Wald Schweiz bildet Forstwarte der Aargauer Lehrbetriebe mit einem Basis-Holzerkurs aus
Fünf Instruktoren bilden 25 lernende Forstwarte im Wald in Boswil und Muri aus. In zehn Kurstagen erhalten die jungen Berufsmänner theoretisches Wissen und praktische ...
Wald Schweiz bildet Forstwarte der Aargauer Lehrbetriebe mit einem Basis-Holzerkurs aus
Fünf Instruktoren bilden 25 lernende Forstwarte im Wald in Boswil und Muri aus. In zehn Kurstagen erhalten die jungen Berufsmänner theoretisches Wissen und praktische Anwendung. Sie fällen rund 200 Bäume.
Verena Anna Wigger
«Sicherheit ist das oberste Gebot», sagt Kursleiter Dario Pilatti. Daher macht er jeden Abend in der Unterkunft der jungen Forstwarte einen Kontrollbesuch. Er weiss, viele von ihnen sind das erste Mal ohne ihre Eltern mehrere Tage weg. Bei der Arbeit, die sie in den zwei Wochen ausführen, braucht es wache Lernende, so der Bündner Forstwart. Denn der Grundkurs im Holzfällen fordert die frisch eingestiegenen Berufsmänner. 25 der 27 neu Auszubildenden, die vor einem Monat ihre Lehre begonnen haben, sind beim Kurs dabei. Die Anzahl der Kursteilnehmer ist aus Sicherheitsgründen festgelegt. Die 15- oder 16-Jährigen übernachten in der Luftschutzunterkunft in Sarmenstorf. «Auch das fordert die Teilnehmer», weiss Pilatti. 24 Stunden zusammen zu arbeiten, lernen und auch die Freizeit zu verbringen, sei anspruchsvoll. «Die Tage sind lang.»
Sicherheit in jedem Arbeitsschritt
Die ganze Ausbildung der Instruktoren läuft auf Sicherheit hinaus. Abläufe werden besprochen, instruiert und in der praktischen Arbeit umgesetzt. Bevor ein Baum tatsächlich fällt, gelten spezielle Sicherheitsmassnahmen. Obwohl sie das ganze Waldstück und die Wege abgesperrt haben, bekommen sie immer wieder ungebetenen Besuch. Velofahrer, Fussgänger oder der Bauer, welcher seine Jauche ausführen muss, sie queren das Waldstück. Darum werden vor dem Fallen eines Baumes jeweils zusätzlich weiträumig die Strassen von je einer Person abgesperrt. Durch das Waldstück hallt ein «Achtung, Baum fällt». Wenn ein Baum gefallen ist, gibt es eine Nachbesprechung, was haben die jungen Forstwarte gut gemacht und was ist noch zu optimieren? Dafür steht pro fünf Lernende ein Instruktor zur Seite, der sie anleitet.
Viel gelernt für den Alltag
Jan Schärer vom Forstbetrieb Ehrler in Aettenschwil und Gian Riner vom Forstbetrieb Homberg-Schenkenberg in Zeihen sind zwei der Teilnehmer. Sie haben eben einen Baum gefällt. Sie sind kurz aus dem Unterholz gekommen, weil die anderen drei Teilnehmer nun auch einen Baum fällen. Sicherheit geht vor. Das gilt auch bei der Bekleidung. Angefangen bei massiven Schuhen über die Schnittschutzbekleidung bis hin zum Helm, der mit Funk ausgerüstet ist. Über diesen meldet Riner: «Wir sind oben auf der Strasse.» Bei dem regnerischen Wetter schützt die Kleidung auch vor Nässe. Denn sie sind bei jedem Wetter draussen. «Ausser bei Sturm und Gewittern», dann geht wieder die Sicherheit vor, so Pilatti. Den beiden jungen Forstwarten gefällt, dass sie hier lernen, wie man es richtig macht. «Gut zu wissen, wie es im Alltag geht», sagt Riner. Schärer gefällt auch die Theorie, und er gesteht: «Die erste Woche war sehr streng mit allen Informationen.» Beide jungen Berufsmänner haben Freude an ihrem Lehrberuf und kehren zu ihrem gefällten Baum zurück, um ihn weiter zu entasten.