Dem Dorf etwas zurückgeben
23.04.2024 Region Unterfreiamt, VillmergenAm 9. Mai findet in Villmergen das 30. Schülerfussballturnier des FC Villmergen statt
Die Auffahrtsbrücke nutzen ganz viele Familien, um für ein paar Tage wegzufahren. In Villmergen ist dies schwierig. Denn hier findet stets an Auffahrt das beliebte ...
Am 9. Mai findet in Villmergen das 30. Schülerfussballturnier des FC Villmergen statt
Die Auffahrtsbrücke nutzen ganz viele Familien, um für ein paar Tage wegzufahren. In Villmergen ist dies schwierig. Denn hier findet stets an Auffahrt das beliebte Schülerfussballturnier statt. In diesem Jahr zum 30. Mal – Grund genug, das Ganze noch grösser anzurichten.
Chregi Hansen
1993 war es. Damals beschloss der FC Villmergen, den bisherigen Juniorentag durch ein Turnier für die Schule Villmergen abzulösen. Die damalige Schulpflege signalisierte die Bereitschaft, die Anmeldezettel zu verteilen. «Der Club wollte mit dieser Aktion zeigen, dass er zum Dorf gehört. Denn er lag mit seinen Plätzen schon etwas ausserhalb», hat Benito Circone durch das Studium der alten Protokolle herausgefunden.
Zum 3. Mal steht der Spiko-Präsident dem OK des Turniers vor. Und an der Bedeutung des Anlasses für den Club habe sich seit der Premiere nichts geändert. «Es ist nach wie vor ein sehr wichtiger Event für uns. Nicht aus finanzieller Sicht. Die Teilnahme ist für die Kinder gratis, und sie werden dank Sponsoren sogar verpflegt», erklärt Circone. Aber dank diesem Turnier könne der FC Villmergen der Gemeinde und der Bevölkerung etwas zurückgeben. Schliesslich kann der Verein hier in der Badmatte eine top ausgestattete Infrastruktur nutzen. «Wir spüren jedes Mal, welchen Stellenwert dieses Schülerturnier im Dorf hat. Es ist einfach toll, so vielen lachenden und glücklichen Menschen auf der Anlage zu begegnen», so der OK-Chef.
Tatsächlich: Schülerfussballturniere gibt es in etlichen Dörfern. Aber keines zieht so viel Publikum an wie dieses. Letztes Jahr konnte man rund 2000 Personen auf der Sportanlage Badmatte begrüssen. «Schon Wochen vorher steigt die Begeisterung. Viele Klassen trainieren in ihrer Freizeit für dieses Turnier und werden dabei von Eltern gecoacht», weiss Circone aus Erfahrung. Andere Eltern sorgen wiederum für einheitliche Trikots, schliesslich gibt es für die originellsten Tenues einen Preis. Der Verein bietet neu einen Whatsapp-Chat für die Coaches der Teams an. Damit lassen sich die Kommunikation und der Austausch untereinander vereinfachen. «Die Eltern sind für uns wichtig. Ohne sie liesse sich dieses Turnier nicht durchführen», macht Circone deutlich.
Gute Zusammenarbeit mit der Schule
Ein Lob hätten aber auch die Lehrpersonen verdient, findet der Spiko-Präsident. Viele sind an diesem Tag vor Ort und feuern ihre Klassen an. Zudem ermöglicht es die Schule Villmergen neuerdings, dass der FC via die Kommunikationsplattform Klapp direkt mit den Eltern in Kontakt kommt und auf das Turnier aufmerksam macht. «Früher waren wir darauf angewiesen, dass die Lehrpersonen die Anmeldezettel verteilten. Leider hat das in einzelnen Fällen nicht geklappt, was bei den betreffenden Klassen dann zu Frust führte», so Circone.
Ziel sei es, dass möglichst alle mitmachen können, die möchten. 40 Teams haben sich für die 30. Ausgabe angemeldet. Und wo es kein Team gibt, erlaubt das OK den Schülern und Schülerinnen auch das Mitmachen in anderen Mannschaften. «Die Zusammenarbeit mit der Schule ist super, sie schätzt unser Engagement. Und auch von der Gemeinde erhalten wir stets ein positives Feedback», freut sich der OK-Boss.
Er freut sich zudem, dass immer mehr Klassen mit gemischten Teams antreten. «Reine Mädchenteams gibt es kaum noch», sagt er. Das sei gut, denn das fördere den Zusammenhalt in der Klasse. «Die Kinder und Jugendlichen verbringen den ganzen Tag zusammen und lernen sich von einer anderen Seite kennen.» Kommt dazu, dass der FC neben dem Fussball auch für andere Aktivitäten sorgt. Und diese sollen bei der 30. Austragung noch ausgebaut werden. «Es läuft einiges auf der Anlage an diesem Tag», sagt Circone, der noch nicht alle Überraschungen verraten will. Und natürlich ist auch die Festwirtschaft auf den grossen Andrang vorbereitet. «Dass wir inzwischen ein professionell geführtes Clubrestaurant haben, macht vieles einfacher.» Trotzdem werden Wirt Ali Zülfüoqullari und sein Team am Turnier gefordert sein.
Ganz viele packen mit an
Das achtköpfige OK steckt noch mitten in der Vorbereitung. «Wir sind ein eingespieltes Team. Trotzdem überlegen wir uns auch immer wieder, wie man das Ganze noch verbessern kann», berichtet Benny Circone. Am Turniertag selber sind gegen 40 Helfer im Einsatz. Für ihn selber startet der Auffahrtstag bereits um 6 Uhr morgens, wenn er den Aufbau kontrolliert. «Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie alle anpacken und einen Beitrag leisten zum Erfolg. Der Verein, aber auch die Schule und die Eltern», sagt er. Zudem könne die aufgebaute Infrastruktur gleich noch für den Batzenlauf genutzt werden.
Festtag für das Dorf
Das Schülerturnier in Villmergen ist ein kleiner Festtag für das Dorf. Und hat in den vergangenen Jahren vieles erlebt. Von Hitzeschlachten bis hin zum Abbruch wegen Dauerregen. Die Erinnerungen an diesen Tag sind aber bei allen ehemaligen Schülern und Schülerinnen präsent. Und nicht zuletzt ist das Turnier beste Werbung für den Fussball und den Verein. Obwohl dieser eigentlich keine nötig hat. «Wir haben derzeit eine Warteliste, können nicht mehr alle aufnehmen, die bei uns spielen wollen», bedauert der Spiko-Präsident. Das Problem seien die fehlenden Trainer, erklärt er. Aber man tue alles, um das Problem in den Griff zu kriegen. Schliesslich sollen alle, die wollen, auch kicken können. So, wie es am Schülerturnier der Fall ist.



