AEW-Wärmeverbund Villmergen Industrie
Mit dem Start des neuen Wärmeverbunds Villmergen Industrie erreicht die AEW Energie einen weiteren Meilenstein in der Versorgung des Kantons Aargau mit erneuerbarer Energie.
Nach rund zweijähriger ...
AEW-Wärmeverbund Villmergen Industrie
Mit dem Start des neuen Wärmeverbunds Villmergen Industrie erreicht die AEW Energie einen weiteren Meilenstein in der Versorgung des Kantons Aargau mit erneuerbarer Energie.
Nach rund zweijähriger Bauzeit liefert der neue Wärmeverbund Villmergen Industrie die erste erneuerbare Wärme. Die AEW Energie AG setzt damit ein weiteres Grossprojekt im Bereich der erneuerbaren Energien um und stärkt die regionale Versorgungssicherheit. Das Projekt ist Teil der langfristigen Umsetzung der Energiestrategie 2050 und steht exemplarisch für die erfolgreiche Entwicklung nachhaltiger Wärmelösungen im Aargau.
Herzstück der neuen Wärmezentrale an der Durisolstrasse ist ein effizienter Altholz-Heizkessel mit einer Leistung von 2000 Kilowatt (kW). Im Endausbau werden zwei Altholzkessel, Wärmepumpen und ein Spitzenlastkessel eine Gesamtleistung von bis zu 10 000 kW erbringen. Die Anlage kann im Endausbau jährlich bis zu 14 500 Megawattstunden (MWh) Wärme erzeugen – das entspricht dem Wärmebedarf von rund 700 Einfamilienhäusern.
Das innovative Konzept kombiniert erneuerbare Wärme aus regionalem Altholz und Holz aus Kaskadennutzung mit moderner Speicher- und Regeltechnik. Ein Wärmespeicher von 160 000 Litern sorgt für Betriebseffizienz, während eine Photovoltaikanlage auf Dach und Fassade rund 220 MWh Strom pro Jahr liefert – davon rund 145 MWh für den Eigenverbrauch.
Planung begann schon 2018
Eine Besonderheit der neuen Anlage ist die integrierte Power-to-Heat-Technologie. Mit einer Leistung von 400 kW kann sie überschüssigen Strom in Wärme umwandeln und so flexibel auf Schwankungen im Energiesystem reagieren. Damit nutzt die AEW erneuerbare Energie besonders effizient und unterstützt gleichzeitig die Stabilität des Stromversorgungsnetzes. «Mit dem Wärmeverbund Villmergen Industrie können wir jährlich rund 710 000 Kubikmeter Erdgas ersetzen und 1500 Tonnen CO2 einsparen. Das Projekt steht für Fortschritt, regionale Kreisläufe und die Umsetzung der Energiestrategie 2050», erklärt Daniel Wernli, Leiter Wärmeproduktion der AEW.
Die Idee zum Wärmeverbund entstand bereits 2018, der Spatenstich erfolgte im November 2023. Nach der Einbringung der Hauptkomponenten 2024 und dem Innenausbau bis Sommer 2025 startete im Mai die erste Lieferung fossil erzeugter Wärme über ein zwei Kilometer langes Wärmenetz. Die Inbetriebnahme des Altholz-Heizkessels erfolgte Mitte November. Das Projekt ist ein Gemeinschaftswerk vieler lokaler Partner: Von der Planung über die Bauausführung bis zum Betrieb wurden bewusst Unternehmen aus der Region beauftragt. Damit bleibt ein grosser Teil der Wertschöpfung im Aargau.
Im Frühling ist ein Tag der offenen Tür geplant
Die Inbetriebnahme des Wärmeverbunds Villmergen Industrie unterstreicht das Engagement der AEW, seit mehr als drei Jahrzehnten konsequent auf regionale, erneuerbare Energieträger zu setzen. Heute betreibt die AEW bereits 77 Wärmeverbunde im Kanton Aargau und angrenzenden Gebieten – darunter Anlagen, die Abwärme aus Gewerbe, Umweltwärme oder Biomasse nutzen. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich im Frühjahr 2026 beim Tag der offenen Tür in Villmergen ein Bild vom neuen Wärmeverbund zu machen. Über den genauen Termin und das Programm informiert die AEW zu gegebener Zeit. --pd