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13.08.2024 BremgartenDas Festival i de Marktgass 2024 verzaubert Tausende mit seiner unvergleichlichen Festival Atmosphäre
Vierzehn Konzerte, eine Marktgasse im Festgewand und rund 2500 fröhlich feiernde Menschen sorgten für ein ganz spezielles Altstadt-Wochenende. Die ...
Das Festival i de Marktgass 2024 verzaubert Tausende mit seiner unvergleichlichen Festival Atmosphäre
Vierzehn Konzerte, eine Marktgasse im Festgewand und rund 2500 fröhlich feiernde Menschen sorgten für ein ganz spezielles Altstadt-Wochenende. Die Veranstalter sind glücklich. Das FidM war endlich wieder so, wie sie es haben möchten.
Marco Huwyler
Man spürt es als Besucher auf Anhieb. Das Festival i de Marktgass (FidM) 2024 ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur wegen der bezaubernden Altstadt-Kulisse, die es von zahlreichen Festivals abhebt, die während des Sommers irgendwo auf einem Ackergelände stattfinden. Nein, es sind vor allem die Menschen, die hier zusammenfinden, welche für das unvergleichliche Ambiente sorgen. Denn fast alle hier sind gelöst und scheinen einfach nur glücklich, gerade jetzt hier gemeinsam sein zu dürfen. Besucher, Musiker und Veranstalter gleichermassen. Und so steckt man sich mit positiver Energie gegenseitig an. Dieses Jahr noch etwas mehr als auch schon.
Wieder wie einst
«Back to the roots» lautete das Motto 2024. Ihr Festival war den Organisatoren vor zwei Jahren ein wenig entglitten. Der Erfolg liess das Jubiläum der 10. Ausgabe fast ein bisschen zu gross werden. Einlasskontrollen sorgten für Unmut bei Einheimischen. Darunter litt die an sich immer noch gute Stimmung. Hinzu kam Wetterpech und unter dem Strich ein dickes finanzielles Minus. Doch all dies wurde auf dieses Jahr hin ausgemerzt.
Das Festival wurde redimensioniert. Die Veranstalter setzten wieder auf die Fairness der Besucher statt auf Kontrollen. Auch Petrus war bestens gelaunt und beglückte mit Prachtswetter. Und so wurde das FidM 2024 zu genau jenem Anlass, der den Veranstaltern vorschwebte. «Endlich wieder einmal», lächelt Schulthess. Denn vor der Jubiläumsausgabe hatte Corona die Lage verkompliziert. «Nun war es wieder so wie letztmals vor fünf Jahren. Damit sind wir megahappy», sagt ein gelöster Schulthess nach dem Wochenende. «Wir sind wieder so zurück auf der Bremgarter Agenda, wie wir das sein wollen.»
Trotz allem rote Zahlen
Insgesamt rund 2000 Bändeli haben die Veranstalter verkauft. Hinzu kommen viele Helfer, Gönner und einige wenige, welche nicht bezahlen mochten. Und dazu auch nicht gezwungen wurden. «Im grossen Ganzen waren wir aber positiv überrascht, wie fair die Menschen waren», sagt Schulthess. «Man hat die 20 Franken gerne bezahlt. Weil man auch sah, was man dafür erhält, und gerne ein Teil davon war. Diese Wertschätzung ist richtig schön.»
Die Marktgasse war an beiden Tagen gut gefüllt. Aber nicht so sehr wie bei den Rekordausgaben des Festivals. «Die Hitze oder andere Grossanlässe haben wohl den einen oder anderen auch abgehalten», denkt Schulthess. So resultierte für die Organisatoren unter dem Strich immer noch ein leichtes Minus. Weil die Fixausgaben teuerungsund auflagenbedingt fast 50 Prozent höher waren als noch 2019. Die Veranstalter wollen daher wohl im Hinblick auf kommende Ausgaben das Konzept mit sehr reduziertem Sponsoring überdenken. «Wir möchten gerne wieder mit dem lokalen Gewerbe als Partner zusammenspannen.» Doch das ist zum jetzigen Zeitpunkt so kurz nach dem gelungenen Festival noch nebensächlich. «Im Moment überwiegt die Tatsache, so vielen Menschen eine Freude bereitet haben zu dürfen. Der rundum positive Vibe. Und, dass wir es selbst auch wieder so richtig geniessen konnten», sagt Schulthess, der beim FidM seit Jahren für die Kommunikation und die Programmgestaltung verantwortlich ist.
Vielfalt vielfältig geniessen
Ein Programm, das auch in diesem Jahr für zahlreiche musikalische Highlights sorgte. Es war schlicht ein sehr guter Mix, was den Besuchern über die zwei Tage geboten wurde. Von Familienkonzerten über Poetry Slam, Pop, Rock oder Hip-Hop. Schweizerdeutsch, Italienisch oder Englisch. Aufstrebend und aufregend zum Entdecken oder etablierte Publikumsmagnete. Das FidM bot was für alle Geschmäcker. Und so präsentierte sich denn auch das Publikum gut durchmischt. Familien, Jugendliche bis hin zu Senioren feierten Seite an Seite. Wobei man am FidM die Wahl hat, die musikalischen Leckerbissen tanzend in vorderster Reihe oder auch gemütlich etwas weiter weg auf einer Festbank zu geniessen.
Distanzierung von Vandalen
Einmal mehr war am FidM 2024 zudem zu spüren, wie sehr es auch die Künstler geniessen, in der Marktgasse aufzutreten. «Ausnahmslos äusserten sie sich positiv und begeistert», lächelt Schulthess. Obwohl in der Altstadt so viele unterschiedliche Menschen auf engstem Raum zusammen feierten, kam es am Festival selbst zu keinen unliebsamen Zwischenfällen.
Wobei natürlich auch am FidM der ungeheuerliche Vandalenakt am «Bremgarter Meitli» zu reden gab. «Das hat uns auch beschäftigt und der Euphorie des stimmigen Freitags einen Dämpfer verpasst», sagt Schulthess. Es ist müssig, darüber zu spekulieren, ob die Täter zuvor das Festival besucht haben. «Denn es passte so gar nicht zum Erlebten am Freitag. Zwar war mit Luuk der letzte Act ein Rapper. Aber entgegen jedem Klischee ist er einer, der das pure Gegenteil von aggressiver Stimmung verbreitete. Sein Grundtenor ist Positivität, Harmonie und Liebe. Und diesen hat sich im Publikum voll mit- und weitergetragen.»
Deshalb wäre es auch unfair, die Organisatoren mit dem Vandalenakt in Verbindung zu bringen. Das FidM 2024 soll und wird bei den Menschen, die es besuchten in Erinnerung bleiben als rundum gelungene Sache, die ein Funkeln in den Augen fast aller Gekommenen hinterliess. Und Erinnerungen an ein Festival, das man nächstes Jahr sehr gerne wieder besucht und unterstützt. Weil ohne es etwas fehlen würde in Bremgartens Sommer.