Der Wunsch des Regisseurs
19.09.2025 Region Oberfreiamt, Theater«Alles erfunde!» – die Theatergruppe Besenbüren lädt neu im Oktober ein
Am 10. Oktober findet die Premiere statt. Fünfmal bringt die Theatergruppe den Schwank «Alles erfunde!» auf die Bühne. Der Vorverkauf läuft. Die ...
«Alles erfunde!» – die Theatergruppe Besenbüren lädt neu im Oktober ein
Am 10. Oktober findet die Premiere statt. Fünfmal bringt die Theatergruppe den Schwank «Alles erfunde!» auf die Bühne. Der Vorverkauf läuft. Die Schauspielerinnen und Schauspieler feilen an den letzten Details. Ein Probenbesuch.
Annemarie Keusch
Er hat es schon mehrmals gesagt. Aber diesmal scheint es ernster zu sein. «Wirklich», sagt Bruno Brunner. Er ist Regisseur der Theatergruppe Besenbüren, dies seit vielen Jahren. Und er plant, kürzerzutreten, diese Aufgabe abzugeben. «Darum wollten wir nun unbedingt dieses Stück auf die Bühne bringen», sagt Thomas Räber. Er steht als Schauspieler auf der Bühne und hält als OK-Präsident alle Fäden in der Hand. «Alles erfunde!» – die Komödie in drei Akten von Easterman Lewis hat es Regisseur Brunner schon länger angetan. «Warum? Das kann ich nicht erklären. Es fasziniert mich einfach.» Vielleicht, weil ein Schauspieler einen Roboter spielt. Vielleicht, weil es nicht das klassische Setting ist, in dem Schwänke spielen. Vielleicht, weil ihm die Inszenierung, die er vor rund acht Jahren sah, so gut gefiel und seither in Erinnerung blieb. Vielleicht auch von allem etwas.
Wobei, alles war auf Anhieb nicht so, wie es Brunner wollte. Im Original gehört ein Zauberer dazu. «Er giesst beispielsweise Weiss- und Rotwein aus der Zeitung. Das ist mir zu abgedroschen.» Der Breuninger Verlag schrieb auf Wunsch der Theatergruppe Besenbüren das Stück um. Statt des Zauberers sorgt nun der australische Tierparkbesitzer John Wilson (Ruedi Senn) für Aufruhr.
Ein Roboter für ganz viele Bedürfnisse
Aufruhr gibt es sonst schon viel. Sehr viel. Der Erfinder Thomas Studacher (Thomas Räber) steht unter Druck. Es droht die Zwangsversteigerung seines Hauses. Um dies abzuwenden, braucht er eine neue Erfindung, eine, die zahlungskräftige Kundschaft anlockt. Also «erfindet» er einen Roboter. Dafür ist Gemüsehändler Röbi Schifferli (Patrick Grob) da. Weil er verliebt in Studachers Schwester Erika (Regula Wohler) ist, ist er bereit, Opfer zu bringen. Dass er aber einen Roboter spielen muss, überfordert ihn. Zumal die potenzielle Kundschaft einiges an Ansprüchen hat.
Managerin Sybille Derungs (Clio Meier) sucht einen Sexroboter, Offizier Toni Zimmermann (Michael Diener) einen Ruag-Mitarbeiter und Tierparkbesitzer John Wilson (Ruedi Senn) jemanden, der ihm die wilden Tiere füttert. Und dann ist da auch noch die eifersüchtige Metzgersfrau (Luzia Brun). Das Chaos ist perfekt.
Noch bleibt Zeit bis zur Premiere am 10. Oktober. Noch sitzen nicht alle Handgriffe, der Text hingegen schon. «Wir feilen an Details», sagt Thomas Räber. An der Mimik, an den Positionen. Daran, wie lange die Managerin aufs Handy schauen muss, bis sie abnimmt. Oder wie der Roboter ferngesteuert werden kann. Seit März laufen die Proben für «Alles erfunde!» 50 Proben werden es am Schluss sein, das letzte Wochenende war besonders intensiv. «Das gibt jeweils einen richtigen Motivationsschub», sagt Räber. Zumal die Gruppe wie immer toll sei. Alle standen schon in Besenbüren auf der Bühne, kennen einander. «Wir spielen einfach gern unter Brunos Regie», sagt Thomas Räber. Er beobachte, lasse die Schauspieler spielen, zeige Möglichkeiten auf, um hie und da etwas zu verbessern. «Ruhig, mit einer guten und lockeren Art.»
Vorverkauf gut angelaufen
Dass die Theatergruppe Besenbüren im Oktober zum Schwank lädt, das ist neu. In der Vergangenheit startete ihr Publikum jeweils alle zwei Jahre mit ihrem Theater ins neue Jahr. «Es war nicht so, dass zu wenig Leute kamen und wir deshalb ein neues Datum suchten», erklärt Thomas Räber. Vielmehr sei es immer aufwendiger, rund um die Weihnachtszeit die Proben, das Einrichten und Organisieren zu koordinieren. «Es wurde zu viel. Zwischen Weihnachten und Neujahr zwei- bis dreimal zu proben, das ist nicht ideal.» Im Gespräch mit den Besenbürer Dorfvereinen erwies sich der Oktober als ideal. Ein Herbst- statt ein Neujahrs-Theater also. «Wir sind zuversichtlich, dass dies auch funktioniert.»
Zumal der Vorverkauf nichts anderes befürchten lässt. Zwei Drittel der Tickets für die fünf Aufführungen sind bereits reserviert. Aber Räber betont: «Es hat noch für alle Aufführungen gute Plätze.»
Warum die Theatergruppe für die Verschiebung in den Herbst den Dialog mit den Dorfvereinen suchte? «Ohne sie ginge es nicht», sagt Thomas Räber. Der Turnverein, der Frauenverein, die Männerriege und die Bäsibörer Häxe regeln alles im Hintergrund, damit sich die Theaterleute auf die Bühne konzentrieren können. «Einrichten, dekorieren, Festwirtschaft, Personal, Schätzspiel,Parkplätze einweisen,Bar – einfach alles. Dafür sind wir sehr dankbar.» Und auch die Vorfreude ist spürbar. Auch wenn eine Unsicherheit bleibt. Nicht, dass auf der Bühne nicht alles klappen wird. «In der zweiten September-Hälfte wird in der Halle eine neue Beleuchtung installiert. Wir hoffen, das alles klappt.» Für die Premiere des Theaters im Herbst. Und für die Dernière von Bruno Brunner als Regisseur – vielleicht.
Vorverkauf online unter www.theaterbesenbueren.ch oder jeweils dienstags, 18 bis 19 Uhr, telefonisch unter 079 912 52 53.