Die Dorfplatzfasnacht in Villmergen lockte viel Publikum ins Zentrum
Nach dem «Ahösle» vom Mittwoch und dem Güügge am Schmudo stand am Sonntag ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Die Heid-Heid präsentierte ihren eigenen ...
Die Dorfplatzfasnacht in Villmergen lockte viel Publikum ins Zentrum
Nach dem «Ahösle» vom Mittwoch und dem Güügge am Schmudo stand am Sonntag ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Die Heid-Heid präsentierte ihren eigenen Fernsehsender und nahm viele bekannte Sendeformate auf die Schippe.
Chregi Hansen
Dafür haben die Mitglieder sicherlich Anerkennung verdient. Jahr für Jahr zaubert die Fasnachtsgruppe Heid-Heid ein neues Programm aus dem Hut. Und zieht das Motto dann konsequent durch. Immer am Fasnachtssonntag folgt dann der Höhepunkt auf dem Dorfplatz. Mit einer meist aufwendig und kreativ gestalteten Show. Und meist unter Einbezug des Publikums.
Wenn Zappen Stress verursacht
Das war diesmal nicht anders. Schon die Tage zuvor war die Heid-Heid mit ihrem eigenen TV-Sender im Dorf unterwegs. Am Sonntag wurde das grosse Publikum nun Zeuge, wie ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer Fernsehalltag eines Kultursenders aussehen könnte. Kommentiert und kritisiert von einem Ehepaar, das sich über den Köpfen der Zuschauer auf einem Sofa lümmelte und sich per Fernbedienung durch das Programm zappte. Wobei das Hin- und Herschalten die Akteure auf der Bühne ganz schön in Stress versetzte.
Beim Programm bediente sich die Heid-Heid an bekannten Sendungen des Schweizer Fernsehens, aber auch von Privatsendern. Aber natürlich geht in der Villmerger Version ganz viel in die Hose. Da wird beim männlichen Nachrichtensprecher eine weibliche Stimme eingeblendet und umgekehrt. Da ist bei der Übertragung des Galgenmatt-Schwinget plötzlich die Internetverbindung weg und friert das Bild ein. Oder wird die immer gleiche, nervende Werbung vorgeführt. Dann wieder schleicht sich mit Peach Weber auch noch ein Wohler uneingeladen ins Programm und will nicht mehr gehen. Immerhin – auf die Frage, was in Villmergen besser sei als in Wohlen, hat er eine klare Meinung: «Der Gemeinderat.» Damit holte er sich viel Applaus des Publikums.
Wer ist die Schönste im Land?
Weitere Sendungen wurden durch den Kakao gezogen. Etwa «Netz Natur» oder auch «Germany’s Next Topmodel», hier selbstverständlich in der Villmerger Ausgabe- Auch für die Kinder wird an diesem Nachmittag etwas geboten. Sie können beim Promibacken mitmachen oder bei der Show «1, 2 oder 3?». Musikalisch bieten die Heid-Heid wie auch die Nachwuchsgruppe «Heidelärm» viel Abwechslung. Zu den Höhepunkten gehören auch die verschiedenen Lokalnachrichten. Vom Beizensterben in Villmergen über den neuen Wohler Ehrenkammerer, der aus Villmergen stammt, bis zur Pensionierung von Guido Brunner wird viel Dorfinterna witzig kommentiert.
Beste Stimmung bis am frühen Abend
Das (Fernseh-)Publikum kommt jedenfalls auf seine Kosten. Die Stimmung auf dem Dorfplatz ist bestens. Dafür sorgen auch die verschiedenen Verpflegungsangebote, angefangen vom Wagen der 75er bis zu den sehr gefragten Berlinern des Rüebliland-Becks. Der strahlende Sonnenschein sorgte dafür, dass ganz viele lieber draussen waren, als vor der Glotze zu sitzen. Denn dort läuft eben meist nur Schrott, wie das Beispiel von Heid-Heid-TV deutlich machte. Und auch nach dem Ende der Show wird fröhlich weitergefeiert zu den passenden Klängen der Gugge. Fasnachtsherz, was willst du mehr.