Gemeinsam geht es besser
28.03.2024 Region Unterfreiamt, VillmergenZwei 6. Klassen aus Villmergen präsentierten das Highschoolmusical «180 Grad»
Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Geheimnisse, Ängste, Gruppenzwang und die erste Liebe. Und könnte so oder ähnlich auch in der Schule Villmergen ...
Zwei 6. Klassen aus Villmergen präsentierten das Highschoolmusical «180 Grad»
Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Geheimnisse, Ängste, Gruppenzwang und die erste Liebe. Und könnte so oder ähnlich auch in der Schule Villmergen spielen. Die Klassen von Monique Geissmann und Sybille Grolimund begeisterten damit an zwei Abenden.
Chregi Hansen
Die ersten Töne misslingen noch und enden in einem verschämten Lachen. Und anfangs wird auch mal ein Auftritt verpatzt. Doch je länger die Aufführung dauert, desto selbstsicherer wirken die jungen Schüler und Schülerinnen auf der Bühne. Und am Schluss singen sie die Zugabe als Gesamtchor so harmonisch, als würden sie nie etwas anderes machen. «Das war genau so, wie wir es geübt haben und wie sie es können», wird Lehrerin Monique Geissmann nachher stolz sagen.
Mehrere Wochen hatten sich die beiden Klassen 6b und 6c der Schule Mühlematten auf diese Auftritte vorbereitet. Und nun also stehen sie vor ihren Eltern, Geschwistern, Grosseltern und Paten und schlüpfen in ihre Rollen. Das Adonia-Musical «180 Grad» spielt, passend zum Aufführungsort, an einer Schule. Es handelt von einer Klasse, die sich in drei verschiedene Gruppen aufteilt. Die modebewussten Models, die strebsamen Flyers und die coolen Tigers um ihren Anführer Sven. Um hier dabei zu sein, muss man zu jeder Schandtat bereit sein.
Viele Szenenwechsel
Der Grossteil der Geschichte spielt auf dem Pausenhof, der den Gruppen als Bühne dient. Daneben gibt es kurze Abstecher ins Schulzimmer, auf die Skaterbahn und zu Sven nach Hause. Denn so cool dieser in der Schule auftritt, ist er gar nicht, der Druck der Eltern, es unbedingt in die Bez zu schaffen, bedrückt ihn. Einzelne kurze Szenen wechseln dabei ab mit Videosequenzen und Chorauftritten. Während an jedem Abend eine der beiden Klassen in die verschiedenen Rollen schlüpft, kommen im Chor an beiden Abenden alle Schüler und Schülerinnen zum Einsatz. «Die Gesangsproben haben wir gemeinsam durchgeführt, die Spielszenen je einzeln in der Klasse», erklärt Lehrerin Monique Geissmann. An diesem Abend ist es die Klasse von Kollegin Sybille Grolimund, welche auf der Bühne brilliert.
Eigene Dialoge beigesteuert
Die gemeinsamen Projekte der beiden Lehrerinnen haben Tradition. «Es ist das vierte Stück, welches wir gemeinsam zur Aufführung bringen», erzählt Geissmann. Bei der Wahl der Stücke wird auf Abwechslung geachtet, so führte eine Produktion in die Römerzeit, ein andermal wurde «Wilhelm Tell» aufgeführt. «Uns ist es wichtig, dass die Kinder einen Bezug zum Inhalt haben und sich auch selbst einbringen können. So haben sie einen Teil der Dialoge selbst geschrieben und auch die Szenen auf der Skaterbahn selbst zusammengeschnitten», so Geissmann weiter. Dafür stehen Lektionen in Deutsch oder Musik zur Verfügung, aber teilweise wird auch Freizeit geopfert. Geissmann und Grolimund finden solche Projekte aber wichtig. «Zusammen mit den Lagerwochen sind es diese Aufführungen, an die sich die Schüler und Schülerinnen später erinnern werden», sind sie überzeugt.
Aus drei Cliquen wird eine starke Gemeinschaft
«180 Grad» ist thematisch nahe am Leben der Villmerger Kinder. Es geht darum, was alle tun, um zu einer Gruppe zu gehören. Es geht um Erpressung und um die erste Liebe, von der niemand wissen darf, weil das Gegenüber zur anderen Gang gehört. Und es geht darum, dass es gemeinsam eben meist besser geht. «In der Gruppe sind wir stark», singt der Chor denn auch passend. Nicht zuletzt geht es aber auch darum, dass man an sich selbst glauben soll. Nur dann kommt auch das Glück zu einem. Natürlich gibt es zuletzt ein Happy End. Und wird aus drei Cliquen eine starke Gruppe.
Das Engagement der beiden Klassen war gross. «Das Interesse der Schüler und Schülerinnen an der Rolle war so gross, dass wir erstmals ein Casting durchführen mussten», schwärmt Monique Geissmann. Aber auch hinter den Kulissen hätten sich alle für das Gelingen eingesetzt. Die Botschaft des Stückes lässt sich daher auf die beiden 6. Klassen übertragen. Gemeinsam ist man zu Grossem fähig. Auf der Bühne. Und im Schulzimmer.