«Zu Tränen gerührt»
11.06.2025 Fussball, Sport2. Liga: Der FC Wohlen II schafft den Ligaerhalt dank einem 1:1 gegen Schöftland
Es ist geschafft. Eine Runde vor Schluss sichert sich die zweite Mannschaft des FC Wohlen den Ligaerhalt. Den jungen Spielern fällt eine riesige Last von den Schultern. Und der ...
2. Liga: Der FC Wohlen II schafft den Ligaerhalt dank einem 1:1 gegen Schöftland
Es ist geschafft. Eine Runde vor Schluss sichert sich die zweite Mannschaft des FC Wohlen den Ligaerhalt. Den jungen Spielern fällt eine riesige Last von den Schultern. Und der Trainer sieht ein Zeichen von oben.
Stefan Sprenger
Nach Spielschluss sind die Emotionen riesig. Doch erst war unklar, ob es überhaupt gereicht hat. «Wir hätten mit 10:0 gewinnen können», sagt Rade Petkovic, Trainer der zweiten Mannschaft. Wohlen II hat rund 70 Prozent Ballbesitz, dominiert fast die gesamte Spielzeit über das Geschehen und trifft dreimal den Pfosten. «Wie in einigen Spielen dieser Saison machen wir dann leider die Tore nicht und sind fahrlässig im Abschluss.» Und das gleich reihenweise. Die Wohler geraten nach 56 Minuten in Rückstand durch einen Elfmeter. Marlon Rizzo trifft fünf Minuten später zum 1:1. Als die Partie beendet ist, «war es enorm emotional für mich», sagt Petkovic.
Reicht dieser Punktgewinn? Was macht Gränichen, der Konkurrent um den letzten verbleibenden Platz in der 2. Liga? «Der Himmel war das ganze Spiel über mit Wolken bedeckt. Dann berichtet der Platzspeaker über die Lautsprecher, dass Gränichen mit 1:2 verloren hat, das entscheidende Tor fiel kurz vor Schluss. Und dann kam die Sonne raus. Die Sonne strahlte auf unseren jubelnden Teamkreis. Für mich als gläubigen Christen war das ein Zeichen, das mich zu Tränen gerührt hat.» Der Ligaerhalt mit diesem blutjungen Team ist geschafft. Und dies nach turbulenten letzten Wochen. Durch Verstärkungen der 1. Mannschaft erzwang man den Sieg gegen Topteam Lenzburg (1:0). Gleichzeitig liess das Fanionteam Federn im Endspurt, der komplett in die Hose ging. Spreitenbach wurde niedergekämpft (3:1).
Druck ist weg
Und nun reicht das 1:1 gegen Schöftland für den Ligaerhalt. «Ich bin froh, dass die jungen Spieler diesen enormen Druck nicht mehr haben. Es war alles nicht so einfach, es gab viele Rotationen, viele Gespräche», sagt Petkovic. Am Samstagstraining kamen jeweils 18 Spieler, «was für den grossen Charakter und Willen der Jungs spricht. Danke an alle für ihren grossen Einsatz», sagt er weiter. Petkovic sagt, er sei «einfach der Mentor und Trainer gewesen». Er selbst verlässt den FC Wohlen auf eigenen Wunsch. Er benötigt eine Pause. Petkovic sagt aber: «Wenn dieses Team zusammenbleibt, dann wird der FC Wohlen in zwei, drei Jahren ein paar richtig starke Kämpfer und Fussballer haben, die auch auf höherem Niveau bestehen können.»
Als Petkovic das Team zu Beginn der Saison übernommen hat, war es quasi eine neue Mannschaft. Nochmals jünger. Gerade mal vier Spieler hatten vor Saisonstart schon mal im Aktivfussball gespielt. Elf der Spieler könnten noch bei den B-Junioren kicken. «Teamgeist, Spielprinzipien, physische Kraft, das mussten wir alles aufbauen und das war nicht einfach», sagt Petkovic. Und im Laufe der Saison machte das Team – das von groben Verletzungen verschont geblieben ist – eine Entwicklung zum Positiven durch, doch die Zeit rannte davon. «Umso schöner, dass wir es jetzt, einen Spieltag vor Schluss, geschafft haben.» Petkovic betont, dass der FC Wohlen und diese jungen Spieler ihm «enorm am Herzen liegen». Und deshalb sei der Ligaerhalt auch eine emotionale Angelegenheit.
Am nächsten Samstag (18 Uhr) folgt das letzte Spiel auswärts gegen den FC Schönenwerd-Niedergösgen.