Natur- und Vogelschutzverein besuchte die Wildenau
An der spannenden Abendexkursion lernten die Teilnehmenden aus erster Hand von Ulysses Witzig, Geschäftsführer von creaNatira, und Silvia Zandolini, Riverwatcherin WWF, vieles über die Renaturierung des ...
Natur- und Vogelschutzverein besuchte die Wildenau
An der spannenden Abendexkursion lernten die Teilnehmenden aus erster Hand von Ulysses Witzig, Geschäftsführer von creaNatira, und Silvia Zandolini, Riverwatcherin WWF, vieles über die Renaturierung des Dorfbachs bei der ehemaligen Fischzucht in Stetten sowie die Amphibienförderung bei den Weihern im Gebiet Wildenau.
Langweilig wurde es den rund 20 Teilnehmenden auf der jährlich stattfindenden Abendexkursion des Natur- und Vogelschutzvereins Stetten/Künten (NAVOS) keine Sekunde – so viel gab es zu erfahren vom professionellen und perfekt harmonierenden Exkursionsteam. Der Spaziergang startete beim Gemeindehaus in Stetten und führte zuerst zum Dorfbach, der durch ein Projekt des WWF revitalisiert wurde und an dessen Stelle früher eine Fischzucht war.
Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von creaNatira, einer Tochterfirma von Pro Natura Aargau. Ziel der Renaturierung war es, viele verschiedene Lebensräume für möglichst viele tierische Bewohner zu schaffen. Das gesamte Gebiet wurde naturnah gestaltet, mit Übergangszonen und unzähligen einheimischen Stauden wie Mädesüss, Wilde Karde, Wilde Möhre, Blutweiderich, Brennnesseln oder Geissblatt. Auch Gehölze wie Weissdorn, Schwarzdorn, Vogelbeerbaum und Schneeball wachsen gerne. Für Insekten und Vögel gibt es entsprechend viel Verpflegung und Lebensräume. Silvia Zandolini, leidenschaftliche Riverwatcherin des besuchten Abschnitts, betonte immer wieder: «Es ist unglaublich, was man hier alles erlebt.» Die Teilnehmenden konnten dem nur zustimmen und kamen aus dem Staunen ob diesem kleinen Paradies kaum mehr heraus.
Amphibien in stehenden Gewässern
Vom fliessenden Gewässer ging es danach weiter zu stehenden Gewässern – den vier angelegten Weihern im Pro-Natura-Naturschutzgebiet Bachdole. Diese simulieren eine Flussaue, in welcher sich Amphibien wie Laubfrösche, Grünfrösche und Molche, aber auch verschiedene Libellenarten sehr wohl fühlen. Von Ulysses Witzig von creaNatira erfuhren die Teilnehmenden vieles über die Lebensweise dieser Weiherbewohner. Dank seinem grossen Fachwissen und Erfahrungsschatz war er für jede Frage gewappnet. Besonders schön zu erfahren war, dass die Gemeinden im unteren Reusstal noch sehr viele Amphibienarten beherbergen. Im Fokus stehen aktuell vor allem die Stabilisierung und Erhöhung der Bestände sowie die Vernetzung der besiedelten Bereiche.
Wiederherstellung von Systemen
Durchgängig präsent waren auch die Spuren der Biber, welche sich sowohl im renaturierten Dorfbach wie auch bei den Weihern wohlzufühlen scheinen und mit ihren Baukünsten immer wieder eine neue Dynamik in die Natur bringen. Ebenfalls sehr präsent bei den Teilnehmenden war die Erkenntnis, dass die Wiederherstellung von intakten Ökosystemen zentral ist, wenn der Biodiversitätsschwund aufgehalten werden soll. Ganz im Sinne der «UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen», mit welcher die Vereinten Nationen dazu aufrufen, sich verstärkt für die Rückgewinnung lebenswichtiger Ökosysteme einzusetzen.
Mehr Informationen zum NAVOS auf www.navos.ch. Die nächsten Anlässe sind: Heckenpflege Honert in Stetten am 23. September (Verschiebedatum 1. Oktober 2023) und die Vereinsreise «Vogelzug im Gantrisch» am 1.Oktober. --zg