Wie spielen Kinder heute?
25.04.2025 Region OberfreiamtInformationsveranstaltung der Gemeinde Kallern
Der Gemeinderat lud die Einwohner zur Informationsveranstaltung ein. Da an den Gemeindeversammlungen oft die Zeit fehlt, sucht der Gemeinderat die Diskussion mit den Einwohnern. 58 Kallerer nutzten diese ...
Informationsveranstaltung der Gemeinde Kallern
Der Gemeinderat lud die Einwohner zur Informationsveranstaltung ein. Da an den Gemeindeversammlungen oft die Zeit fehlt, sucht der Gemeinderat die Diskussion mit den Einwohnern. 58 Kallerer nutzten diese Gelegenheit.
Verena Anna Wigger
Er wird permanent genutzt, obwohl er in die Jahre gekommen ist. Der Spielplatz beim Schulhaus ist, wie es Luigia Giroud, Präsidentin der Spielplatz-Kommission, ausführte, «das Herzstück und beliebter Treffpunkt von Eltern, Kindern und Grosseltern in Kallern». Er ist ein beliebter Platz und gesetzter Spielort für die Schulpause. Am Spielplatz, welcher 2010 gebaut wurde, sind bei der letzten Inspektion Mängel festgestellt worden. Die Spielgeräte und der Boden seien zwar beliebt, doch zeigen sie dementsprechend Verschleisserscheinungen. Daher sieht die Gemeinde Handlungsbedarf.
Eine Kommission mit Präsidentin Luigia Giroud, Karin Biaggi, Lehrperson, Esther Strebel, Hauswartin, Jasmin Strebel, junge Erwachsene, und Gemeindeammann Christian Widmer sind daran, das Projekt aufzugleisen.
Dazu haben die Kinder ihre Ideen eines neuen Spielplatzes eingebracht. Ziel ist es, herauszufinden, was die heutige Generation auf dem Spielplatz erwartet. «Am meisten wurden Türme gezeichnet», erklärt Luigia Giroud. Die von den Kindern angefertigten Modelle und Zeichnungen sind als Ausstellung präsentiert. Dazu sieht die Kommission vor, dass vieles vom bestehenden Spielplatz übernommen und Neues integriert werden kann. Wie das dann genau aussehen wird, dafür gebe es zwei Faktoren, so die Kommissionspräsidentin. «Wir wollen auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Der andere Punkt sind die Finanzen», sagt Giroud.
Crowdfunding lancieren
Dazu sprach der Gemeinderat einem Betrag von 40 000 Franken für die Sanierung und die Erneuerung. «Wie viel wir investieren werden, hängt davon ab, wie hoch das Sponsoring sein wird», erklärt Christian Widmer mit einem Blick in die Runde. Luigia Giroud erklärt, dass der Gemeinderat den Betrag aufgrund der Erfahrung aus dem Jahr 2010 als Richtwert gesprochen habe. Dazu will die Kommission ein Crowdfunding ins Leben rufen. Dies wurde bereits beim Bau des letzten Spielplatzes mit viel Erfolg durchgeführt. Damals kamen rund 15 000 Franken zusammen. Über eine ähnliche Summe würde sich die Kommission freuen und dies in ihre Planung aufnehmen.
«Kind und Bienen beissen sich»
Eine angeregte Diskussion mit Fragen rund um die Erweiterung und die Verträglichkeit mit dem jungen Projekt «Natur findet Stadt» entstand. Die Bedenken, dass das neben dem Spielplatz platzierte Projekt in Gefahr sei und eine Gefahr für Kinder sein könnte, äusserte sich in der Befürchtung: «Kinder und Bienen beissen sich.» Auch dieses Votum wie viele andere nahm die Kommissionspräsidentin zur Prüfung entgegen. Öffentliche Spielplätze hätten wenig mit privaten Spielplätzen zu tun, erklärte sie: «Hier gibt es strengere Normen.» Christian Widmer versicherte der Versammlung: «Wir möchten etwas Gutes machen. Wir wollen nichts vergolden.»
Informieren und diskutieren
Gemeindeammann Christian Widmer begrüsste alle Besuchenden der Infoveranstaltung mit Handschlag. Wohl nicht nur der Grösse der Gemeinde geschuldet. Ein sympathischer Zug, der die Nähe zur Bevölkerung im Dorf widerspiegelt und auch in den Gesprächen zum Ausdruck kam. So erschienen an diesem regnerisch kalten Abend rund sechzig Personen, um sich über die aktuellen Projekte der Gemeinde zu informieren. Neben der Auswertung einer Umfrage zur Strassenbeleuchtung, der aktuellen Situation in Bezug auf die Recycling-Möglichkeiten und einem Projekt zur periodischen Wiederinstandstellung von Wegen und Drainagen, welches auch durch den Bund mitfinanziert würde, erläuterte Gemeinderat Marcel Hohl den Stand der Schulraumplanung.
Durch Entflechtung Platz geschaffen
Da Kallern bekanntlich kein Bauland mehr habe und die Entwicklung von Zu- und Wegzug eher ein Kaffeesatzlesen sei, wurde die Planung aufgrund der bekannten Zahlen erhoben, so Hohl. Die gute Nachricht sei: auch in Zukunft benötige die Gemeinde vier Schulzimmer, um die bestehende und bekannte Anzahl Kinder zu unterrichten. Um die beengten Verhältnisse bei der Garderobe im Eingangsbereich aufzulösen, werde einer Garderobe im Zwischengeschoss zum Untergeschoss eingerichtet. Dort sei der Boden so gross, dass eine Klasse untergebracht werden könne. Ebenfalls Platznot hatte der Kindergarten. Hier wurde bereits ein Hochpodest realisiert. So haben die Kinder zusätzlichen Platz zum Spielen und die Lehrpersonen können die Kinder beaufsichtigen.
Bekannte Räume, neue Funktion
Marcel Hohl zeigte auf, dass sich heute Lehrer, Schulleitung und Schulsozialarbeiterin das Lehrerzimmer teilen. Die stellvertretende Schulleiterin mache vornehmlich Homeoffice, weil für sie ein Arbeitsplatz fehle. Ebenfalls Platzmangel gebe es bei Gruppenräumen. Für diese Bedürfnisse hat der Gemeinderat Lösungen gefunden. Zum einen in den ehemaligen Räumen einer Dusche und Garderobe neben den WC-Anlagen im Schulgebäude. Die beiden Zimmer sind je zirka acht Quadratmeter gross. Hier soll Platz für den Einsatz als Gruppenraum und für Sitzungen der schulischen Heilpädagogin entstehen. Die Räume sollen neugestaltet und das Milchglas durch transparentes Glas ersetzt werden, so Hohl. Zum anderen wurde ein Platz in der Gemeindeverwaltung in ein Desk-Sharing-System umgewandelt. Dazu konnte ein Schrank in die Kanzlei gestellt werden. Hier teilen sich eine Mitarbeiterin der Gemeinde und die stellvertretende Schulleiterin einen Arbeitsplatz. Durch diese Umgestaltung entsteht mehr Raum im Lehrerzimmer.
Fenstergrösse und Raumtrenner geben zu reden
Zur Umgestaltung der Räume kamen Fragen und Anregungen aus der Versammlung zu Raumgrösse, Lüftung, Lärm und Zwischentüren. Marcel Hohl nahm die Voten entgegen und versicherte, sie würden in die weitere Planung einfliessen. Genauso wie die Frage bezüglich Fenster und Fenstergrösse sowie des natürlichen Lichts, welches in den neu geschaffenen Räumen benötigt wird. Die Erkenntnisse werden als Kreditantrag an der Sommergemeinde vorgestellt. Mit der Umsetzung des Projekts plant man Anfang August zu starten.