Kino im Chappelehof: «Immortals» am Mittwoch, 26. November
Als weiteres «Special» in dieser Filmsaison zeigt der Filmklub Wohlen am Mittwoch, 26. November, den an den 60. Solothurner Filmtagen mit dem «Prix de Soleure» ausgezeichneten Film ...
Kino im Chappelehof: «Immortals» am Mittwoch, 26. November
Als weiteres «Special» in dieser Filmsaison zeigt der Filmklub Wohlen am Mittwoch, 26. November, den an den 60. Solothurner Filmtagen mit dem «Prix de Soleure» ausgezeichneten Film «Immortals» der Filmemacherin Maja Tschumi.
Der Film handelt vom unerbittlichen Kampf um die Zukunft des Iraks. Nachfolgend Auszüge der gekürzten Filmkritik von Fabienne Burgert. Die 2019 im südlichen Irak ausgebrochenen Proteste, auch «Oktoberrevolution» genannt, prägten das Leben von Milo und Khalili massgeblich und werden zum Ausgangspunkt des in drei Kapiteln erzählten Dokumentarfilms «Immortals» der Schweizer Regisseurin Maja Tschumi. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Tschumi dokumentarisch mit äusserst persönlichen Geschichten auseinandersetzt. Bereits in «Rotzloch» (2022), «Regimes» (2019) oder «Der Hexer» (2017) zeichnete sie individuelle Wege zur Freiheit nach.
Mut und Willensstärke
«Teil der Revolution zu sein, war der Höhepunkt meines Lebens. Doch aus diesem Grund wurde ich drei Monate später ein ganzes Jahr lang zu Hause eingesperrt. Sie verbrannten meine Bücher, meine Kleidung, meine offiziellen Dokumente. Aber dabei verbrannten nicht nur Dinge. Sie verbrannten meine Identität», schildert die junge Melak Madhi, genannt Milo.
Was surreal klingen mag, stellt für Milo die Realität dar. Doch lässt sie sich nicht von ihrer konservativen Familie einschüchtern und beweist in ihrem Kampf für mehr Freiheit unglaublichen Mut und inspirierende Willensstärke. «Immortals» begleitet Milo in nachinszenierten Szenen durch die Herausforderungen ihres Alltags und ist auch dabei, als sie eine der schwersten Entscheidungen ihres Lebens treffen muss. Kühn heisst es von ihr: «Ich mag vor vielen Dingen Angst haben, aber … vor der Freiheit niemals.»
Ganz anders zeigt sich die Geschichte des zweiten Protagonisten Mohammed Al Khalili. Al Khalili hatte 2019 seine Bestimmung als Kameramann entdeckt. Fortan riskierte er im Zuge dieser Leidenschaft im Zentrum der «Oktoberrevolution» sein Leben. Das daraus entstandene Filmmaterial hat Khalili in einem Zeichen grossen Vertrauens in die Obhut der ebenfalls als Aktivistin tätigen Regisseurin von «Immortals» übergeben.
Von den einschneidenden Lebensgeschichten der beiden Hauptfiguren abgesehen, schafft es Maja Tschumi, mit ihrer irakischen Filmcrew eine besondere Atmosphäre von Bagdad einzufangen. Der Dok-Film berührt, öffnet einem die Augen und geht mit dem unverfälschten irakischen Arabisch der Schlüsselfiguren unter die Haut.
Filmemacherin Maja Tschumi ist anwesend
Die Vorführung findet am nächsten Mittwoch, 19.30 Uhr, im Chappelehof statt. Im Anschluss steht Maja Tschumi für eine Diskussionsrunde zur Verfügung. Das Restaurant Leo serviert passend zum Film vorher oder nachher zweierlei Hummus und Auberginencreme mit Crackern, Falafel und/oder Mini-Kofta-Spiessli mit Joghurtdip.--pd
Das gesamte Programm und weitere Informationen zum Filmklub: www.filmklub.ch.