Edel und stilvoll – wie die Montis
20.06.2025 Vereine, WohlenEhre für Circus Monti
Gemeinnütziger Ortsverein Wohlen
Der eigene Wein braucht eine spezielle Etikette und eine Art Widmung. Diese Ziele verfolgt der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen (GOV) seit fünf Jahren. Der Wein hat den klingenden ...
Ehre für Circus Monti
Gemeinnütziger Ortsverein Wohlen
Der eigene Wein braucht eine spezielle Etikette und eine Art Widmung. Diese Ziele verfolgt der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen (GOV) seit fünf Jahren. Der Wein hat den klingenden Namen «Chly Paris». Und der Jahrgang 2024 ist ein feiner Tropfen. Auf der Etikette ist der Circus Monti verewigt. «Das ist eine besondere Ehre für uns», sagt Johannes Muntwyler. --dm
Gemeinnütziger Ortsverein und sein Wein «Chly Paris»: Der Jahrgang 2024 wird dem Circus Monti gewidmet
Der Circus Monti und sein Jubiläumsjahr werden auf dem Wein «Chly Paris» verewigt. Der Monti ziert die Etikette – und ist somit in bester Gesellschaft mit Strohindustrie, Jugendfest-Tradition, Alpenzeiger und den Hardy’s Bubbles. Der Wein selbst bekommt beste Noten.
Daniel Marti
«Das ist eine grosse Ehre für uns», strahlte Johannes Muntwyler. Es mag zwar nur eine kleine Etikette sein auf dem Wein des Gemeinnützigen Ortsvereins – dort ist der Circus Monti verewigt –, aber es ist für alle Montis eine grosse Wertschätzung. Auf dem Wohler Wein einen solchen Platz zu bekommen, habe auch mit einem so «wunderbaren Miteinander zu tun», so der Zirkusdirektor. Für Johannes Muntwyler mit seinen Söhnen Tobias, Mario und Nicola sowie mit Lebenspartnerin Armelle Fouqueray ist dies eine echte Auszeichnung, eine feine Geste.
Gegenseitige Wertschätzung
Und natürlich, der Jahrgang 2024 des GOV-Weins mit dem klingenden Namen «Chly Paris», wurde in einer lauschigen Ecke im Monti-Winterquartier gleich genossen. Und die Etikette (siehe Kasten) bestaunt. «Wir wollen unsererseits Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Circus Monti zeigen», sagte Pitsch Isler, Präsident des Gemeinnützigen Ortsvereins. Die Verdienste der Montis rund um Wohlen werden auf diese Art gerne herausgehoben. Auch beim GOV ist man spürbar stolz auf den Circus Monti.
Der erste Jahrgang des Weines vom Rebebänkli wurde der Strohindustrie gewidmet, dann der Jugendfest-Tradition, gefolgt vom Aussichtspunkt Alpenzeiger und im letzten Jahr wurde die Kultband «Hardy’s Bubbles» so auf dem edlen Tropfen abgebildet. Um die lange Erfolgsgeschichte des Circus Monti zu präsentieren, müsste eigentlich eine grosse Weinflasche «herhalten». Der GOV hat sich allerdings auf 3/8-Flaschen spezialisiert. Dafür sind diese kleineren Flaschen umso stilvoller – das passt dann auch wieder bestens zum Circus Monti.
125 Rebstöcke stehen am Rebberg, der dem GOV gehört. Und diese Rebstöcke werden von den beiden Winzern Stefan Weber und Hannes Bigler gehegt und gepflegt. «Mit ganz viel Leidenschaft», wie Pitsch Isler betont.
Die richtige Rebsorte ausgewählt
Und es zeigt sich immer wieder, dass die Verantwortlichen ganz am Anfang alles richtig gemacht haben. Bei der Wahl der Rebsorte wurde weitsichtig und im Sinne der Natur geplant. Die Rebsorte «Souvignier Gris» ist pilzwiderstandsfähig – und sie hat sich bewährt. Obwohl das Weinjahr 2024 recht nass war und Ertragseinbussen verzeichnet werden mussten, konnte mit 94 Öchsle eine sehr gute Qualität der Trauben aus dem kleinen Rebberg beim Rebebänkli gewonnen werden.
Die Reben werden naturnah und ohne Einsatz von Pestiziden oder sonstigen Spritzmitteln durch die Wohler Winzer Bigler und Weber gepflegt.
Zudem wird der «Chly Paris» von Bruno und Ruth Hartmann fachmännisch gekeltert. Der Gemeinnützige Ortsverein darf sich zusammen mit den Hartmanns freuen, diese haben erst kürzlich bei einer Prämierung alle Konkurrenten im Kanton Aargau hinter sich gelassen. Von dieser Qualitätsarbeit profitieren auch die rund 300 Flaschen des «Chly Paris», Jahrgang 2024.
«Brillant und ausdrucksstark»
Wie gut der «Chly Paris»-Tropfen tatsächlich ist, dies verrät jeweils Lidwina Weh, Leiterin der Schüwo Weinschule. Bisher sei es ihr immer einfach gefallen, schöne Worte für diesen Wein zu finden, sagte die Sommelière und Weinakademikerin gleich zu Beginn. Und dies sei auch mit dem Jahrgang 2024 so.
Zudem sei die Aussage «Weniger ist manchmal mehr» treffend. Am Wohler Rebebänkli wurden rund 25 Prozent weniger Trauben geerntet als im Vorjahr. Dies sei ein Grund dafür, dass dieser Monti-Wein besonders viel Geschmack habe. Denn: Wenn ein Rebstock weniger Trauben zu versorgen hat, kommen sie besser zu Reife. Sie werden aromatischer und ausdrucksstärker. «Sehen wir es also genüsslich und positiv: weniger Wein, dafür brillant und ausdrucksstark.»
Tatsächlich könne sie beim fünften Jahrgang vom «Chly Paris» bereits von einer gewissen Wiedererkennbarkeit der Rebsorte und des Weines sprechen. «Der Souvignier Gris duftet nach einem frischen Obstkorb von Zitrus, Aprikosen, etwas Ananas und Boskop-Apfel.» Auch am Gaumen spürt man die schöne Frische. Das anhaltende Aroma am Gaumen zeichnet den Wein laut Lidwina Weh aus. Der Wein habe einen «vollen Duft, er ist erfrischend und einladend jung». Und er habe etwas Herzhaftes. Tatsächlich: schöne Worte und viele Komplimenten.
Und Johannes Muntwyler war nun erst recht begeistert: «Das ist tatsächlich ein edler Tropfen, und es gibt wohl kaum ein besseres Lob als jenes von Lidwina Weh.» Auch darauf durften alle anstossen.
Ein Traum – getrieben von Optimismus
Die Etikette des «Chly Paris», Jahrgang 2024
Der Jahrgang 2024 ist dem Circus Monti gewidmet. Und die Etikette ist mit den wichtigsten Angaben zum Wohler Aushängeschild versehen.
Anerkennungen wie Prix Walo
Von der Faszination Zirkus beseelt, geht die Familie Muntwyler 1979 auf Tournee mit dem Circus Olympia. Und träumt von einem eigenen Zirkus. Getrieben von unglaublichem Optimismus und der Begeisterung für die Manege erfüllt sich der Traum. Der Circus Monti geht 1985 zum ersten Mal auf Tournee. Monti’s Variété, die Zirkuszeltvermietung sowie Monti’s Kulturtage kamen in den letzten Jahren dazu. Viele Anerkennungen wie Prix Walo 1998 und 2000, Wohler Kulturpreis 2004, Innovationspreis von Theaterschaffen Schweiz 2013, Schweizer Preis Darstellende Künste 2023 vom Bundesamt für Kultur, würdigen den Weg der Montis und ihren wichtigen Platz in der Schweizer Kulturszene. – Dieser Wein wurde mit Sorgfalt gekeltert von Weinbau Hartmann AG, Remigen. Erhältlich bei Schüwo Trink-Kultur, Wohlen