Künftig wohl ein Nussdorf
28.01.2025 Region Bremgarten, ZufikonForst pflanzte auf Ortsbürgerparzelle rund 30 Nussbäume
Der Zufiker «Hardeberg» ist ziemlich steil. Dort wurden jetzt rund 30 Nussbäume gepflanzt. Für die Verwertung der Nüsse sind aktuell noch Ideen gefragt.
...Forst pflanzte auf Ortsbürgerparzelle rund 30 Nussbäume
Der Zufiker «Hardeberg» ist ziemlich steil. Dort wurden jetzt rund 30 Nussbäume gepflanzt. Für die Verwertung der Nüsse sind aktuell noch Ideen gefragt.
Roger Wetli
«Ich sehe dieses Projekt als Riesenchance, um gemeinsam ein Produkt zu kreieren», ist Urs Huber begeistert. Der Leiter des Fortbetriebs Zufikon hatte die Idee, auf rund 30 Aren im Zufiker «Hardeberg» Nussbäume anzupflanzen, um diese später auch zu nutzen. «Im Hard gibt es bereits im Wald natürlich wachsende Nussbäume. Ich fragte mich deshalb, wieso wir auf der Weihnachtsbaumkultur nicht explizit Nussbäume anpflanzen?», erklärt er. Huber machte den Ortsbürgern als Besitzer dieser Parzelle sein Projekt schmackhaft. «Sie stehen diesem wohlwollend gegenüber und sprachen auch das Geld von rund 15 000 Franken», ist der Förster dankbar.
Erste Ernte wohl in fünf Jahren
Im Dezember und Januar wurden jetzt diese 30 Aren geräumt, alte Baumstämme gefräst, gemulcht und für die einzelnen Nussbäume mit einem Bagger rund 50 Zentimeter tiefe Löcher gegraben. Diese sollen den Bäumen einen guten Start ermöglichen und insbesondere helfen, dass die Pfahlwurzeln schnell Halt finden. «Nussbäume sind sehr sensible Pflanzen. Sollen sie nicht wieder absterben, muss man Sorge zu ihnen tragen», so Urs Huber. Damit jeder Baum genügend Platz für sein Wachstum erhält, wurden sie in einem grösseren Abstand zueinander gepflanzt. Dabei kamen verschiedene Kultursorten zum Einsatz. «Bei sieben Stück handelt es sich um grosskronige Bäume, deren rote Nüsse man in 10 bis 15 Jahren ernten kann», gibt der Förster Einblick. «Die restlichen Nussbäume sind kleinkronig und ohne richtigen Stamm. Dafür liefern sie bereits nach fünf Jahren einen Ertrag.»
Ideen sammeln
Damit die Nussbäume nicht durch andere hochwachsende Pflanzen konkurriert werden, wird zwischen ihnen eine Kleinsaat eingebracht. «Schlussendlich ergibt sich eine parkähnliche Landschaft, die wir von Zeit zu Zeit mähen werden», ist Huber begeistert.
Er präzisiert, dass zurzeit offen ist, wie genau die Nüsse genutzt werden sollen. «Die Ortsbürger sammeln diesbezüglich noch Ideen. Denkbar wäre zum Beispiel die Zusammenarbeit mit einer lokalen Bäckerei, die aus den Nüssen ein neues und für Zufikon typisches Gepäck kreiert. Die Bremgarter Ortsbürger haben ihren Wein, die Zufiker Ortsbürger ihr Nussprodukt», schwärmt Urs Huber. Er gibt zu bedenken, dass Nüsse heute voll im Trend liegen und sehr gesund seien. Es sei ein Projekt, das die Zufiker voraussichtlich über Jahrzehnte begleiten werde. «Als Förster ist es normal, in solchen Zeitspannen zu denken», betont er. «Was ich heute neu anpflanze, werden erst meine Nachfolger fällen können.» Damit es so weit kommen kann, bleibt die Parzelle zum Schutz vor Rehen und Rothirschen eingezäunt.
Zwei weitere Parzellen erworben
Der «Hardeberg» ist eine von drei Parzellen, welche die Ortsbürger 2021 aus dem Erbe der Baumschule Bürgisser und Vukov erwerben konnten. Eine andere grenzt direkt an die Parzelle der Ortsbürgergemeinde an der Herrengasse an. Die Baumschule betrieb sowohl auf ihrer eigenen wie auch auf der Ortsbürgerparzelle eine Christbaumkultur. «Vor einiger Zeit räumten wir diese Flächen. Es gab verschiedene Altlasten zu entsorgen, weshalb das extrem aufwendig gewesen ist», blickt Urs Huber zurück. Stehen gelassen wurde allerdings der Zaun. In den nun gemeinsamen Parzellen der Ortsbürger entsteht eine lockere Christbaumkultur, die wie die Nussbaumparzelle eine parkähnliche Struktur erhalten soll.
Die Ortsbürger konnten von der Baumschule Bürgisser und Vukov noch eine dritte Parzelle erwerben. Wie diese künftig genutzt wird, ist allerdings aktuell noch offen. «Denkbar wären darauf zum Beispiel Zufiker Lebensbäume. Aber das ist erst eine Idee. Wir konzentrieren uns aktuell auf die anderen Parzellen und freuen uns, in eine paar Jahren die Nüsse ernten zu können», schaut Huber voraus.

