Zwei Etappen gewünscht
07.11.2025 Wohlen, Tennis, VereineTennisclub Wohlen Niedermatten: Die Sanierung der Tennisplätze wird im Einwohnerrat behandelt
Die Sanierung der neun Plätze braucht es unbedingt, damit der Tennisclub Wohlen Niedermatten zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Aber das Co-Präsidium ist ...
Tennisclub Wohlen Niedermatten: Die Sanierung der Tennisplätze wird im Einwohnerrat behandelt
Die Sanierung der neun Plätze braucht es unbedingt, damit der Tennisclub Wohlen Niedermatten zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Aber das Co-Präsidium ist nicht glücklich mit der Vorlage des Gemeinderates. Eine Etappierung und eine andere Wahl des Belags bringt Maja Meier als Kompromiss ins Spiel.
Daniel Marti
Alle neun Tennisplätze des Tennisclubs Wohlen Niedermatten sind sanierungsbedürftig. Das ist einleuchtend, denn das Sportzentrum Niedermatten wurde im Jahr 2004 in Betrieb genommen. Der Zustand fast aller Plätze ist schlecht, je nach Witterungsverhältnissen können Teile der Anlage gar nicht mehr bespielt werden. Kommt hinzu, dass dadurch die Unterhaltskosten zulasten des Vereins stetig steigen.
Eine Sanierung der Tennisplätze wird seit Jahren diskutiert. Nun liegt der Bericht und Antrag vor. Und der Einwohnerrat hat am kommenden Montag über einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 735 000 Franken zu entscheiden. Alle neun Plätze sollen mit einem modernen Allwetterbelag ausgestattet werden. Das mag alles gut gemeint sein – aber die gemeinderätliche Vorlage löst beim Tennisclub Wohlen Niedermatten gar keine grosse Freude aus. Gewünscht hat man sich eigentlich etwas anderes.
Etappierung – so, wie es im Finanzplan steht
«Die Plätze waren seit der Eröffnung der Anlage in keinem guten Zustand, der dann immer schlimmer wurde», blickt Co-Präsidentin Maja Meier zurück. Sie war bereits Clubmitglied bei der Einweihung des Sportzentrums. Sie weiss also, wovon sie spricht. Der Tennisclub Wohlen Niedermatten hatte dadurch stets (zu) hohe Unterhaltskosten zu tragen. In der Saison 2018/2019 ging der Club gezielt auf den Gemeinderat zu. Mit der Bitte, die Plätze zu sanieren und allenfalls auch Allwetterplätze zu realisieren.
Der Verein holte ein Gutachten von Swiss Tennis ein und liess sich fachmännisch beraten. Das alles hat sich hingezogen. «Mittlerweile sind alle Plätze effektiv sanierungsbedürftig», so Meier weiter.
Und beim Tennisclub Wohlen Niedermatten wäre man froh und dankbar gewesen, wenn man die Sanierung auf zwei Etappen aufgeteilt hätte. So war es ursprünglich auch vorgesehen: Die Plätze eins bis vier sofort erneuern, die weitere Sanierung (Plätze fünf bis neun) im Jahr 2029. So ist es auch im aktuellen Finanzplan vorgesehen: Investitionen von 460 000 Franken in diesem Jahr, 575 000 Franken im Jahr 2029 sind im Finanzplan eingetragen. Von der Aufteilung ist der Gemeinderat nun abgerückt. «Wir haben unsere Wünsche platziert», aber die Verwaltung habe eine Gesamtlösung mit einer Vorlage favorisiert, sagt Co-Präsidentin Meier.
Vier Plätze zu einer Einheit machen
Kommt hinzu, dass der Tennisclub mit der jetzt vorgeschlagenen Variante nicht glücklich ist. Alle neun Plätze sollen von Sand- zu Allwetterplätzen umfunktioniert werden. Dabei wäre eine Aufteilung für den Tennisclub Wohlen Niedermatten ideal – und zwar in zweifacher Hinsicht, bei der Abfolge der Arbeiten und bei der Wahl des Belags. Die Plätze eins bis vier, nahe an der Eishalle, sollten in Hartplätze verwandelt werden. Dies darum, weil die Plätze eins und zwei in der Halle sind, und dort ist die Hartplatzvariante die einzige sinnvolle Lösung laut Co-Präsidium. «Diese vier Plätze bilden dann eine Einheit», erklärt Maja Meier.
Und die Plätze fünf bis neun sollten nach der Sanierung Sandplätze bleiben oder eine Sand-ähnliche Unterlage aufweisen. «Dieser Teil der Anlage kann durchaus in einer zweiten Etappe saniert werden», sagt die Co-Präsidentin noch. Eine Pause zwischen der ersten und der zweiten Etappe wäre zudem für den Verein kein Problem. Die müsste dann fünf Jahre dauern. Denn Anträge für Beiträge aus dem Swisslos-Sportfonds können für die gleiche Anlage nur alle fünf Jahre gestellt werden. Für die Gesamtsanierung werden aktuell aus dem Swisslos-Sportfonds 95 500 Franken in Aussicht gestellt – um diese Gesamtsumme zu erreichen, müsste sich die Etappierung also über mindestens fünf Jahre erstrecken.
Antrag: Zwei Etappen und jetzt 400 000 Franken weniger
Mittlerweile haben sich die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK) sowie die Parteien intensiv mit der gemeinderätlichen Vorlage befasst. So ist durchgedrungen, dass die FGPK einen Rückweisungsantrag in Betracht zieht. Diverse Parteien sehen jedoch in einem Änderungsantrag die ideale Lösung. Maja Meier durfte Haltung und Ziele des Tennisclubs Wohlen Niedermatten in diversen Fraktionen vorstellen. Und dies ist offenbar gut angekommen.
Der Änderungsantrag sieht eine Reduktion des Verpflichtungskredites um 400 000 Franken vor, von 735 000 auf 335 000 Franken. Dies mit dem Auftrag, nur die Plätze eins bis vier zu sanieren. Die Sanierung eines Platzes kostet durchschnittlich 82 000 Franken. Der Rest, die Plätze fünf bis neun, würde dann erst fünf Jahre später erneuert. «Das ist für uns nicht weiter schlimm, für uns sind die Sanierungen der Plätze eins bis vier sehr wichtig», betont Maja Meier. «Diese Änderung wäre doch im Sinn aller Beteiligten», erklärt sie noch. Und meint damit Club, Vereinsmitglieder und einen grossen Teil der Politik-Vertretungen, vielleicht sogar inklusive Gemeinderat. «Wir jedenfalls sind bereit, diesen guten Kompromiss einzugehen.»
Mehrwert und höhere Abgabe
Die finanzielle Beteiligung des Clubs
Laut Vorlage beträgt die Höhe des Verpflichtungskredites für die Sanierung aller neun Tennisplätze 735 000 Franken, der Beitrag aus dem Swisslos-Fonds beträgt 95 500 Franken und der Tennisclub Wohlen Niedermatten soll sich mit 73 500 Franken beteiligen. Die Nettokosten für die Einwohnergemeinde Wohlen, die Besitzerin des Sportzentrums Niedermatten, werden somit 566 000 Franken betragen.
Der Anteil der Tennisclubs beträgt zehn Prozent. Dieser Anteil entspricht jedoch nicht der allgemeinen Regelung. In der Grundsatzvereinbarung ist eine Beteiligung von 2,6 Prozent festgeschrieben. Wie kommt es zu einer Vervierfachung des Anteils? «Die 2,6 Prozent sind die Regel», erklärt Maja Meier. Es gebe aber auch den Passus, dass sich die finanzielle Beteiligung der Vereine im Sportzentrum Niedermatten nach den finanziellen Verhältnissen richten könne, so die Co-Präsidentin des Tennisclubs Wohlen Niedermatten. Und so trat der Gemeinderat an den Club heran mit dem Begehren, die finanzielle Beteiligung bei der Sanierung der Plätze zu erhöhen. «Wir sind finanziell tatsächlich recht gut unterwegs», bestätigt Meier. Dank Tennishalle, Tennisschule und vorbildlicher Nachwuchsabteilung, die zu guten Mitgliederzahlen führten, schreibt der Tennisclub recht positive Zahlen. «So konnten wir dem Gemeinderat entgegenkommen.» Und man konnte sich auf eine zehnprozentige Beteiligung einigen.
Maja Meier sieht in den Sanierungen auch einen Mehrwert. «Mit der Halle und zwei weiteren Hartplätzen draussen könnten wir den Betrieb durch den Winter verstärken. Nach den Sanierungen können wir zudem die Kosten für die Unterhaltsarbeiten senken.» Und mit der Etappierung könnte der Tennisclub Wohlen Niedermatten die finanzielle Beteiligung an den Sanierungskosten auf mindestens fünf Jahre verteilen. «Mit einer solchen Lösung könnten wir einigermassen gut leben», sagt Maja Meier abschliessend.
Dann sollte der Gemeinderat auch seine Arbeit machen: Denn die Vereine im Sportzentrum Niedermatten – Fussball, Tennis, Leichtathletik – haben verschiedene Grundsatzvereinbarungen mit der Gemeinde. Diese sollten 21 Jahre nach der Eröffnung doch für alle gleich sein.
Auch die finanziellen Beteiligungen an Erneuerungen, Sanierungen, Erweiterungen sollten analysiert und für alle Beteiligten gleich und fair gestaltet werden. --dm

