Action trotz Regentropfen
18.07.2025 Bremgarten, FilmDreharbeiten zum Film «Plitschplatsch Forever!» in der Altstadt
Einmal mehr dient die Bremgarter Altstadt als Kulisse für einen Schweizer Kinofilm. Diese Woche wurden einige Szenen des Films «Plitschplatsch Forever!» für Familien und Kinder ...
Dreharbeiten zum Film «Plitschplatsch Forever!» in der Altstadt
Einmal mehr dient die Bremgarter Altstadt als Kulisse für einen Schweizer Kinofilm. Diese Woche wurden einige Szenen des Films «Plitschplatsch Forever!» für Familien und Kinder in der Metzgergasse gedreht. Mit am Set auch eine «Einheimische»: Michèle Rohrbach, die in Rudolfstetten aufgewachsen ist.
Erika Obrist
«Set Management» steht gross auf den Lieferwagen, die auf dem Risi-Parkplatz oberhalb der ehemaligen Post stehen. Auch vor dem Schellenhaus haben sich solche Fahrzeuge aufgereiht. Kleber am Boden weisen den Weg zu den Toiletten. Im Zeughaussaal sitzt Sabina Müller vor ihrem Laptop und regelt letzte Details. Das Handy liegt griffbereit neben der Produktionsleiterin. Nach dem freundlichen «Hallo» geht es mit ihr hinunter ans Ende der Metzgergasse zur «Confiserie Cavelti» gleich neben dem Philatelieladen.
Hier werden einige Szenen des Films «Plitschplatsch Forever!» gedreht, der im nächsten Frühjahr in die Kinos kommen soll. Es ist eine Co-Produktion der Firma Catpics und des Schweizer Radio und Fernsehens SRF. Das Drehbuch stammt von Sabina Gröner, Regie führt Natascha Beller. Bekannt ist vor allem als Mitautorin der Late-Night-Show «Deville», die über Jahre hinweg im Schweizer Fernsehen zu sehen war. Sie führte auch Regie bei der Komödie «Die fruchtbaren Jahre sind vorbei», die Premiere feierte beim Filmfestival in Locarno. Eine der Hauptdarstellerinnen in diesem Film: Michèle Rohrbach, die in Rudolfstetten aufgewachsen ist. Sie war auch persönlich zugegen, als dieser Film beim Open-Air-Kino auf dem Dorfplatz gezeigt wurde. In der neuen Produktion «Plitschplatsch Forever!» verkörpert sie wieder eine wichtige Rolle.
Herausforderung Wetter
Hinten in der Metzgergasse liegt ein grosses helles Tuch am Boden. Daneben wartet Michèle Rohrbach, welche die Stadtpräsidentin Jelena Petrovic-Stucki spielt, auf ihren nächsten Einsatz. Neben sich ihr Fahrrad. Eine Frau von der Maske tupft ihr die letzten Schweisstropfen von der Stirn. Dann ist Action angesagt.
Die Stadtpräsidentin kommt mit einer Torte in der Hand aus der Confiserie und verstaut die Köstlichkeit auf dem Rad. Dabei wird sie von zwei Mädchen angesprochen. Was sie sagen, ist aus der Distanz nicht zu verstehen. Die Stadträtin reagiert etwas ungehalten, schwingt sich auf ihren Drahtesel und fährt davon. «Um vier Uhr bei mir im Büro», ruft sie den Mädchen zurückblickend noch zu. Tönt schon etwas entgegenkommender.
Mal um Mal wird diese Szene wiederholt mit unterschiedlichen Kamerapositionen und wegen des Lichts. Denn erhellt erst die Sonne die Szenerie, so verändern alsbald drohende schwarze Wolken das Licht am Set. Endlich ist Regisseurin Natascha Beller zufrieden. Nächste Szene.
Eigentlich hätten diese Sequenzen bereits am letzten Montagmorgen im Kasten sein sollen, doch der Regen erwies sich als Spielverderber. Und als am Nachmittag der Spielort um ein paar Häuser nach vorn in die Metzgergasse zur Rechengasse hin verschoben wurde, fielen bereits wieder Tropfen.
Erst vereinzelt, dann immer mehr. Doch dadurch lässt sich die Crew nicht unterkriegen.
Badi und Freundin sollen bleiben
Im Film «Plitschplatsch Forever!» dreht sich fast alles um das Mädchen Pola. Die Eltern ihrer besten Freundin Polly betreiben das Café in der Badi Plitschplatsch. Als die Badi aus Spargründen geschlossen werden soll, wandert Pollys Familie aus. Pola unternimmt nun alles, um die Badi vor der Schliessung zu retten – in der Hoffnung, dass dann ihre Freundin Polly zurückkommt. Sie will eine Petition lancieren und überzeugt mit dieser Idee sogar die Stadtpräsidentin. Um genügend Unterschriften zusammenzukriegen, bittet Pola ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden um Unterstützung. Auf vielen Umwegen und über manche Hürde hinweg kommt es schliesslich zu einem ersehnten Happy End. Aber nicht ganz so, wie sich das Pola erträumt hat.
Neben Bremgarten wird auch in Brugg, Affoltern am Albis, Wollishofen, Winterthur und Greifensee sowie in der Badi Birmensdorf ZH gedreht. Diese ist eines der beliebtesten Freibäder in der Region und wird auch von vielen Familien vom Mutschellen bevorzugt.
Die Drehzeit ist auf sechs Wochen festgesetzt – sofern sich das Wetter von der besten Seite zeigt. Dabei scheuen die Co-Produzenten keinen Aufwand: In Bremgarten waren an die vierzig Leute vor Ort, welche Hand in Hand arbeiteten mit dem Ziel, ein tolles Filmerlebnis zu schaffen.
Einmal mehr erweisen sich dabei die Altstadtgassen als perfekte Filmkulisse. Eben erst stand die Stadtkirche in der Unterstadt im Zentrum der Dreharbeiten zum Film «Cordula». Und wer erinnert sich nicht an den Kinohit «Die Standesbeamtin», der zu einem grossen Teil in Bremgarten gedreht wurde? Unvergessen die Szene, als die Standesbeamtin (Marie Leuenberger) auf dem Fahrrad von der Rechengasse in die Marktgasse einbog. Der Film feierte einen Grosserfolg an den Kinokassen und war auch in den deutschen Lichtspielhäusern zu sehen. Vielleicht tut «Plitschplatsch Forever!» es der «Standesbeamtin» ja gleich und wird ein voller Erfolg.