Keine Notwendigkeit
12.09.2025 Wohlen, EinwohnerratEinwohnerrat lehnt Kredit für Notstromaggregat deutlich ab
Mit einer Notstromversorgung wollte der Gemeinderat die Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung bewahren. Das braucht es nicht, meinte dazu der Einwohnerrat. Wohlen habe andere ...
Einwohnerrat lehnt Kredit für Notstromaggregat deutlich ab
Mit einer Notstromversorgung wollte der Gemeinderat die Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung bewahren. Das braucht es nicht, meinte dazu der Einwohnerrat. Wohlen habe andere Prioritäten.
Blackout oder Krise. Alles dunkel, kein Strom mehr, Verlust von wichtigen Daten. Vor diesem Szenario warnte der Gemeinderat. Und mit einem Notstromaggregat sollte eine solche Krisenphase im Gemeindehaus überwunden werden. Kostenpunkt: 200 000 Franken.
Wenn dann ein solcher Fall eintreten sollte und alles lahmgelegt sei, ja ob dann die Gemeindeangestellten Stunden oder Tage im Gemeindehaus warten und ausharren, ob denn jemand von der Bevölkerung telefoniere und nach Hinweisen frage, wollte Daniel Heinrich von der Mitte wissen. «Nein, natürlich nicht», gab er gleich selber die Antwort. Und darum könne sich die Gemeinde die Anschaffung eines Notstromaggregats und somit 200 000 Franken sparen.
Warum gerade jetzt ein solche Notstromversorgung gefordert werde, rätselte Philipp Stäger für die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. «Wenn allerdings tatsächlich etwas passiert, ist es oft zu spät», fügte er noch an.
Super-GAU könnte Tage dauern
«Wir beziehen uns auf einen Krisenfall», rechtfertigte sich Gemeinderat Thomas Burkard, und die Vorlage sei in Zusammenarbeit mit dem Bereich Sicherheit erfolgt. «Haben wir einen Super-GAU, so kann dieser mehrere Tage dauern. Darum müssen wir gewappnet sein.» Und das bereits vorhandene Aggregat sei für die Blaulicht-Organisationen reserviert.
Trotz der gemeinderätlichen Warnung waren die meisten Parteien gegen die Anschaffung. Die SP war eher positiv eingestellt. Ihr Sprecher Matthias Schneider gab dennoch zu bedenken, dass der Preis recht hoch sei, «vor allem wenn man nicht weiss, ob man ein solches Gerät irgendwann benötigt». Man möge die Investition doch zurückstellen, sagte Beate Zimmermann für die GLP und EVP. «Wir sehen aktuell andere Prioritäten», so die Haltung der Grünen. «Ein Krisenfall trifft uns alle», räumte Claudia Hauri für die SVP ein. So ein Ereignis gebe es vielleicht alle 30 Jahre. «Und die EDV kann man auch in einem Krisenfall geordnet herunterfahren, ohne Verlust der Daten», erklärte Hauri weiter, «wir müssen gegenwärtig andere Ausgaben stemmen.» Darum stimmte die SVP einstimmig dagegen.
«Wir sehen da nicht einmal eine Aufgabe der Gemeinde», fügte Sämi Keller für die FDP an, zudem sei das Geschäft «schlecht aufgegleist». Die Projektierung und Realisierung eines Notstromaggregats wurde folglich mit 32 Nein zu 6 Ja deutlich abgeschmettert. --dm