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03.05.2024 Region Bremgarten, Fischbach-GöslikonNeue Naturschutzgebietstafeln wurden offiziell eingeweiht
Der Kanton und die Naturschutzorganisation Pro Natura sind aktuell daran, sämtliche Naturschutztafeln zwischen Bremgarten und Mellingen zu erneuern. Bereits jetzt fand die Einweihung in Fischbach-Göslikon ...
Neue Naturschutzgebietstafeln wurden offiziell eingeweiht
Der Kanton und die Naturschutzorganisation Pro Natura sind aktuell daran, sämtliche Naturschutztafeln zwischen Bremgarten und Mellingen zu erneuern. Bereits jetzt fand die Einweihung in Fischbach-Göslikon statt.
Roger Wetli
«Wir pflügen gerade den Schilderwald zwischen Bremgarten und Mellingen um», erklärte Ulysses Witzig, Geschäftsführer der Crea Natira GmbH, Tochtergesellschaft von Pro Natura Aargau. Rund 50 Tafeln werden nach einem einheitlichen Layout erneuert. «Bisher gab es einen Flickenteppich aus verschieden alten Tafeln. Zudem unterschieden sich diejenigen des Kantons Aargau von denen von Pro Natura», weiss Witzig. «Wir möchten nun noch besser auf die Gebote in dieser schönen Landschaft aufmerksam machen. Zudem zeigen wir auf den Tafeln, welche Tier- und Pflanzenarten hier vorkommen und geschützt werden.»
Ursina El Sammra von Pro Natura Aargau erarbeitete in einem Team die Inhalte der Tafeln. «Es gibt nun solche mit Übersichtskarten und Piktogrammen, die zeigen, was wo erlaubt und nicht erlaubt ist. Andere zeigen nur die Gebote und weitere zeigen nun bezogen auf den jeweiligen Ort, was es genau zu sehen gibt.» Damit sollen die Besucher im Gebiet animiert werden, verschiedene Tafeln zu lesen. Entsprechend viele Daten wurden für diese 50 Tafeln benötigt. «Im entsprechenden Ordner befinden sich rund 1500 Text-, Bild- und Kartendateien», schmunzelt El Sammra.
Keine neuen Gebote und Gebiete
Angestossen wurde diese Totalerneuerung der Tafeln zwischen Bremgarten und Mellingen durch Andreas Boldt, Projektleiter Freizeitaktivitäten und Naturschutz von Pro Natura. «Es geht bei diesem Projekt nicht darum, neue Regeln einzuführen oder neue Naturschutzgebiete zu schaffen, sondern die Gebote besser und einheitlich zu kommunizieren», erklärt er. Dabei fiel unter anderem das Eulenlogo weg, das jetzt durch eine rote Ecke mit Schweizerkreuz ersetzt wurde und in der ganzen Schweiz in Naturschutzgebieten eingesetzt wird. «Das Gebiet zwischen Bremgarten und Mellingen ist ein klassisches Naherholungsgebiet, wie es viele im Mittelland gibt», erklärte Boldt. «Es ist kein Tourismusgebiet, in das die Leute von weit her kommen.» Typisch für das Mittelland zeichne es sich aus durch ein Miteinander von geschützten und ungeschützten Flächen. «Hier eine einheitliche Signalisation zu erreichen, dient allen Besuchern», ist Andreas Boldt überzeugt. «Diese Neubetafelung kann aber nicht allein Aufgabe einer Naturschutzorganisation sein, weshalb wir froh sind, dass wir den Kanton und die Gemeinden mit ins Boot holen konnten. Schliesslich geht es hier um Besucherlenkung.»
Regeln verständlich kommunizieren
Die grosse Bedeutung dieser Landschaft für die Bevölkerung und die Natur strich an der Einweihung Christian Rechsteiner, Projektleiter Natur und Landschaft des Kantons Aargau, heraus. «Der Mensch ist darin ein wichtiges Element. Die Tafeln helfen, ein noch besseres Miteinander zu ermöglichen. Ich beobachte oft Leute, die darauf schauen.» Die Naturschutztafeln seien zudem wichtig für den Informations- und Aufsichtsdienst, welcher vor Ort auf die Regeln aufmerksam macht und neben vielen Informationen auch mal freundlich auf Verstösse hinweise. «Zusätzlich zu den Tafeln ist ein Faltflyer in Arbeit, welcher vom Info- und Aufsichtsdienst den Besuchern abgegeben werden kann», so Rechsteiner. Ursina El Sammra ergänzt: «Ursprünglich wollten wir auch eine Onlinekarte anbieten, sind davon aber wieder weggekommen. Wir möchten nicht noch mehr Leute in dieses Gebiet locken.» Ulysses Witzig ist hier aufgewachsen. Er weiss: «Die Anzahl Besucher hat in den letzten 30 Jahren stark zugenommen. Wichtig ist, dass sich möglichst alle an die geltenden Regeln halten und diese Regeln verständlich kommuniziert werden. Dazu dienen jetzt die rund 50 erneuerten Tafeln.»