Wie weiter mit den Liegenschaften?
25.11.2022 WohlenVersammlung der Reformierten Kirchgemeinde Wohlen-Villmergen
Während zwölf Jahren wirkte er in der Kirchenpflege mit, davon vier Jahre als Präsident. An der Versammlung vom Mittwoch wurde Josef Baur verabschiedet. Intensiv diskutiert wurde über die ...
Versammlung der Reformierten Kirchgemeinde Wohlen-Villmergen
Während zwölf Jahren wirkte er in der Kirchenpflege mit, davon vier Jahre als Präsident. An der Versammlung vom Mittwoch wurde Josef Baur verabschiedet. Intensiv diskutiert wurde über die Immobilienstrategie.
Pfarrerin Sabine Herold informierte die Versammlung über eine im Juni durchgeführte Umfrage zum Thema «Traum der Kirche». Es sind 32 Rückmeldungen eingegangen, welche ein starkes Interesse dokumentierten. Als Vision gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage an, die Kirche solle ein Gotteshaus bleiben, welches ohne Einschränkungen betreten werden kann. Zudem wurde der Wunsch geäussert, dass die Kirche in Krisenzeiten eine echte Hilfe sein soll. «Viele Wünsche werden schon umgesetzt», so die Seelsorgerin. Wichtig sei, zusammenzukommen, um mit Jesus unterwegs zu sein und um Gott zu hören.
Finanzverwalterin Yvonne Koch präsentierte fachkundig das Budget, welches für das kommende Jahr einen unveränderten Steuerfuss von 18Prozent vorsieht. Die Besoldungen wurden an veränderte kantonale Vorgaben angepasst. Das aktuelle Problem der allgemein steigenden Energiekosten findet auch im Kirchenbudget seinen Niederschlag, mit 58 000 Franken sind die vorgesehenen Auslagen doppelt so hoch wie im Vorjahr. Letztlich sieht der Voranschlag 2023 einen mutmasslichen Aufwandüberschuss von rund 112 000 Franken vor. Der Kirchensouverän verabschiedete das Budget ohne Diskussion und mit grosser Mehrheit.
Immobilienstrategie entspricht einem Bedürfnis
Die Reformierte Kirchgemeinde steht in naher Zukunft im Immobilien-Bereich vor zukunftsweisenden Entscheidungen. Diese sollen auf ein möglichst objektives Fundament gestellt werden. Deshalb möchte die Kirchenpflege durch die Firma BDO AG, Solothurn, eine Strategie erarbeiten lassen, wozu sie der Kirchgemeindeversammlung einen Kredit von 39 000 Franken beantragte.
Zu diesem Projekt stellte Projektleiter Noël Buntschu Details vor. Vorerst geht es um eine Grundlagenzusammenstellung, welche Zustandsanalysen der einzelnen Gebäude wie auch Ziele der künftigen Nutzung formuliert. Als zentrale Elemente bezeichnete der Vertreter der Firma BDO die Arbeit in drei geplanten Workshops, welche in Zusammenarbeit mit der Immobilienkommission durchgeführt werden sollen. Aus der Versammlungsmitte wurde der klare Wunsch geäussert, dass in diesen Workshops die Mitarbeit von interessierten Kirchenangehörigen ermöglicht wird. In Villmergen wurde bei der Gemeinde eine Umzonung angeregt. Je nach Zone öffnen sich neue Nutzungsmöglichkeiten.
Es ist spürbar, dass vieles mit Emotionen zu tun hat, wie den Voten aus der Versammlungsmitte entnommen werden konnte. Für einzelne Kirchenmitglieder besteht eine Verbundenheit zu diesen oder jenen Objekten. Durch die Zusammenlegung der beiden Kirchgemeinden Wohlen und Villmergen stellen sich Zukunftsfragen bezüglich künftiger Objektnutzungen, da einzelne Objekte nun doppelt vorhanden sind. Wie Michael Stalder als Präsident der Immobilienkommission bekannt gab, möchten die Kirchenbehörden auf jeden Fall den Betrieb der beiden Kirchen in Villmergen und Wohlen weiterhin aufrechterhalten. Hingegen sind aus finanziellen Gründen Verpachtungen oder gar Verkäufe von anderen Objekten im Rahmen der geplanten Immobilienstrategie zu prüfen.
Da der Kirchgemeinde weniger finanzielle Mittel als zu früheren Zeiten zur Verfügung stehen, ist es wichtig, Prioritäten zu setzen. Planer Buntschu: «Die Kirchgemeinde muss klare Vorstellungen als Vision für ihre Grundstücke haben.» In Villmergen muss man sich auch Gedanken darüber machen, was zu unternehmen ist, wenn die gewünschte Umzonung allenfalls nicht kommt. Schliesslich wurde dem Antrag mit grossem Mehr zugestimmt. Mit den Arbeiten soll im kommenden Januar begonnen werden.
Mutationen in der Kirchenpflege, Edi Brunner als Kandidat
Nachdem Josef Baur und Raphael Mauch per Ende Amtsperiode ihre Rücktritte erklärt hatten, konnte an den Erneuerungswahlen vom 25. September nebst den beiden Bisherigen Judith Giannetta und Michael Stalder die frühere Präsidentin Bertha Hübscher gewählt werden.
Neuer Präsident ist Michael Stalder. Um als Behörde wieder «funktionsfähig» zu sein, wurde noch ein viertes Kirchenpflegemitglied gesucht. Man freute sich, an der Versammlung mitteilen zu können, dass mit dem früheren Wohler Einwohnerratspräsidenten Edi Brunner ein neuer Kandidat gefunden werden konnte. Seine Wahl ist für den 18. Januar an einer ausserordentlichen Versammlung geplant. Für den aus der Rechnungsprüfungskommission austretenden Stéphane Zimmermann konnte die Nachfolge noch nicht geregelt werden. In ihrem Amt bestätigt wurden die sich zur Wiederwahl stellenden Stefanie Burkard und Jacqueline Meyer.
Es oblag dem neuen Präsidenten Michael Stalder, seinen Vorgänger Josef Baur gebührend zu verabschieden. Baur wirkte während zwölf Jahren in der Kirchenpflege mit, davon die letzten vier als deren Präsident. Anfänglich stellte er sich als Aktuar zur Verfügung, betreute im Laufe seiner Amtszeit auch die Ressorts Personal und Immobilien. Er zeigte sich stets als zuverlässiger und williger Schaffer und ging Projekte mit grossem Engagement an. Josef Baur wurde als stets erkennbarer Mensch und guter Gesprächspartner sehr geschätzt. Es wurde ihm zum Dank ein Präsent überreicht.
Josef Baur würdigte die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Kirchenpf lege als schöne und gute Zeit. Man hat oft hart, doch immer fair miteinander diskutiert. Er attestierte der Kirchenpflege einen guten Geist und hofft, dass es so weitergeht.
Des Weiteren wurde Raphael Mauch verabschiedet, welcher im Juni 2020 in die Kirchenbehörde eingetreten war. Michael Stalder konnte zudem Erna Aerne und Peter Rubin (je 25 Jahre), Thomas Roth (15 Jahre), Yvonne Koch und Yvonne Müller (je 10 Jahre) und Manuela Kummler (17 Jahre) für langjährige Dienste für die Kirchgemeinde auszeichnen und mit Blumen ehren. Als künftige Mitarbeiter konnte er begrüssen: Nicole Schriber, Muri, als Jugendarbeiterin und Katechetin. Sie nimmt ihre Arbeit am 1. Januar auf. Jürg Vögtli, Olten, wird ab 1.Februar im Teilpensum als Pfarrer die Zeit kompensieren, welche Pfarrerin Sabine Herold wegen Weiterbildung weniger arbeiten wird. Als Sigristin-Stellvertreterin hat bereits am 1.November Nicha Bakunine ihre Arbeit begonnen. --tre


