax auch eine klare Meinung. Die Mitte hatte erst mit Meinrad Meyer ihren Einwohnerratspräsidenten. «Die Zeit ist nicht reif für eine nächste Kandidatur.»
Knapper Erfolg: 20:18
Ganz anderer Meinung war da die SVP. Sie stellte sich klar hinter Ruedi Donat. «Ein solches Amt muss man sich verdienen», meinte SVP-Präsident Roland Büchi, «der politische Leistungsausweis ist massgebend». Die SP setzte sich dagegen für die politische Ausgewogenheit aus, «und mit Julia Frischknecht stellt sich eine junge, dynamische Frau zur Verfügung», betonte Laura Pascolin. Sie würden «uns allen guttun». Rückendeckung gab es auch von den Grünen. «Diese junge Frau würde den Job als Vizepräsidentin mit Bravour meistern», sagte Franziska Matter.
Und letztlich setzte sich tatsächlich das eher linke Lager durch, inklusive Unterstützung des Freisinns. Die FDP hatte Stimmfreigabe beschlossen und offensichtlich geschlossen für die GLP-Kandidatin gestimmt. Frischknecht verzeichnete eine Punktlandung und erzielte mit 20 Stimmen genau das Absolute Mehr. Ruedi Donat erhielt 18 Stimmen. Für die Grünliberale gab es tosenden Applaus.
Julia Frischknecht strahlte, das kann sie perfekt, und bedankte sich für das Vertrauen: «Danke für den spannenden Wahlkampf. Und ich freue mich auf die kommenden Jahre im Einwohnerrat.» Ebenfalls grosse Freude verspürte Daniel Heinrich. Der Mitte-Mann wurde einstimmig zum neuen Präsidenten der Finanzund Geschäftsprüfungskommission gewählt. «Ich werde mein Bestes geben, Und ich hoffe, dass wir zusammen Lösungen erarbeiten können», so Heinrich.
Cyrille Meier: «Respektvoll miteinander umgehen»
Während die neue Führung des Dorfparlaments nun gewählt ist, führte Cyrille Meier (SP) ein letztes Mal durch die Sitzung des Einwohnerrates. Zuletzt wurde er vom neuen Einwohnerratspräsidenten verabschiedet und er hielt auch, wie es sich gehört, eine Abschiedsrede (beides fand nach Redaktionsschluss statt, siehe Ausgabe vom kommenden Freitag). Allerdings liess er die Botschaft, die er dem Einwohnerrat mitgeben möchte, schon vorher verlauten. Es habe in letzter Zeit «sehr viele Vorstösse» gegeben, sagte er. «In der Vergangenheit haben manche Vorstösse schon ähnliche Themen angesprochen.» Bereits damals seien diese als «nicht umsetzbar gewertet» worden. Etwas weniger Vorstösse wären wünschenswert. Der abtretende Einwohnerratspräsident: «Ich wünsche den Ratskolleginnen und Ratskollegen weiterhin viel Geduld, Freude und Übersicht im Einwohnerrat und dass sie respektvoll miteinander umgehen.» Meier wünscht sich, «dass die Zusammenarbeit zwischen Legislative und Exekutive wieder weniger verhärtet ist. Nur zusammen bringen wir alle Wohlen vorwärts.»





