Eine Katastrophe
29.11.2022 Wohlen, LeserbriefeSchludrige Abklärungen bei Sachverhalten und Entscheidungen sind beim Wohler Gemeinderat an der Tagesordnung; eine Katastrophe. Der Gemeinderat hatte, um seine Haut zu retten, wegen der Berichterstattung zu den Gemeinderatswahlen 2021 mit grossem Aufwand eine Beschwerde gegen den ...
Schludrige Abklärungen bei Sachverhalten und Entscheidungen sind beim Wohler Gemeinderat an der Tagesordnung; eine Katastrophe. Der Gemeinderat hatte, um seine Haut zu retten, wegen der Berichterstattung zu den Gemeinderatswahlen 2021 mit grossem Aufwand eine Beschwerde gegen den «Wohler Anzeiger» an den Schweizerischen Presserat gezogen. Der Presserat hat die Beschwerde abgeschmettert und bestätigte, dass die Journalisten ihre Pflichten und Rechte nicht verletzt haben. Nun kommt der Gemeinderat und behauptet, die Urteile des Presserates über die Berichterstattung des WA zu den letzten Gemeinderatswahlen seien aufwiegelnde Behauptungen.
Und wer bezahlt diesen Mist für die Rechtsberatung? Sie, die Steuerzahler. Für seine Fehltritte will er keine Entschuldigungen aussprechen. Dann versteigt sich der Gemeinderat noch mit der Aussage «Der Schutz der Mitarbeitenden habe höchste Priorität». Der Gemeinderat hat offensichtlich nicht verstanden, dass wir, die Steuerzahler, die höchste Priorität bei Medieninformationen geniessen sollten. Aber eben, lautstarke Schwätzer wollen Andersdenkende stets kleinreden. Es ist wie in der Kirche, diejenigen, die besonders laut singen, sind jene, die be- sonders falsch singen. Sind die drei Bürgerlichen im Gemeinderat die Köfferli-Träger des Gemeindeammanns?
Nach der verheerenden Folge beim Übergang Büelisacker-Kanal lässt der Gemeindeammann A. Perroud das tief empfundene Beileid des Gemeinderates an die Angehörigen ausrichten. Ich kann mich diesen Worten zum tragischen Unfall meines Sportkameraden nur anschliessen. Ausgerechnet er hatte sich mit Kritik an diesem Übergang in einem Leserbrief geäussert. Der Gemeinderat hat danach eine 14-köpfige Arbeitsgruppe gebildet, die dem Einwohnerrat einen Verpflichtungskredit mit dem teuersten Projekt vorgelegt hat. Wohlwissend, dass der Einwohnerrat diesem Höchstbetrag nie zustimmen würde. Zuletzt wurde entschieden, dass es lediglich eine weitere Steinplatte brauche, um den Übergang zu gewährleisten. Einen Handlauf hat man vergessen. Die SUVA (höchste Instanz für Sicherheit und Gesundheitsschutz) hätte diesem Ansinnen nie zugestimmt, aber der Gemeinderat kann dies. Jetzt kann man wieder auf Feld eins mit einer neuen «Spiegelgruppe» nach Lösungen suchen. Aber der Gemeinderat ist ja nie schuld und nie verantwortlich, wenn etwas schiefgeht.
René Moser, Ex-Nationalrat, Wohlen