Keine Luxuslösung geplant
29.09.2023 Region Unterfreiamt, SarmenstorfInformationsabend über den Ausbau Kirchweg/Zelgli
An der Gemeindeversammlung im November wird ein neuer Verpflichtungskredit für den Ausbau Zelgli/Kirchweg unterbreitet. Interessierte konnten sich vorgängig über das Vorhaben informieren.
...Informationsabend über den Ausbau Kirchweg/Zelgli
An der Gemeindeversammlung im November wird ein neuer Verpflichtungskredit für den Ausbau Zelgli/Kirchweg unterbreitet. Interessierte konnten sich vorgängig über das Vorhaben informieren.
Monica Rast
Wenn der Gemeinderat die Finanzen der Gemeinde belasten möchte, kann dies immer wieder zu Diskussionen führen. So auch in Sarmenstorf. Dort sollen der Kirchweg und das Zelgli ausgebaut und saniert werden. An der Gemeindeversammlung vom 24. November wird unter anderem ein Verpf lichtungskredit von rund 2,9 Millionen Franken dafür unterbreitet. Damit sich die Bevölkerung ein detailliertes Bild vom geplanten Ausbau machen kann, wurde eine Infoveranstaltung durchgeführt.
An der Gemeindeversammlung im November 2020 wurde das Projekt «Sanierung und Ausbau Kirchweg/ Zelgli» zwar knapp angenommen. Gegen diesen Beschluss wurde erfolgreich das Referendum ergriffen. Ein Workshop zum weiteren Vorgehen mit dem Referendumskomitee im Herbst 2021 sollte weiteren Aufschluss bringen. Es wurde ein Road Safety Audit (RSA), ein Verfahren zur systematischen Überprüfung und Beurteilung von Projekten unter dem Aspekt der Strassenverkehrssicherheit, angefordert. Die Ergebnisse lagen dem Gemeinderat im September 2022 vor. Auf der Basis der RSA wurde dem Büro Flury Bauingenieure AG der Auftrag für die Ausarbeitung eines neuen Projekts erteilt.
Kanalisation muss ausgebaut werden
Gemeinderat Ramon Winterberg erläuterte die Notwendigkeit und den Ausbaubedarf der Werkleitungen dieser zwei Strassen. «Die Kanalisation entspricht nicht mehr der benötigten Kapazität. Sie ist zu klein und zu alt.» Zudem ist der Ausbau die Vorbedingung für die Bauarbeiten an der Marktstrasse. Durch die vermehrten Rohrleitungsbrüche der über 100 Jahre alten Leitungen sollen diese auch saniert und angepasst werden. Im Zelgli ist eine zusätzliche Sanierung des Strassenbelags gemäss Anforderungen zwingend. «Es gibt keine Fundation, die Strasse wurde nie richtig ausgebaut», erklärt Winterberg, «es wurde nie ein entsprechender Unterbau gemacht.»
Ein Anliegen des Referendums, die Sicherheit, wurde miteingebracht. «Die Strasse soll so instand gesetzt werden, dass sie der Norm entspricht.» Geplant sind zwei Fahrstreifen und ein sogenanntes «Aargauer Trottoir». Dieses Trottoir hat seine Vor- und Nachteile, doch laut Gemeindeammann Manfred Baur hat es sich in Sarmenstorf bewährt.
Kein Tempo 30 erwünscht
Matthias Räber von Flury Bauingenieure stellte die Grundlagen und Normen, die für diese Projektierung gelten, vor: keine Tempo-30-Zone, zwei Fahrstreifen, Fussgängerstreifen. «Verschiedene Varianten wurden ausgearbeitet und die Verkehrssicherheit angeschaut», erklärte Räber. Das Ziel ist nun, die Strasse innerhalb der bestehenden Strassenparzelle zu sanieren und auszubauen. Sie so zu optimieren, dass auch ein Lastwagen und ein Personenwagen gegebenenfalls kreuzen können. Dabei soll zusätzlich eine Fusswegssicherung ohne Trottoir für die Schulkinder entstehen. Zusätzlich werden die Werkleitungen ausgebaut oder saniert. «Es soll keine Luxuslösung werden.» Dank dieser Lösung muss die Gemeinde nur ungefähr 23 Quadratmeter Land erwerben, was sich positiv auf die Finanzen auswirken wird.
Beitragspflicht ein Thema bei den Eigentümern
Beim Bauprojekt fallen für einige Grundeigentümer Kosten an. Anhand des Erschliessungsreglements erklärte Winterberg die Vorgehensweise und die Kostenteilung. «Je nachdem sind die Eigentümer beitragspf lichtig», informiert der Gemeinderat. So sind Ausbau und Sanierung der Strasse, Kalibervergrösserung und Ausbau der Kanalisation und Kalibervergrösserung beim Netzwasser beitragspf lichtig. Hingegen die Sanierung des Netzwassers nicht. Dies führte zu einigen Diskussionen bei den Anwesenden. «Wenn man eine Zone hat, in der das Gewerbe erlaubt ist, muss man sie so erschliessen und ausbauen, dass man das Gewerbe auch betreiben kann», erklärt hingegen der Gemeindeammann. «Ansonsten müsste man die Zone umzonen.»