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18.11.2025 Wohlen, LeserbriefeWohlen ist attraktiv
Seit fast 16 Jahren können meine Familie und ich die Vorzüge von Wohlen als Zentrumsgemeinde geniessen, Wohlen bietet ein breites Angebot an Freizeit-, Sport-, Kultur- und Einkaufsmöglichkeiten. Den Kindern steht das ...
Wohlen ist attraktiv
Seit fast 16 Jahren können meine Familie und ich die Vorzüge von Wohlen als Zentrumsgemeinde geniessen, Wohlen bietet ein breites Angebot an Freizeit-, Sport-, Kultur- und Einkaufsmöglichkeiten. Den Kindern steht das komplette Schulsystem zur Verfügung – allenfalls sogar bis zur Maturität. Viele profitieren, wie auch ich, von der sehr zentralen Lage Wohlens und pendeln von hier zur Arbeit. Die Schattenseite dieser vielen Vorteile ist der immer stärker wachsen- de Verkehr, vor allem innerhalb Wohlens. Dies wird durch das «angeblich erzwungene» Bevölkerungswachstum nicht besser.
In der neuen Legislaturperiode müssen dringend Lösungen erarbeitet werden, um den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit für alle Teilnehmer zu verbessern. Genauso wichtig ist es dabei, wieder mehr Leben ins Ortszentrum zu bringen.
Pius Cavelty, Wohlen
Abgespeckte Schulraumplanung
Mit der neuen Schulraumplanung kommen tiefere Zahlen ans Tageslicht. Die Prognosen über 15 Jahre bis in Jahr 2040 sind jedoch zu hinterfragen. Je länger der zu beurteilende Zeithorizont ist, umso ungenauer sind die Resultate im Vergleich zur Realität. Langfristige, verlässliche Prognosen sind nicht möglich, zumal mit Kindern gerechnet wird, welche noch nicht geboren sind! Es muss nur der Schulraum erstellt werden, den es in den nächsten fünf Jahren braucht. Es stellt sich die Frage, wie seriös im 2024 geplant wurde. Der von Manfred Breitschmid geführten SVP-Fraktion sei Dank, dass sie die Referenden der Projektierungskredite zur Erweiterung der Schulzentren Junkholz und Bünzmatt ergriffen hat und das Volk diese mit 62 Prozent Nein-Stimmen deutlich abgelehnt hat. Millionen von Franken werden eingespart.
Walter Dubler, Wohlen
Echtes schöner Wohlen
Lösungsorientiert setzt sich die SVP Wohlen-Anglikon einmal mehr mit der Entwicklung unseres tollen Dorfes auseinander. So werden in einer Stellungnahme zum räumlichen Entwicklungsleitbild 2050 konkrete und machbare Handlungsmassnahmen aufgezeigt, damit Wohlen die Lebensqualität ohne neue Schulden oder Verkehrsprobleme sichern kann.
Zu einem positiven Fortschritt passt auch das Projekt «Reach 17», das nun leider mit einer Einsprache von «Schöner Wohlen» angefochten wird. Sind wir doch dankbar, dass auf Drittkosten ein neuer Begegnungsort für Kultur, Kulinarik, Arbeiten, Freizeit und Sport entstehen könnte.
Das Alter einer Liegenschaft ist für sich allein kein Grund, die Aufwertung eines Ortes zu behindern. Zumal sich sämtliche Fachstellen inklusive den Gemeindebehörden einig sind, dass das Lüthi-Tschiemer-Haus nicht schützenswert ist.
Gefordert werden in der Einsprache drei durch die Steuerzahler zu berappende Gutachten. Reden wir nicht nur von «Schöner Wohlen», sondern sind wir auch zu «echten» Kompromissen bereit.
Stefan Nauer, Wohlen
Die FDP schafft sich ab
Die FDP hat an ihrer Generalversammlung beschlossen, dem Unterwerfungsvertrag Schweiz–EU zuzustimmen. Damit haben sie auch beschlossen, die sogenannte dynamische Rechtsübernahme der EU zu akzeptieren. Sie nennen jetzt diesen unseligen Vertrag ein Zusammenarbeitspaket. Unsere schweizerische Gesetzgebung würde künftig nicht mehr anwendbar sein. Es ist erschreckend, wie Politiker bereit sind, ihre Rechte nach Brüssel abzugeben. Wahrscheinlich haben die meisten GV-Teilnehmer den Schweiz-EU-Vertrag gar nicht gelesen. Die Neutralität und die hohe Lebensqualität der Schweizer wären mit diesem juristischen Pfusch futsch.
Die FDP hat begonnen, ihre katastrophale Gangrichtung je nach politischer Wetterlage zu ändern, um möglichst vielen Bürgern zu gefallen. Wie viele echte Freisinnige haben den Austritt aus der Partei wohl jetzt gegeben? Aber eben, wer hoch fliegt, wird auch tiefer fallen. Ob ich wegen meinen Aussagen geteert und gefedert werde, ist mir eigentlich egal. Wer den Unterwerfungsvertrag annehmen will, wird dies spätestens nach der Volksabstimmung wissen. Gott sei Dank haben wir immer noch die Demokratie in unserem Land, wo die oberste Instanz das Volk ist.
René Moser, Wohlen
Wenn der Dialog zur Einbahnstrasse wird
Am 30. November entscheidet die Schweiz über die Juso-Initiative zur Erbschaftssteuer. Was auf den ersten Blick wie ein Angriff auf «Superreiche» wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ernsthafte Bedrohung für den Mittelstand, für Familienunternehmen – und für die wirtschaftliche Stabilität unseres Landes.
Ein Unternehmer spricht – und wird angeschrien. Was wie ein schlechtes Theaterstück klingt, ist Realität geworden. Wer sachlich Kritik übt, wird öffentlich diffamiert. Die Rhetorik der Befürworter ist besorgniserregend: Wer sich gegen die Initiative stellt, gilt plötzlich als «Feind der Demokratie». Die Initiative fordert eine Erbschaftssteuer von 50 Pro- zent auf Vermögen ab 50 Millionen Franken – völlig absurd. Was nach viel klingt, ist trügerisch. Denn betroffen sind nicht nur Luxusgüter, sondern vor allem produktives Kapital: Unternehmen, Maschinen, Arbeitsplätze. Gerade bei Familienbetrieben steckt das Vermögen im Unternehmen – nicht auf dem Bankkonto.
Wenn ein Betrieb vererbt wird und plötzlich 50 Prozent des Wertes versteuert werden müssen, bleibt oft nur eine Option: Verkauf oder Abwanderung. Die Folge? Jobverlust, Standortschwächung und Kapitalflucht. Die Initiative trifft also nicht die «Superreichen», sondern jene, die Verantwortung tragen und Arbeitsplätze schaffen. Die Wahr- heit ist: Viele, die diese Initiative unterstützen, profitieren direkt oder indirekt von den Leistungen jener Unternehmer, die sie nun bekämpfen. Sie sägen an dem Ast, auf dem sie sitzen – und gefährden damit ihren eigenen Lebensstandard. Denn diese Unternehmer tragen massgeblich zu unserem gemeinsamen Wohlstand bei. Die Schweiz lebt von einem starken Mittelstand, von Innovationskraft und Unternehmertum. Wer das schwächt, schwächt unser Land – und schafft nur Verlierer. Deshalb braucht es am 30. November ein Zeichen: Nein zur Erbschaftssteuer-Initiative. Ja zu wirtschaftlicher Vernunft.
Renato-Raffaele Hübscher, Einwohnerrat SVP, Wohlen
Respektlosigkeit und Schaumschlägerei
Zur Baustelle am Rebberg, diverse Artikel in den Ausgaben vom 11. und 14. November.
An der letzten Sitzung des Einwohnerrates wurde von Kollege Manfred Breitschmid einmal mehr Schaumschlägerei betrieben. Zum Bauprojekt am Rebberg reichte er eine dringliche Motion ein und informierte die Mitglieder des Einwohnerrates erst am Sitzungstag, an dem ja auch noch gearbeitet werden musste. Absprachen waren somit nicht möglich. Das war Kollege Breitschmid bewusst und es war ihm offensichtlich egal. Dagegen konnte er zuvor und ausserhalb des Einwohnerrates «Einladungen» zur Präsentation seiner Motion verteilen. Ihm für dieses Verhalten Respektlosigkeit gegenüber den Kollegin- nen und Kollegen im Parlament vorzuwerfen, ist absolut zutreffend. Manfred Breitschmid wollte mit diesem Vorgehen nichts weiter als Wahlkampf betreiben.
Hier der Beweis: Kollege Breitschmid wurde von der Bauverwaltung schon vorletzte Woche umfassend über die Sachlage am Rebberg informiert. Der Schreibende liess sich das schon vor der erwähnten Sitzung des Einwohnerrates bestätigen. Obwohl die Fragen von Kollege Breitschmid von der Bauverwaltung bereits beantwortet werden konnten, wollte er mit seiner Motion unbedingt in die Medien. Selbstverständlich hat das mit den Wahlen vom 30. November zu tun. Der Bauverwaltung kann auch keine Untätigkeit vorgeworfen werden. Und von «Dringlichkeit» kann keine Rede sein. Hier die Fakten: Erstens pflegt die Bauverwaltung mit dem Bauherrn regelmässig den Austausch. Oder sie bemüht sich dazu. Sie fragt nach, wann was geht. Zweitens wurden die Baugruben durch die Bauverwaltung besichtigt. Es ist keine Gefahr ersichtlich. Die Sicherung erfolgte fachmännisch. Drittens entsteht der Gemeinde durch die aktuelle Situation kein Schaden. Viertens geht es tatsächlich zu langsam vorwärts. Gleichwohl bewegt sich der Bauherr noch innerhalb des Rechts. Rechtlich kann die Gemeinde derzeit nichts unternehmen. Fünftens: Sollte das Schneckentempo weitergehen, wird man mit dem Kanton schauen, was rechtlich unternommen werden könnte. Insbesondere dann, wenn die Nachbarschaft durch Immissionen aus der Baustelle gestört wür- de. Die Bauverwaltung ist und war immer aktiv, es brauchte dazu keinen Breitschmid.
Das alles wusste Kollege Breitschmid bereits, bevor er seine Motion einreichte. Er musste auch wissen, dass er mit seiner Motion rein gar nichts wird verändern können. Die Gemeinde kann sich nicht über das Baurecht hinwegsetzen. Nochmals: Der Leerlauf war Kollege Breitschmid offensichtlich egal, bald sind ja Wahlen. Abschliessend noch ein Aufruf: Geschätzte Wählerin, geschätzter Wähler, hüten Sie sich vor Schaumschlägern und wählen Sie Persönlichkeiten, die unsere Gemeinde tatsächlich vorwärtsbringen.
Harry Lütolf, Einwohnerrat und Grossrat Mitte, Wohlen

