Komplexe Geschäfte
13.06.2025 Region Oberfreiamt, Waltenschwil
Einwohnergemeinde Waltenschwil tagte mit ordentlichen Geschäften und vielen Informationen
Die Besoldung des Gemeinderats für die kommende Amtsperiode gab zu reden. Die Informationen aus dem Gemeinderat unter dem Traktandum Verschiedenes ergaben Fragen und ...
Einwohnergemeinde Waltenschwil tagte mit ordentlichen Geschäften und vielen Informationen
Die Besoldung des Gemeinderats für die kommende Amtsperiode gab zu reden. Die Informationen aus dem Gemeinderat unter dem Traktandum Verschiedenes ergaben Fragen und angeregte Diskussionen.
Verena Anna Wigger
Die Besoldung des Gemeinderats löste Fragen aus. «Warum werden die Gehälter angepasst, wenn die Teuerung ausgeglichen wird?» Das beschäftigte verschiedene Teilnehmer der Gemeindeversammlung. Ein Stimmberechtigter wollte Zahlen hören, was ein Gemeinderat am Ende des Jahres auf dem Lohnzettel habe. Vielleicht könne dies künftige Kandidaten für ein Amt im Rat beflügeln, lautete eine Meinung.
Vizeammann und Gemeinderätin Bettina Galbier erläuterte die Situation wie folgt: «Da ich nicht mehr an meinem Sold schraube, weil ich für die nächste Amtsperiode nicht mehr kandidiere, führe ich durch das Geschäft.» Während ihrer Arbeit im Rat habe sie festgestellt, dass ein Gemeinderat in Waltenschwil dafür im Durchschnitt ein 20-Prozent-Pensum aufwende. Sie selbst habe aus diesem Grund ihre Stellenprozente in ihrem Beruf reduziert. Beim Gemeindeammann sei das Pensum noch wesentlich höher.
Arbeitsbelastung steigt
Traktandiert wurde die Besoldung, da die Gehälter für die Gemeinderäte periodisch überprüft werden. Bis anhin erhielt beispielsweise ein Gemeinderat in Waltenschwil 16 000 Franken und mit der Teuerung 16 932 Franken. Neu werden Gemeinderäte in Waltenschwil 18 000 Franken erhalten. Galbier weiss, dass die Bandbreite der Besoldung in ihrer Gemeindegrösse bei den Gemeindeammännern zwischen 21 000 und 80 000 Franken liege. In Waltenschwil wird der Gemeindeammann künftig mit 30 000 Franken entlöhnt. Was aufzeige, dass Waltenschwil im Mittelfeld liege.
Grossrat Flurin Burkard unterstützte das Votum des Gemeinderats. Er ist der Meinung, dass dies in Anbetracht des Wachstums der Gemeinde und der steigenden Anforderungen an die Gemeinderäte sowie der höheren Komplexität der Geschäfte gerechtfertigt sei. Dazu sehe er, dass der Gemeinderat nicht immer die volle Teuerung ausschöpft. Dem Antrag wurde grossmehrheitlich mit drei Gegenstimmen zugestimmt.
Bei Verschiedenem gab es Fragen
Unter dem Traktandum Verschiedenes informierte der Gemeinderat über laufende Geschäfte und Mutationen. Dabei wurde bekannt, dass der langjährige Feuerwehrkommandant Michael Meier per Ende Jahr aus seinem Amt zurücktritt. Sein Nachfolger ist bekannt. Ab Januar wird Mario Kopp neuer Feuerwehrkommandant in Waltenschwil.
Altersleitbild erarbeiten
Mit dem zu schaffenden Altersleitbild für die Gemeinde möchte Gemeinderat Jörg Ackermann definieren, «wie wir hier in Zukunft in Waltenschwil leben wollen». Dabei werden Aspekte von Wohnen, Pflege, Aktivitäten und Informationen in der Zukunft zur Sprache kommen. Er betonte auch, dass im Leitbild vor allem auch die Visionen der Seniorinnen und Senioren abgebildet werden sollen. Auf die Anmerkung aus der Runde, dass es dem Gemeinderat gut anstehen würde, einen Altersnachmittag oder eine Reise für Senioren durchzuführen, gab Ackermann zur Antwort: «Ich freue mich genau auf solche Inputs.» Die Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern von Vereinen, Bevölkerung und Gemeinderat zusammensetzt, wird durch den Roland Guntern von der Pro Senectute Aargau geführt.
Kehrichtgebühren sinken weiter
Bereits 2021 wurde die Kehrichtgebühr reduziert, da diese keinen Gewinn erwirtschaften soll. Durch das Bevölkerungswachstum in der Gemeinde sind die Einnahmen jedoch weiter gestiegen und haben bereits wieder zu einem beachtlichen Vermögen geführt. Da zurzeit keine Investitionen anstehen, hat der Gemeinderat beschlossen, die Gebühren nochmals um zehn Prozent zu senken. Dies mit Start am 1. Juli.
Gemeindehaus kostet mehr
Das frisch renovierte Gemeindehaus wurde Anfang Juni bezogen. Zurzeit werden die Aussenarbeiten finalisiert. Die Bevölkerung ist am 16. August zwischen 10 und 16 Uhr zur Einweihung eingeladen. Bei dem Umbau und der Sanierung wurde mit Augenmass gearbeitet, wie Gemeinderat Pascal Vontobel ausführte. Dabei wurde gute Bausubstanz beibehalten. Dennoch werde es eine Kreditüberschreitung von rund dreizehn Prozent geben. Die definitive Abrechnung wird an der Wintergemeindeversammlung vorgestellt.
Die Beschlüsse
Von den 2152 Stimmberechtigten waren deren 45 an der Einwohnergemeindeversammlung dabei. Einstimmig genehmigt wurden das Protokoll, die Jahresrechnung mit einem Gewinn von 1 124 514 Franken, die Kreditabrechnungen für die Gesamtplanung Schulareal Bannegg, für die Sanierung von Schulhausstrasse/Gotthardweg/Banneggweg mit Kanalisationsleitung Gotthardweg sowie Wasserleitung und für die Sanierung Strassenbau und die Erneuerung der Strassenbeleuchtung. Grossmehrheitlich wurde auch der Rechenschaftsbericht genehmigt. Bei der neuen Besoldung des Gemeinderats gab es drei Gegenstimmen. Der Nachtragskredit zum Budget 2025 im Betrag von 40 000 Franken für die Umstellung der IT-Infrastruktur der Gemeindeverwaltung auf Windows 11 wurde ebenfalls grossmehrheitlich angenommen.