Damit es wieder sprudelt
19.09.2025 Region Bremgarten, ZufikonZufikon: Spatenstich für die neue Grundwasserfassung im Gebiet Breiten
Seit rund siebzig Jahren gibt es das Grundwasserpumpwerk Breiten in Zufikon. Nach rund einem Jahrzehnt der Planung wird nun eine neue Fassung erstellt, die mehr Wasser liefern soll als die ...
Zufikon: Spatenstich für die neue Grundwasserfassung im Gebiet Breiten
Seit rund siebzig Jahren gibt es das Grundwasserpumpwerk Breiten in Zufikon. Nach rund einem Jahrzehnt der Planung wird nun eine neue Fassung erstellt, die mehr Wasser liefern soll als die bestehende. Damit wird die Versorgungssicherheit im Einzugsgebiet des regionalen Wasserverbands Mutschellen erhöht.
Erika Obrist
Gefühlt biege ein Jahrhundertprojekt auf die Zielgerade ein, sagte Erich Faes beim Spatenstich am letzten Dienstag für die neue Grundwasserfassung im Gebiet Breiten in Zufikon. Der Ingenieur ist Geschäftsführer des regionalen Wasserbands Mutschellen, dem die Gemeinden Berikon, Oberwil-Lieli, Rudolfstetten-Friedlisberg, Widen und Zufikon angehören. Der Verband kauft Trinkwasser ein und gibt dieses an die angeschlossenen Gemeinden ab. Er verfügt aber auch über zwei eigene Grundwasserpumpwerke: eines in Unterlunkhofen und eines in Zufikon.
Das Grundwasserpumpwerk in Zufikon besteht seit rund sieben Jahrzehnten. Die Fassung befindet sich am Rand des Vorkommens in rund 14 Metern Tiefe. Bei lang anhaltender Trockenheit kann hier immer weniger Wasser geschöpft werden. «Die Fördermenge ging in den letzten Jahren drastisch zurück», zeigte Erich Faes auf. Deshalb plante der Vorstand, die Fassung dorthin zu verlegen, wo der «Grundwassersee» tiefer ist. Vor sechs Jahren begannen die hydrologischen Untersuchungen; im Jahr 2020 war der Ort für die neue Fassung gefunden. Sie wird in 31 Metern Tiefe angelegt und liefert, wie Probebohrungen zeigten, 1800 Liter pro Minute. Der Wasserverband beschränkt die Fördermenge auf 1200 Liter pro Minute. «Wir wollen das Vorkommen ja nicht leer pumpen», lachte Faes.
Lange Verhandlungen mit Grundeigentümern
Nun wird ein dickes Rohr 31 Meter tief in den Boden getrieben. Dies dauert an die zwei Wochen, wie Didier Blétry von der Firma Blétry Bohr- und Trenntechnik, Küttigen, informierte. Anschliessend kommt die Baumeisterfirma zum Zug. Sie erstellt das neue Pumpwerk, das vier mal sechs Meter gross wird. Eine Treppe führt in diesen Keller hinunter, in dem zwei Pumpen installiert werden. Schliesslich muss noch eine
Transportleitung zum bestehenden Pumpwerk Breiten erstellt werden. In diesem werden die bestehende Fassung versiegelt und das kleine Häuschen saniert. Danach wird ab hier das Trinkwasser in die Reservoirs hochgepumpt. «80 Prozent des hier geförderten Wassers geht ins Versorgungsgebiet von Zufikon», weiss Faes. Das bestehende Pumpwerk Breiten muss abgestellt werden, bis die neue Fassung in Betrieb ist. Das sollte Mitte 2026 der Fall sein. Für den Wasserverband bedeutet das einen Ausfall von rund 200 000 Franken. Die neue Fassung befindet sich mitten im Landwirtschaftsgebiet, das intensiv genutzt wird. Und wo Trinkwasser gefasst wird, müssen Schutzzonen ausgeschieden werden. Das zieht für die Landwirte Einschränkungen in der Nutzung des Bodens nach sich. Diese Einschränkungen muss der Wasserverband abgelten. Entschädigen. Die Verhandlungen mit den Eigentümern über die Höhe der Abgeltung zogen sich in die Länge. Schliesslich konnte man sich einigen. Insgesamt rund 300 000 Franken zahlt der Wasserverband an die verschiedenen Grundeigentümer. «Morgen haben Sie das Geld auf Ihrem Konto», versicherte Faes beim Spatenstich und dankte zugleich, dass eine Einigung erzielt werden konnte.
Kosten von rund zwei Millionen Franken
Die neue Fassung inklusive Entschädigungszahlungen an die Grundeigentümer kostet den Wasserverband an die zwei Millionen Franken. Bemerkenswert: Die Baubewilligung von Gemeinde und Kanton lag innerhalb von drei Monaten vor. Ebenfalls bemerkenswert: Bereits im Jahr 1972 gab es eine Probebohrung an genau derselben Stelle, an der das neue Werk nun erstellt wird. Doch ein neuer Brunnen wurde damals nicht gebaut.