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23.08.2024 Region Bremgarten, Fischbach-Göslikon«Potz Millione» – Eine Sommerserie: Hans Kneubühler, Ex-Präsident «VSLR», Fischbach-Göslikon
Der pensionierte Landwirt Hans Kneubühler hat verschiedene Ideen, was er mit 10 Millionen Franken in der Region anstellen ...
«Potz Millione» – Eine Sommerserie: Hans Kneubühler, Ex-Präsident «VSLR», Fischbach-Göslikon
Der pensionierte Landwirt Hans Kneubühler hat verschiedene Ideen, was er mit 10 Millionen Franken in der Region anstellen möchte. Als ehemaliger Präsident und heutiges Vorstandsmitglied des Vereins Verträgliche Starkstromleitungen Reusstal (VSLR) liegt ihm der Landschaftsschutz sehr am Herzen.
«10 Millionen Franken für Landschaft, Natur und Langsamverkehr! Auf die Frage, was den Leuten bei uns in Fischbach-Göslikon besonders gefällt, wird als Antwort selten das imposante Gemeindehaus, der Strassenverkehr oder die rege Bautätigkeit erwähnt. Als Highlight wird hingegen oft unsere intakte Landschaft und Natur bezeichnet. Die Möglichkeit, seine Freizeit am Fluss, am Fischbacher Moos oder im Wald zu verbringen, wird sehr geschätzt und ist mit ein Grund, weshalb die Leute gerne hier leben. Darum danke sehr, lieber Bremgarter Bezirks-Anzeiger, Wohler Anzeiger und Der Freiämter, für die 10 Millionen, welche ihr zum Nutzen unserer Region sponsert. Mir fallen einig Dinge ein, welche davon profitieren könnten!
1. Hochspannungsleitung unter den Boden: Ein grosses Anliegen im Bünzund Reusstal ist, dass die neu geplante Hochspannungsleitung zwischen Niederwil und Obfelden im Boden vergraben wird. Die von Fachleuten vorgeschlagene Kabelführung unter Waldwegen, wäre eine elegante Lösung. Die Landschaft würde geschützt und eine Belästigung der Bevölkerung durch Lärm und Elektrosmog vermieden.
Leider sehen das die Stromwirtschaft und die Bundesbehörden nicht ein. Sie wollen den Strom aus Kostengründen lieber auf mächtigen Masten über den Wald des Wagenrains, über dem Horizont transportieren. Nachdem der Bundesrat unsere Forderung nach einer Erdverkabelung abgelehnt hat, bleibt nur noch der Gang vor Gericht. Dort würde dann entschieden, ob eine althergebrachte Freileitung oder eine landschaftsschonende Erdverkabelung gebaut werden muss. Ein solcher Prozess birgt sowohl Chancen wie auch Risiken. Gerne würde ich einen Teil dieses Geldes für dieses entscheidende Gerichtsverfahren einsetzen.
2. Reusssteg zwischen Fischbach-Göslikon und Künten: Die Idee und der Wunsch nach einem Reusssteg besteht seit Langem. Viele Leute freuen sich und warten sehnlich auf diese neue Verbindung. Zusammen mit der Reussfähre und den Restaurants in Sulz ergeben sich neue Möglichkeiten für attraktive Spaziergänge und Radfahrten in nächster Nähe. Nach harten, aber fairen Verhandlungen konnten die anfänglichen Differenzen mit den Naturverbänden beigelegt werden. Alle ziehen jetzt am gleichen Strick und in dieselbe Richtung. Auch die Finanzierung scheint – dank Unterstützung von Bund, Gemeinden und Sponsoren – möglich zu sein. Dennoch gibt es Hindernisse: Weil die Finanzlage von Fischbach-Göslikon aktuell ziemlich angespannt ist, wollen einzelne Leute partout alle «überflüssigen» Ausgaben bekämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass die positive Einstellung in der Bevölkerung überwiegt und dass eine Finanzierung gefunden wird, ohne die Gemeindekasse über Gebühr zu belasten. Der grosszügige Zustupf dieser Zeitung erleichtert dies natürlich sehr!
3. Fussgängerunterführung Galgenhaukurve: Viele können ein Lied davon singen: Wer vom Moos zum Erdmannlistein wandern oder fahren will, muss dort die Hauptstrasse überqueren. Viele schnelle Autos und eingeschränkte Sicht erschweren dieses Vorhaben jedoch oft. Autofahrer reagieren zudem ungnädig auf Überquerungsversuche und machen ihrem Ärger gerne mit Handzeichen oder mit der Hupe Luft. Es ist offensichtlich, dass beim Ausbau der Strasse niemand an die Anliegen der Fussgänger und Velofahrer gedacht hat. Anders ist die Situation für die Waldtiere: Sogar zwei Tiertunnels wurden dafür eingebaut, einer für Kleingetier wie Maus, Marder, Frosch usw. und einer für Reh, Fuchs, Dachs, und andere. Der unmotorisierte Mensch hingegen wurde «vergessen» und muss selber schauen, wie er gesund auf die andere Strassenseite kommt. Mein Wunsch deshalb: Damit die Bevölkerung diese Strasse schadlos queren kann, braucht es dort eine Unterführung für den Langsamverkehr!
4. Zusammenrücken der Gemeinden: Unsere Gemeinde steht vor grossen Herausforderungen. Die Bereitstellung von genügend Schul- und Sporträumen für die schnell wachsende Bevölkerung nenne ich als Beispiel. Solche Aufgaben sollten unbedingt gemeinsam mit den Nachbargemeinden angegangen werden. Mit guter Zusammenarbeit und Koordination unter den Gemeinden sind bessere und günstigere Lösungen möglich.
Damit schliesse ich die Liste meiner Wunschprojekte, in der Hoffnung, dass wir einige davon aus eigener Kraft – auch ohne den Geldsegen des Bremgarter Bezirks-Anzeigers, Wohler Anzeigers und Des Freiämters realisieren können!»
Hans Kneubühler
Potz Millione!
«Angenommen, Ihnen werden zehn Millionen Franken für die Erfüllung einer oder zwei, drei Aufgaben zur Verfügung gestellt. Welche Aufgaben sollten mit den zehn Millionen in der schönen Region Freiamt oder in Ihrem Wirkungskreis oder Wohnort mit dem Geld gelöst werden? Was tun Sie mit dem vielen Geld?» Diese Frage ging Anfang Sommer an verschiedene Personen im Freiamt. In dieser Sommerserie stellen wir die Antworten auf diese Fragen vor. Heute erfolgt der Beitrag von Hans Kneubühler aus Fischbach-Göslikon.