Andere Sichtweise einbringen
06.06.2025 Region Unterfreiamt, NiederwilIn Niederwil kandidiert Cécile Künzli für den Gemeinderat
Vier Gemeinderäte treten wieder an, Cornelia Stutz hat frühzeitig ihren Abgang angekündigt. Für die Mitte soll Manuel Stoop den Sitz verteidigen. Nun bekommt er Konkurrenz. Auch ...
In Niederwil kandidiert Cécile Künzli für den Gemeinderat
Vier Gemeinderäte treten wieder an, Cornelia Stutz hat frühzeitig ihren Abgang angekündigt. Für die Mitte soll Manuel Stoop den Sitz verteidigen. Nun bekommt er Konkurrenz. Auch Cécile Künzli hat ihre Kandidatur angekündigt. «Ich will die Zukunft mitgestalten», sagt sie.
Chregi Hansen
Wenn sie auf die Vorzüge Niederwils angesprochen wird, kommt sie ins Schwärmen. «Wir haben hier alles, was es zum Leben braucht. Von der Schule über den ÖV bis zu den Läden. Dazu sehr aktive Vereine und eine funktionierende Gemeinschaft. Man kennt sich noch. Und der Gemeinderat ist mit Weitblick unterwegs», sagt Cécile Künzli.
Seit gut zehn Jahren lebt die diplomierte Naturheilpraktikerin und Ernährungsexpertin mit ihrer Familie in dem Dorf, aus dem ihr Mann ursprünglich stammt. Selbst ist sie in Menzberg aufgewachsen, einem kleinen Bergdorf im Napfgebiet. «Im Vergleich dazu ist es hier fast Grossstadt», schmunzelt Künzli. Sie führt in Niederwil ihre eigene Praxis, früher zu Hause, seit Anfang Jahr im Gebäude der Ortsbürger am Schulweg. Neben ihrer therapeutischen Tätigkeit engagiert sie sich in der Erwachsenenbildung, unterrichtet und leitet Kurse und Seminare. Gesundheit und Bildung, diese zwei Bereiche liegen ihr am Herzen. «Bildung hat viel mit Gesundheit zu tun», ist sie denn auch überzeugt.
Mit dem Thema Bildung bestens vertraut
Nachdem alle vier bisherigen Gemeinderäte angekündigt haben, dass sie bei einer Wiederwahl ihr Ressort behalten möchten, wird für den neuen Gemeinderat wohl das Ressort Bildung frei. Cécile Künzli würde dieses noch so gern übernehmen. Als Mutter eines Primarschülers und als Mitglied des Elternrates, aber auch als Lehrerin im Erwachsenenbereich ist ihr das Thema sehr vertraut. «Aber grundsätzlich interessieren mich alle Themen, mit denen sich eine Gemeinde beschäftigt», sagt sie. Dass dies keine Worthülse ist, beweist beispielsweise ihr Mitwirken in der Planungskommission zur Gesamtrevision der Nutzungsplanung. Notabene als einzige Frau. Als sie sich zur Mitarbeit gemeldet hat, wurde sie gefragt, was ihre Motivation sei. «Ich möchte das Dorf mitgestalten. Mit gefällt es hier und ich möchte in Zukunft hier bleiben», war ihre Antwort.
Man traut es ihr zu
Auch an Gemeindeversammlungen und Infoabenden sieht man sie regelmässig. Nachdem an der letzten «Gmeind» Cornelia Stutz ihren Rücktritt auf Ende 2025 angekündigt hat, machte sie sich erstmals Gedanken über eine eigene Kandidatur. Nach der «Gmeind» wurde sie zudem mehrfach angefragt, ob das Amt nicht etwas für sie wäre. Man traut es ihr also zu. Und sie selbst sich auch. «Ich mag es, mich neuen Herausforderungen zu stellen», sagt sie. Die gelernte Köchin hat sich stets weitergebildet und kann ihre Ziele hartnäckig verfolgen. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass es in einem solchen Gremium einen Konsens braucht. «In der Planungskommission diskutieren wir manchmal sehr kontrovers. Jeder bringt seine eigene Sichtweise rein. Aber am Schluss finden wir eigentlich immer einen gemeinsamen Nenner», so ihre Erfahrung.
Das Ressort Bildung ist zeitintensiv. Dies auch, weil es auch noch die Bereiche Kultur und Gewerbe umfasst. Sie könnte sich die Zeit nehmen für das Amt, erklärt Künzli. Aktuell ist sie zu 60 Prozent als Therapeutin und zirka 20 Prozent als Erwachsenenbildnerin tätig. «Ich bin in der Lage, verschiedene Aufgaben unter einen Hut zu bringen», sagt sie von sich. Auch die Familie steht hinter der Kandidatur. Das ist ihr wichtig, «denn als Gemeinderätin steht man im Fokus der Öffentlichkeit. Da kann es auch mal Kritik geben. Das muss man aushalten können», so die 43-Jährige. Dass sich mit Manuel Stoop schon ein weiterer Kandidat gemeldet hat, stört sie nicht. Im Gegenteil, sie findet es gut, wenn die Stimmbürger eine Auswahl haben. Die Frauenkarte mag sie nicht ausspielen. «Jeder bringt seinen eigenen Blickwinkel ein», ist sie überzeugt.
Begegnungen ermöglichen
Falls sie gewählt wird, will sie sich mit Herzblut und Engagement für Niederwil einsetzen. «Wer mich kennt, weiss: Wenn ich etwas mache, dann richtig.» Durch die vielen Jahre in der Gastronomie – erst in der Küche, dann im Service – hat sie sich gute Menschenkenntnisse angeeignet. Und die vielen absolvierten Kurse und Weiterbildungen sind ein Zeichen dafür, dass sie Durchhaltewillen hat. Entspannung findet Cécile Künzli zu Hause im Garten und beim Wandern. «Ich bin gerne draussen. Und ich koche noch immer gern, auch wenn ich nicht mehr im Beruf tätig bin», sagt sie.
Falls sie gewählt wird, will sie die Bildung fördern, die Kultur beleben und die Gemeinschaft stärken. «Es geht darum, Begegnungen zu schaffen und den Dialog zu fördern», sagt sie. Und sie ist überzeugt: Mit ihrer Erfahrung in der Bildung und ihrem Engagement für ganzheitliche Gesundheit bringt sie eine neue Perspektive in den Gemeinderat. «Bildung und Kultur sind zentrale Pfeiler einer lebendigen Gemeinde», erklärt Künzli. Sie will sich zudem einsetzen für gute Wohnqualität und einen erträglichen Steuerfuss. Als Inhaberin einer eigenen Praxis sieht sie sich zudem als Vertreterin der KMU. Einer Partei hingegen gehört sie nicht an. «Mein Spektrum ist so breit, dass keine Partei alles abdecken kann», lacht sie.
Und wie schätzt sie ihre Chancen ein? «Als sehr gut», antwortet sie und lacht. «Ich glaube, ich habe bewiesen, dass ich einem solchen Amt gewachsen bin», fügt sie etwas ernster an. Die Rückmeldungen jedenfalls waren bisher positiv. Das gibt ihr viel Motivation für den anstehenden Wahlkampf.