Zwei Chrampfer verabschiedet
29.11.2022 Hägglingen, Region UnterfreiamtKurze Herbstgemeinde mit zwei verdienten Pensionierungen
Die Traktandenliste war kurz, die Versammlung unaufgeregt und nach einer guten Stunde bereits erledigt. 68 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren ins Feuerwehrmagazin gekommen.
Das Budget mit ...
Kurze Herbstgemeinde mit zwei verdienten Pensionierungen
Die Traktandenliste war kurz, die Versammlung unaufgeregt und nach einer guten Stunde bereits erledigt. 68 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren ins Feuerwehrmagazin gekommen.
Das Budget mit einem Ertragsplus von 91 600 Franken (mit Spezialfinanzierungen 85 600 Franken) und gleichbleibendem Steuerfuss von 111 Prozent, die Revision des Einsatzkostentarifs im Feuerwehrwesen sowie eine Einbürgerung wurden kommentarlos durchgewinkt.
Bereits nach dreissig Minuten kam Ammann Franz Schaad zum Punkt Verschiedenes. «Heute verabschieden wir zwei langjährige Chrampfer. Der eine hat dafür gesorgt, dass wir anständige Strassen haben, der andere, dass das Wasser läuft.» Die Rede war von Dölf Geissmann, im Dorf besser bekannt als «Lenzli», und Paul Huser, von allen nur «Huserpaul» gerufen.
Verdienter Ruhestand
Dölf Geissmann hatte seine Lehre 1974 bei der Gemeinde Hägglingen angetreten. Im Dorf am Maiengrün gefiel es ihm so gut, dass er seither nicht mehr wechseln mochte. Zuerst im Forstbetrieb angestellt, war er die letzten zehn Jahren im Werkhof für den Strassenunterhalt zuständig. Ende November tritt er nach 48 Dienstjahren in den Ruhestand. Damit ihm nicht langweilig wird, überreichte ihm Ressortvorsteher Peter Wyss eine originale Ortsbürgertanne im Topf. «Die darfst du in deinen Garten setzen und fortan hegen und pflegen.»
Paul Huser ist seit 1986 als Brunnenmeister im Amt. «Wann immer es in irgendeiner Art und Weise um unser Wasser ging, war der Huserpaul mit seinem immensen Fachwissen zur Stelle», erzählte Ressortvorsteher Ruedi Schmid. «In seinen Adern fliesst ganz klar Hägglinger Wasser.» Es sei nicht selbstverständlich, dass man das kostbare Gut einfach so konsumieren könne. Die sechs Reservoirs und drei Quellen der Gemeinde gelte es fachgerecht zu unterhalten. «Und manchmal gibt es leider auch Spezialeinsätze», ergänzte Schmid und erinnerte an die grosse Verunreinigung des Hägglinger Trinkwassers im Jahr 2016. Paul Huser tritt nach 36 Dienstjahren Ende Dezember in den Ruhestand. Die Anwesenden verabschiedeten die beiden zukünftigen Pensionäre mit einem grossen Applaus.
Die Reserven für die Sanierung schwinden
Der Neuzuzügerabend im Werkhof, der Politapéro im Foyer der Turnhalle Birch, die Ortsbürgerversammlung im Forsthaus – die Hägglingerinnen und Hägglinger sind es gewohnt, dass der Gemeinderat immer mal wieder in andere Lokalitäten einlädt. «Um dem Steuerzahler zu zeigen, wohin sein Geld fliesst», wie man dann jeweils bekannt gibt. Die Wahl des Veranstaltungsortes der Herbstgemeinde war allerdings keine freiwillige: Da die Mehrzweckhalle saniert wird, fand man bei der Feuerwehr Unterschlupf.
Gemeinderat Stephan Kuhnen informierte über den Stand der Sanierung, die seit den Sommerferien läuft. «Auch uns machen die Lieferketten zurzeit Sorgen. Es gibt überall Verzögerungen und höhere Kosten.» Für gewisse Handwerksarbeiten sei es sogar schwierig, mehrere Anbieter zu finden, um vergleichen zu können. «Einige Betriebe offerieren gar nicht erst.» Die Baumeisterarbeiten seien immerhin abgeschlossen, nun wären die Sanitär- und Elektroarbeiten im Gange. Franz Schaad ergänzte: «Wir sind mit schwindenden Reserven unterwegs.» Das geplante Datum, an dem die Sanierung beendet sein soll, der 30.Juni, sei jedoch aus aktueller Sicht immer noch gesetzt.
Viel Arbeit für Homepage
Gemeinderat Röbi Wirz informierte über die Hägglinger Website, die langsam Formen annehme. Bei seiner Wahl vor fünf Jahren war diese digitale Visitenkarte eines seiner Hauptanliegen; eGovernment sollte dringend gefördert werden. An der Herbstgemeinde 2020 hatte er vom Stimmvolk die Kreditzusage abgeholt, seither ist man am Datensammeln und -eingeben. «Ich habe den Aufwand etwas unterschätzt», meinte Wirz, es sei eine «Riesenbüez». Die Daten seien nun aber zu 80 Prozent transferiert und man gehe davon aus, die Seite Mitte Januar liveschalten zu können. --sp
Die Beschlüsse
An der «Gmeind» in Hägglingen nahmen 68 der 1709 Stimmberechtigten teil. Sie genehmigten alle Anträge des Gemeinderates: 1. Protokoll. – 2. Ordentliche Einbürgerung. – 3. Revision Tarif über die Entschädigung von Einsatzkosten im Feuerwehrwesen (Einsatzkostentarif). – 4. Budget.